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Potsdam, 19.01.2010

ZukunftsAgentur: 2009 verlief besser als erwartet

Trotz der internationalen Wirtschaftskrise hat die ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB) 2009 eine stabile Entwicklung bei den Ansiedlungen und ein Topergebnis bei Forschung und Entwicklung verzeichnet. Damit fiel das Ergebnis der Wirtschaftsfördergesellschaft für das zurückliegende Jahr besser aus, als Ende 2008 aufgrund der scharfen weltweiten Rezession zu befürchten war. Brandenburg als Teil der deutschen Hauptstadtregion erwies sich auch im Krisenjahr als gefragter Investitionsstandort. Die ZAB hat 2009  insgesamt 95 Ansiedlungsprojekte und Betriebsstabilisierungen sowie 247 Innovationsvorhaben einschließlich 45 technologieorientierter Existenzgründungen betreut. Damit sind 2698 neue und stabilisierte Arbeitsplätze verbunden.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers sagt: „Die ZukunftsAgentur bewährt sich auch in Zeiten der internationalen Wirtschaftskrise. Mit konsequenter Beratung der Unternehmen über die Vorteile von Investitionen in Innovation trägt sie dazu bei, die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft im Land zu stärken und die internationale Marktposition der Unternehmen zu festigen. Das ist vor allem deshalb notwendig, weil es darum geht, die Brandenburger Wirtschaft – neben der Stabilisierung der Binnenkonjunktur -  exportorientierter auszurichten. Denn von der Dynamik der globalen Märkte wird der nächste Aufschwung entscheidend mitgetragen. Überdies freut es mich, dass die ZAB als Mitglied der von meinem Haus geleiteten Monitoring-Group zahlreichen Firmen zur Seite stand, die aufgrund der Krise trotz guter Wachstumschancen in Not geraten waren. Damit hat sie dazu beigetragen, 796 Arbeitsplätze im Land zu erhalten. Da der weitere Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung noch ungewiss ist, werden wir diese Arbeitsgruppe weiterführen.“

Prof. Dr. Detlef Stronk, Vorsitzender der Geschäftsführung der ZukunftsAgentur Brandenburg, bewertet das Ergebnis ebenfalls positiv. „Mit Blick auf die Befürchtungen, die wir Ende 2008 gehegt haben, lässt sich konstatieren, dass wir uns 2009 sehr gut behauptet haben. Wir haben seinerzeit aufgrund der globalen Rezession einen deutlichen Rückgang bei Investitionen, Innovationen und Arbeitsplätzen prognostiziert. So sind wir damals von 1500 neuen Jobs insgesamt ausgegangen. Jetzt sind es fast 2700 geworden. Über dieses Resultat bin ich erfreut und erleichtert. Es zeigt, dass Brandenburg auch in schwierigen Zeiten ein Magnet für Investoren ist und dass der Mittelstand inzwischen ein so kräftiges Rückgrat entwickelt hat, um auch solchen Stürmen zu trotzen.“

Für Dr. Steffen Kammradt, Geschäftsführer der ZukunftsAgentur Brandenburg, steht der Anstieg der Investitionen in Forschung und Entwicklung im Vordergrund: „2009 war ein außergewöhnlich starkes Innovationsjahr. Märkische Firmen haben rund 140 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert – nahezu dreimal so viel wie im Vorjahr. Die Unternehmen haben damit genau das getan, worauf es in der Krise ankommt. Sie haben ihre Fachkräfte gesichert und in die Zukunft investiert. Damit haben sie den Grundstein für den Aufschwung von morgen gelegt. Davon werden sie – und damit auch das Land - künftig im weltweiten Wettbewerb profitieren.“ Mit den 202 Innovationsvorhaben sowie den 45 von der ZAB betreuten Existenzgründungen sind 525 neue Arbeitsplätze verbunden. Das ist das beste ZAB-Ergebnis seit 2003. Zum Vergleich: 2008 lag die Zahl bei 374 Arbeitsplätzen. Innovationen prägen damit immer stärker die Wirtschaftsstruktur des Landes Brandenburg. Dies zeigt auch der mit 54 Prozent hohe Anteil von Hoch- und Spitzentechnologien bei den Ansiedlungen.

Zu den bedeutenden Direktinvestitionen zählt

• die Errichtung einer Bioethanolanlage durch die Eco-Strom Plus GmbH Chemie in Premnitz (Kreis Havelland). Das Unternehmen schafft an dem revitalisierten Industriestandort 95 Arbeitsplätze. Mit dieser Investition wird die Spitzenposition des Landes Brandenburg auf dem innovativen Energiesektor gestärkt. Das trifft auch zu auf die Investition der Greenblade GmbH in Brandenburg an der Havel. Das Unternehmen baut dort eine Produktionsstätte von Flügeln für Windkraftanlagen mit 15 Arbeitsplätzen auf.

•  Eine weitere herausragende Direktinvestition ist der Aufbau einer Papierveredlungsanlage durch die Panther-Display GmbH & Co KG mit 37 Arbeitsplätzen in Wustermark (Kreis Havelland).

•  Ebenfalls hervorstechend ist die Ansiedlung der Logistikzentrale der Lekkerland Deutschland GmbH im Güterverkehrszentrum Großbeeren mit 148 Arbeitsplätzen.


