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Potsdam, 10.05.2022

Startschuss zur „Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland“ für die Landeshauptstadt Potsdam


Landeshauptstadt Potsdam

Für die Landeshauptstadt Potsdam wird in den nächsten Jahren eine mehrbändige Denkmaltopographie erscheinen, die einen so attraktiven wie fundierten, regional zusammenhängenden Überblick über die Potsdamer Denkmallandschaft bieten wird. Dafür gaben die Projektbeteiligten heute am Flatowturm im Park Babelsberg – mit symbolhaft guter Aussicht auf Potsdam – den Startschuss. Das großangelegte Inventarisations- und Publikationsprojekt wird unter Federführung des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums (BLDAM) in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) und der Landeshauptstadt Potsdam (LHP) erarbeitet.

Nach einer Begrüßung durch Dr. Dirk Dorsemagen (SPSG, Referatsleiter Hochbau II, Abteilung Architektur) stellte Prof. Dr. Thomas Drachenberg (BLDAM, Landeskonservator und stellvertretender Direktor) die Projektbeteilgten vor. Dr. Christine Onnen (BLDAM, Dezernatsleiterin Inventarisation und Dokumentation) erläuterte die Grundidee der bundesweiten Publikationsreihe sowie die Konzeption für die Potsdamer Bände. „Das Landesamt für Denkmalpflege arbeitet seit 1990 im Rahmen der Reihe ‚Denkmaltopographie‘ kontinuierlich an der systematisch ortsbezogenen Erfassung des brandenburgischen Denkmalbestandes. Es ist überfällig, dass dies nun auch in der Landeshauptstadt Potsdam passiert. Konzipiert sind insgesamt vier, nach Stadtgebieten gegliederte Bände. Jeder führt in die historische Entwicklung verschiedener Ortsteile ein, ist mit vielen historischen Karten und aktuellen Denkmalkartierungen illustriert; jedes Denkmal wird in Wort und Schrift präsentiert."

Katrin Schröder (SPSG, Kustodin Abteilung Gärten) stellte die enge Verzahnung des Projektes mit den historischen Gärten und Parks im Bestand der SPSG dar: „In drei Jahrhunderten entstand in und um Potsdam ein harmonisch in die Flusslandschaft der Havel eingefügtes Gesamtkunstwerk aus Schlössern und Gärten. Bis heute verbinden Alleen und kilometerlange Sichtbeziehungen die prägenden Bauwerke und ergeben große begehbare ,Landschaftsgemälde‘. Diese Synthese von planmäßiger Stadtentwicklung, Architektur- und Gartenkunst sucht weltweit ihresgleichen. In der Denkmaltopographie werden Wechselwirkungen mit dem umgebenden Denkmalbestand aufscheinen, wenn beispielsweise das Villenviertel Neubabelsberg als Protokollstrecke für den kaiserlichen Weg vom Bahnhof zum Park Babelsberg diente.“

Den Stellenwert der zukünftigen Denkmaltopographie für die Stadt Potsdam verdeutlichte Bernd Rubelt (LHP, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt): „Die hohe architektonische Qualität der Landeshauptstadt Potsdam zeigt sich durch rund 2.700 in die Liste des Landes eingetragene Bau- und Gartendenkmale und die Ausweisung von sechs Denkmalbereichen. Die Schloss- und Parkanlagen innerhalb von Potsdam und die angrenzenden Berliner Parkanlagen wurden 1991 mit der Auszeichnung als Weltkulturerbe durch die UNESCO gewürdigt. Ich freue mich, dass mit diesem Vorhaben erstmalig der gesamte Bestand an Denkmalen in Potsdam zusammenhängend dokumentiert wird. So wie Potsdam als Gesamtkunstwerk eine besondere Stadt ist, wird dies auch eine ganz besondere Topographie werden.“

Weitere Projektbeteiligte und Vertreter:innen des Redaktionsteams standen ebenfalls für Fragen und Antworten bereit. An der Topographie wirken mehrere wissenschaftliche Autor:innen mit, die der Landeshauptstadt und ihren Denkmalen seit vielen Jahren beruflich verbunden sind oder waren und als profunde Kenner ihres Denkmalbestandes gelten.

