Wegmarken Potsdamer Demokratie: Veranstaltungen zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren
Landeshauptstadt Potsdam
Am 1. November 2018, 19 Uhr, findet anlässlich des 100. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkriegs ein Gedenkkonzert mit dem Titel „Ode à l'amitié franco-allemande – Ode an die deutsch-französische Freundschaft“ in der Potsdamer Nikolaikirche statt. Dafür hat sich ein einzigartiges deutsch-französisches Jugendsymphonieorchester, bestehend aus dem Landesjugendorchester Berlin sowie jungen Musikern aus Potsdams Partnerstadt Versailles, nämlich Studierenden des regionalen Konservatoriums Versailles Grand Parc, zusammengefunden. Gespielt werden Werke von Komponisten, die für die deutsch-französischen Beziehungen bedeutsam waren, wie Ludwig van Beethoven, Richard Wagner oder auch Claude Debussy. Die jungen Musikerinnen und Musiker sind vom 21. Oktober bis zum 3. November auf Tour. Neben Potsdam finden Konzerte in Paris, Berlin, Stettin sowie in Versailles statt. Der Eintritt für das Potsdamer Konzert ist frei.
Begleitend zum Thema lädt der Freundeskreis Potsdam-Versailles e.V. bereits am 31. Oktober 2018, 19 Uhr, zu einer Vortragsveranstaltung in das Potsdam Museum ein. Prof. Dr. Martin Sabrow vom Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam spricht zum Thema „Der Erste Weltkrieg im erinnerungskulturellen Wandel in Deutschland und Frankreich“. Mit der Veranstaltung soll auf die symbolische Bedeutung des Gedenkkonzertes am 1. November hingewiesen werden. Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Beide Veranstaltungen gliedern sich in die Reihe „Wegmarken Potsdamer Demokratie“. Das Jahr 2018 ist ein besonderes Gedenkjahr der Potsdamer Demokratieentwicklung sowie im überregionalen, europäischen Kontext. Die Einführung der kommunalen Selbstverwaltung im Jahr 1808, die bürgerliche Revolution 1848 und die Ausrufung der „Deutschen Republik“ am 9. November 1918 stehen dabei im besonderen Fokus. Sie markieren wichtige Zäsuren, Umbrüche und Diskurse. Noch heute spielt die Erinnerung an „den großen Krieg“, „la Grande Guerre“ in Frankreich eine ungleich größere Rolle als in Deutschland. Sichtbar ist dies vor allem an der Vielzahl der Denkmäler in Frankreich zum Ersten Weltkrieg.
Um das Gedenken auch in Deutschland noch sichtbarer zu gestalten, schlägt Oberbürgermeister Jann Jakobs der Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 7. November 2018 vor, aufgrund der Städtepartnerschaft Potsdam – Versailles und zum Gedenken an den „Waffenstillstand von Compiègne“ vor 100 Jahren am 11. November 1918, den neu zu gestaltenden Platz westlich des im Bau befindlichen Gebäudes Brauerstraße 4 – 6 in „Versailler Platz“ zu benennen. Denn das Wachhalten der gemeinsamen Erinnerung und das gemeinsame Gedenken sind wesentliche Voraussetzungen für einen nachhaltigen Frieden. Die deutsch-französische Aussöhnung und die gelungene Überwindung eines für ewig gehaltenen Gegensatzes, können als Modell für die Befriedung von unüberwindlich geglaubten Konflikten dienen. „Ich finde es bemerkenswert und auch sehr wichtig, dass sich eine Städtepartnerschaft mit solch ernsten geschichtlichen und politischen Themen befasst und dass vor allem junge Menschen integriert und dazu ermutigt werden, sich damit zu beschäftigen“, so Oberbürgermeister Jann Jakobs.
Potsdam, 25.10.2018Veröffentlicht von:
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