Zu den Top-Erweiterungsinvestitionen zählt
 
• der Aufbau einer zweiten Produktionsstätte und einer Lagerhalle durch die Nanosolar GmbH in Luckenwalde. Damit schafft das Unternehmen 55 Arbeitsplätze.

• Ebenso zählt dazu die Erweiterung von Yamaichi Electronics in Frankfurt (Oder) mit 40 Arbeitsplätzen und

• der Aufbau einer Esterproduktion durch die Prignitzer Chemie mit 9 Arbeitsplätzen in Wittenberge (Kreis Prignitz).

Zu den herausragenden Innovationsprojekten zählen

• die OD-OS GmbH in Teltow, der es gelang, die auf die Optische Kohärenztomografie gestützte Lasertherapie in Diagnose- und Therapieverfahren zur Behandlung der Netzhaut des menschlichen Auges zu integrieren. Damit sind sieben Arbeitsplätze verbunden und

• die Epionics Medical GmbH in Potsdam entwickelte ein tragbares Gerätesystem zur Erfassung der Bewegungsdynamik, das bei der Analyse der Beweglichkeit der Wirbelsäule zum Einsatz kommt. Das Unternehmen schafft damit fünf neue Arbeitsplätze.

• Ebenfalls internationale Aufmerksamkeit findet das Fontane-Projekt. Dem Verbund von Wissenschaftspartnern wie dem Hasso-Plattner-Institut (Potsdam) und der Charité sowie den Unternehmen wie der getemed AG, Teltow, sowie der BRAHMS AG; Hennigsdorf, geht es um die telemedizinische Versorgung in ländlichen Regionen und steht mit Blick auf die demographische Entwicklung im Fokus der Öffentlichkeit. Dieses Projekt schafft allein in Brandenburg 17 neue Arbeitsplätze.

Das Ínteresse von Investoren am Umfeld des Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) steigt. Im vergangenen Jahr betreute die ZAB – teilweise zusammen mit Berlin Partner (BP) und mit Germany Trade and Invest (GTAI) - 18 Ansiedlungsprojekte allein in Brandenburg. Damit sind 274 Arbeitsplätze verbunden. Überdies konnte das gemeinsame Airport Region Team (ART) von Berlin Partner und ZAB in Schönefeld die Ansiedlung der Ferchau Engineering mit 26 Arbeitsplätzen in Potsdam akquirieren.

Die ZAB will 2010 die Zusammenarbeit mit ihren Partnern, wie BP und GTAI, ausbauen. Das gilt auch für die Kooperation mit der InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB), der BC Brandenburg Capital, der Landesagentur für Struktur und Arbeit (LASA), den regionalen Wirtschaftsförderern im Land und dem Business Angels Club Berlin-Brandenburg. Die Business Angels sind nach einer Pilotphase in der Potsdamer Region inzwischen landesweit über die ZAB-RegionalCenter Ost-Brandenburg und Süd-Brandenburg präsent. Eine entsprechende Vereinbarung wurde Ende 2009 unterzeichnet.

Für 2010 wird die ZAB die Aktivitäten zur Profilierung des Standortes intensivieren. Vorrangig geht es dabei um das Segment der „Sauberen Technologien“. Dazu hat die ZAB im November 2009 eine „Task Force Clean Technologies“ gebildet, die mit konsequenter und umfassender Beratung von Unternehmen die Vorreiterrolle des Landes auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien unter Einschluss der Entwicklung der Carbon-Capture-and-Storage-Technologie (CCS) ausbauen will. Überdies bietet die sechsköpfige Arbeitsgruppe Beratung zur Entwicklung von „Sauberen Technologien“ in anderen Industriezweigen wie der Chemie oder dem Fahrzeugbau an. „Brandenburg hat auf dem Wachstumsmarkt Clean Technologies eine Spitzenposition. Das hat die Auszeichnungen Brandenburgs mit dem Leitstern als bestes deutsches Bundesland für Erneuerbare Energien deutlich gemacht. Diese gilt es nicht nur zu halten, sondern auszubauen. Denn damit sind zukunftsfeste Arbeitsplätze verbunden. In der Hauptstadtregion haben wir bereits  4000 Jobs allein in der Solarindustrie, davon mehr als zwei Drittel in Brandenburg. Das verdeutlicht, welche Chancen die Clean Technologies bieten“, erklärt Dr. Kammradt.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt 2010 in der Vermarktung des Umfeldes des Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI). „Der BBI ist das Top-Investitionsprojekt der deutschen Hauptstadtregion. Das Interesse an Investitionen im Umfeld des Schönefelder Flughafens steigt spürbar. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen – denn der Eröffnungstermin rückt immer näher. Wir gehen davon aus, dass die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung ILA einen weiteren Schub bringt. Denn es ist die erste ILA, bei der der künftige Großflughafen auch physisch für das internationale Publikum sichtbar ist. Mit gezielten internationalen Marketingaktivitäten des gemeinsamen Ansiedlungsbüros von ZAB und Berlin Partner in Schönefeld sowie durch verstärkte Akquise durch die Branchenteams werden wir diese Entwicklung kräftig unterstützen“, betont Prof. Dr. Stronk.

Potsdam, 19.01.2010

Veröffentlicht von:
ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH

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