Ziel der bundesweiten Schriftenreihe „Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland“ ist eine flächendeckende, systematische Erfassung der Denkmale in Deutschland. Herausgeber der einzelnen Bände sind die jeweiligen Landesdenkmalämter, die damit einem Beschluss der Kultusministerkonferenz folgen und seit den 1980er Jahren ihre Denkmalbestände für die Topographien wissenschaftlich überarbeiten und publizieren.

Nun wird der reiche Denkmalbestand an Bauten und Gärten Potsdams in seiner Gesamtheit vorgestellt werden. Dabei kann auch mit Korrekturen von Denkmalpositionen sowie mit Neuentdeckungen gerechnet werden. Die vier Potsdamer Bände sind:

  • Band 4.1: Potsdam mit 1. und 2. Stadterweiterung, Teltower Vorstadt und Templiner Vorstadt mit Brauhausberg
  • Band 4.2: Park Sanssouci, Ruinenberg, Lindenallee, Wildpark, Brandenburger Vorstadt, Bornstedt, Bornim, Eiche, Grube, Nattwerder
  • Band 4.3: Park Babelsberg, Babelsberg, Neu-Babelsberg, Klein Glienicke, Stern, Drewitz
  • Band 4.4: Neuer Garten, Pfingstberg, Russische Kolonie Alexandrowka mit Kapellenberg, Berliner Vorstadt, Nauener Vorstadt, Jägervorstadt, Sacrow, Nedlitz sowie Eingemeindungen seit 2002.

Zunächst ist die Erarbeitung des Bandes 4.3 für das Gebiet Park Babelsberg, Babelsberg, Neu-Babelsberg, Klein-Glienicke, Stern und Drewitz vorgesehen. Allein dieser Band wird ca. 600 Seiten umfassen und rund 500 Denkmale vorstellen. Aufgrund bereits vorhandener Grundlagen wird er relativ zügig – bis 2025/26 – abgeschlossen werden können, bis ca. 2032 sollen alle vier Topographie-Bände für Potsdam fertiggestellt sein.

Für das Land Brandenburg sind bisher bereits 14 Einzelbände der Reihe erschienen:

1.1 Stadt Brandenburg – Dominsel, Altstadt, Neustadt
1.2 Stadt Brandenburg – Äußere Stadtteile und eingemeindete Orte.
2.1 Stadt Cottbus – Altstadt, Mühleninsel, Neustadt und Ostrow, innere Spremberger Vorstadt, "Stadtpromenade", westliche Stadterweiterung, historisches Brunschwig
3 Stadt Frankfurt (Oder)
5.1 Landkreis Barnim – Stadt Eberswalde
7.1 Landkreis Elbe-Elster – Die Stadt Herzberg/Elster und die Ämter Falkenberg/Uebigau, Herzberg, Schlieben und Schönewalde
9.1 Landkreis Märkisch-Oderland – Städte Bad Freienwalde und Wriezen, Dörfer im Niederoderbruch
13.1 Landkreis Ostprignitz-Ruppin – Stadt Neuruppin und eingemeindete Orte
13.2 Landkreis Ostprignitz-Ruppin – Gemeinde Fehrbellin, Amt Lindow (Mark) und Stadt Rheinsberg
14.1 Landkreis Potsdam-Mittelmark – Nördliche Zauche Gemeinden Groß Kreutz, Kloster Lehnin, Michendorf, Schwielowsee, Stadt Werder (Havel) sowie Gollwitz und Wust
15.1 Landkreis Prignitz – Stadt Perleberg
16.1 Landkreis Spree-Neiße – Städte Forst (Lausitz) und Guben, Amt Peitz und Gemeinde Schenkendöbern
17.1 Landkreis Teltow-Fläming – Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf.
18.1 Landkreis Uckermark – Stadt Angermünde und Amt Oder Welse sowie die Orte Criewen und Zützen

Weitere Angaben finden Sie unter https://bldam-brandenburg.de/publikationen/bau-und-kunstdenkmalpflege/de...

Potsdam, 10.05.2022

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

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