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Potsdam, 03.09.2012

Vermeintlich seriös: Betrüger nutzen Postweg

Mit dem Hinweis auf die steigenden Betrugszahlen mit Kreditkarten versuchen Betrüger derzeit die Kontodaten von Bürgern zu erfragen. In einem offiziell aufgemachten Schreiben mit den Logos von Visa oder Mastercard fordern sie ihre Opfer dazu auf, online ein Sicherheitspasswort für Internetzahlungen zu vergeben. Davor müssen die Opfer selbstverständlich die eigenen Daten angeben. Geschieht dies nicht, warnen die Briefschreiber, werde die Karte innerhalb von 14 Tagen gesperrt. Transaktionen seien dann nicht mehr möglich. Was die Opfer nicht ahnen: Sie geben ihre Daten in die Hände von Kriminellen. Die Schreiben sind professionell gemacht und auf den ersten Blick nicht als Fälschung zu erkennen. Neben den offiziellen Logos der Firmen sind auch das Impressum und die Unterschrift des Zeichnungsberechtigten täuschend echt in das Schreiben eingearbeitet. Hinzu kommt, dass auch Orthographie und Grammatik keinerlei Verdacht auf einen Betrug aufkommen lassen. 

Wichtig: Kreditkarteninstitute werden solche Schreiben niemals versenden und Sie zur Eingabe persönlicher Daten im Internet auffordern - auch nicht, um der Sicherheit willen. 

Hurra, Sie haben gewonnen: Abzocke durch falsche Gewinnversprechen

Sie melden sich zumeist per Telefon - manchmal auch per E-Mail - bei ihren Opfern und behaupten, diese hätten bei einem Gewinnspiel eine hohe Summe, einen hochwertigen Pkw oder anderen Sachwert gewonnen. Allerdings könne der Gewinn nur nach Zahlung einer "Bearbeitungsgebühr" übergeben werden. Ihren Opfern geben die Täter klare Zahlungsanweisungen: Sie fordern sie dazu auf, Prepaid-Karten für Online-Käufe zu erwerben, zum Beispiel Ukash oder Paysafecard. Diese Karten gibt es als Gutscheine in Tankstellen und Einzelhandelsgeschäften. Mit dem Ukash- beziehungsweise Paysafecard-Gutschein erhält der Käufer eine individuelle Nummer. Dieser Zahlencode ist quasi Bargeld, denn wer ihn hat, kann damit im Internet einkaufen. Deshalb erfragen die Betrüger unter einem Vorwand die Gutschein-Nummer bei ihren Opfern, um damit im Internet auf Einkaufstour gehen zu können. Zielgruppe sind zumeist ältere Menschen, die von überwiegend aus der Türkei agierenden Betrügern kontaktiert werden. Die Anrufer sind in Gesprächsführung gut geschult und wirken überzeugend. Um ihre Opfer in falscher Sicherheit zu wiegen, geben sie vor, im Auftrag von Rechtsanwälten und Notaren anzurufen. 

Schockanrufer täuschen Unfall vor: hohe Geldsummen gefordert

Das Telefon klingelt und am anderen Ende ist vermeintlich ein Verwandter, der verzweifelt Hilfe und vor allem Geld braucht - viel Geld. Die Polizei warnt derzeit vor sogenannten Schockanrufen russisch sprechender Täterinnen und Täter. Die Betrüger erzählen von einer Verwicklung in einen Unfall und/oder einer medizinischen Notlage, für die sie kurzfristig Geld, meist in Höhe ab 10.000 Euro benötigen. Betroffen sind vor allem aus Russland stammende, ältere Bürger. Durch geschickte Gesprächsführung, einer verzerrten Stimme, angeblich aufgrund einer Erkältung, einer Verletzung oder schlechter Telefonverbindung, glauben die geschockten Angerufenen die Geschichte und sind bereit, das Geld kurzfristig zur Verfügung zu stellen. In anderen Fällen haben sich die Anrufer als Rechtsanwalt, Polizist oder Botschaftsangehöriger ausgegeben und dem Angerufenen weisgemacht, ein naher Angehöriger oder guter Bekannter habe einen Unfall verursacht - das Opfer bräuchte nun eine Notoperation. 

Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Opfer durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald sie sich bereit erklären, wird ein Bote angekündigt, der sich dann mit einem zuvor vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld abholt. Es ist davon auszugehen, dass es bundesweit weitere Schockanrufe geben wird. 

Tipps Ihrer Polizei für den Fall, dass Sie von einem unbekannten Anrufer kontaktiert werden:

 

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Notieren Sie sich die eventuell auf Ihrem Display angezeigte Nummer des Anrufers.
  • Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit Familienangehörigen Rücksprache.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Informieren Sie unter der Notrufnummer 110 sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt.

 

Haben die Angerufenen die geforderte Summe an Bargeld nicht zu Hause, machen sie sich auf den Weg zur Bank oder Sparkasse, um das Geld für den Boten abzuheben. In dieser Situation könnten Bankmitarbeiter einen möglichen Betrug erkennen und vielleicht sogar verhindern.

 

Potsdam, 03.09.2012

Veröffentlicht von:
Polizei Brandenburg

Info Potsdam Logo 2012-09-03 10:39:37 Vorherige Übersicht Nächste


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