Tack: Neue Impulse für Qualitätsentwicklung in Brandenburg
„Die Stärkung der Krankenhäuser als Anker der gesundheitlichen Versorgung ist die Richtschnur der Gesundheitspolitik der Landesregierung und unverzichtbar für die künftige Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ganzen Land“, so Gesundheitsministerin Anita Tack heute zur Eröffnung der ersten Qualitätskonferenz der Brandenburger Krankenhäuser. Mit der aktuellen Fortschreibung des Krankenhausplanes und der Einführung planbarer Investitionspauschalen werde auch künftig die flächendeckende Versorgung mit Krankenhausleistungen gesichert.
Tack begrüßte die Initiative der Landeskrankenhausgesellschaft zur Qualitätssicherung: „Die erreichte hohe Qualität des medizinischen Versorgungsangebotes zu sichern, ist der Anspruch, dem sich die Brandenburger Krankenhäuser und das Land mit allen gebotenen Maßnahmen aktiv stellen.“ Sie erinnerte daran, dass die Brandenburger Krankenhäuser sich seit 1991 zu modernen und leistungsfähigen Zentren der Gesundheitsversorgung entwickelt haben. Das Land hat diesen Prozess mit bisher rund vier Milliarden Euro Fördermitteln unterstützt.
Viele Krankenhäuser tragen in ihrer jeweiligen Region auch zur ambulanten Versorgung bei, indem sie bestimmte Behandlungen im Krankenhaus ambulant vornehmen oder als Träger eines Medizinischen Versorgungszentrums tätig sind. Zahlreiche Tageskliniken, bilden in bestimmten Fachgebieten, insbesondere in den Bereichen der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung sowie in der Geriatrie, ein wichtiges Bindeglied zwischen der vollstationären und der ambulanten Versorgung.
Tack kritisierte die Struktur der jetzigen Betriebskostenfinanzierung des Bundes, die die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser gefährde und zu Arbeitsüberlastung und Personalabbau in den Kliniken führe. Brandenburg hatte gemeinsam mit den Ländern Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hamburg im Bundesrat die Bundesregierung aufgefordert, endlich die Strukturprobleme bei der Krankenhausfinanzierung zu lösen.
„Zu einer auskömmlichen Betriebskostenfinanzierung der Krankenhäuser gehört vor allem der Ausgleich von Lohnsteigerungen und unabweisbaren Kostensteigerungen. Einmalzahlungen kurz vor der Bundestagswahl sind keine Lösung“, sagte Tack.
Qualitätsmanagement und die Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der von ihnen erbrachten Leistungen gehören zu den Grundaufgaben der Krankenhäuser. Dabei müssen die Leistungen dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechen und in der fachlich gebotenen Qualität erbracht werden. Zu den Maßnahmen, die zur Sicherung und Verbesserung der Qualität der stationären Versorgung gehören u. a. eine Abstimmung der Angebote der sogenannten Hochleistungsmedizin mit dem Land Berlin, die Kooperationen zwischen Krankenhäusern, Telemedizinische Netzwerke insbesondere zur kardiologischen Versorgung, das Geriatriekonzept des Landes und die Komplettierung der Versorgungskette durch eine Ausweitung der tagesklinischen Angebote.
„Auch wenn die bundespolitischen Rahmenbedingungen nicht zufriedenstellend sind, liegen die Potenziale immer zuerst in der Zusammenarbeit, um die zentrale Herausforderung für Brandenburg - die Gesundheitsversorgung in der Fläche unter den Bedingungen einer immer älter werdenden Gesellschaft – zu sichern“, sagte die Ministerin mit Blick auf regelmäßig stattfindende Spitzengespräche aller im Gesundheitsbereich Tätigen und Verantwortlichen, um neue Konzepte und Ideen zu entwickeln. Dies umfasst die Vor- und Nachsorge, die stationäre und ambulante - einschließlich der pflegerischen - Versorgung, die Rehabilitation und die häusliche Versorgung.
Um eine stärkere Verzahnung und einen differenzierten Übergang zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu erreichen, wurde bei der Planung von stationären Leistungen auch auf das ambulante Umfeld geachtet. Das Gemeinsame Landesgremium nach § 90a des SGB V wird in Zukunft in diesem Zusammenhang ein wichtiges Forum sein.
Potsdam, 10.09.2013Veröffentlicht von:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV)
