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Potsdam, 17.06.2019

"Sehr gute Entwicklung für Potsdam"


Potsdam im statistischen Vergleich der deutschen Landeshauptstädte 2017

Der Dezernent für den Geschäftsbereich Zentrale Verwaltung, Dieter Jetschmanegg, hat heute gemeinsam mit Heike Gumz, Bereichsleiterin Statistik und Wahlen, den aktuellen statistischen Vergleich der deutschen Landeshauptstädte 2017 vorgestellt. Der Bericht verdeutlicht, dass Potsdam im Vergleich der 16 Landeshauptstädte Deutschlands, insbesondere aber verglichen mit den fünf ostdeutschen Hauptstädten und Berlin, weiterhin eine sehr gute Entwicklung genommen hat. Seit 1995 erstellt der Bereich Statistik und Wahlen jährlich einen Bericht zum Landeshauptstadtvergleich.

Bevölkerung
Seit nunmehr 19 Jahren verzeichnet Potsdam ein stabiles Bevölkerungswachstum. Prozentual ist Potsdam, wie auch schon 2016, die am stärksten wachsende Landeshauptstadt. Ein Bevölkerungsplus von 4 105 Einwohnerinnen und Einwohnern bedeuten für Potsdam eine Zunahme um 2,4 %, gefolgt von Berlin und Hamburg mit jeweils 1,1 % (Tab. 3). Im Zeitraum von 2014 bis 2017 betrug die Steigerungsrate in Potsdam sogar 7,4 %, der mit Abstand größte Wert aller Städte (Tab. 4).
Der Ausländeranteil ist in den ostdeutschen Landeshauptstädten noch immer deutlich niedriger als in den westdeutschen Städten. 14 504 Ausländer 2017 bedeuten für Potsdam einen Anstieg um 12,5 % zum Vorjahr. Der Ausländeranteil betrug damit 8,3 %.
Gemessen am durchschnittlichen Alter ist Mainz (40,9) die jüngste und Schwerin (46,5) die älteste Stadt. Potsdam liegt beim Durchschnittsalter (42,3) im Vergleich auf Rang 6. Ein Blick auf die Altersgruppen innerhalb der Bevölkerung verdeutlicht, dass Potsdam von allen Vergleichsstädten den größten Anteil von Einwohnern in der Altersgruppe 0 bis unter 14 Jahre aufweist. Auch diesbezüglich ist Potsdam also eine „junge Stadt“. Für alle Städte des Vergleiches gilt, dass das Durchschnittsalter der Ausländer und der Deutschen mit Migrationshintergrund deutlich geringer ist als das durchschnittliche Alter der Gesamtbevölkerung (Tab. 11 / Abb. 7).
Wie auch in den Jahren 2015 und 2016 registrierte Potsdam 2017 ein natürliches Bevölkerungswachstum. 1 995 Lebendgeborene standen 1 678 Gestorbene gegenüber. Mit einer Geburtenrate von 11,4 Lebendgeborene je 1 000 Einwohner belegte Potsdam hinter München (11,6 ‰) und zusammen mit Dresden (11,4 ‰) den zweiten Platz (Tab. 12).
Noch deutlicher positiv fiel das räumliche Bevölkerungswachstum aus. Seit dem Jahr 2000 hat Potsdam in der außerstädtischen Wanderung positive Salden zu verzeichnen. 2017 verließen 8 601 Personen Potsdam, 12 307 zogen dagegen zu. Der Wanderungsgewinn war mit ca. 21 Personen je 1 000 Einwohner (21,1 ‰) der mit Abstand größte räumliche Zuwachs aller Landeshauptstädte (Tab. 13)

Wirtschaft und Arbeitsmarkt
Die gesamtdeutsche Wirtschaftslage spiegelt sich auf Ebene der Landeshauptstädte wider.
Alles in allem zeigten die Landeshauptstädte über viele Indikatoren wirtschaftlichen Aufschwungs hinweg positive Entwicklungen für die Jahre 2016 und 2017. Das Bruttoinlandsprodukt, die Bruttolöhne und die Zahl der Erwerbstätigen sind 2016 bundesweit gestiegen. Für Potsdam: BIP 2016 +3,1 %; Bruttolöhne je Arbeitnehmer 2016 + 3,5 % auf 31 326 Euro.
Im Unterschied zu den anderen Wirtschaftsindikatoren haben sich die Arbeitslosenzahlen 2017 nicht durchweg positiv entwickelt. In 4 von 16 Landeshauptstädten stieg die Zahl der Arbeitslosen, darunter in Saarbrücken um fast 5 % (Tab. 21). 5 138 Arbeitslose bedeuteten für Potsdam einen Rückgang um 7,8 %. Der Frauenanteil an den Arbeitslosen liegt in allen Landeshauptstädten unter 50 %.
Alle Landeshauptstädte sind Einpendlerzentren, die einen hohen Einpendlerüberschuss aufweisen (Tab. 20). Der Anteil der Einpendler an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (am Arbeitsort), der in Potsdam 59,2 % betrug, war nur in Saarbrücken, Mainz, Düsseldorf und Stuttgart größer. Es arbeiteten also auch 2017 in Potsdam sehr viele Menschen, die außerhalb der Stadt wohnten. Bei den Auspendlern hat Potsdam weiterhin die Spitzenposition inne, was mit hoher Wahrscheinlichkeit an der unmittelbaren Nähe zur Bundeshauptstadt liegt. Anteil der Auspendler an den Einwohnern im erwerbsfähigen Alter: 30,8 %.

Bauen und Wohnen
In allen deutschen Landeshauptstädten stieg die Zahl der Wohngebäude 2017 an (Tab. 24). Mit einer positiven Veränderung von 1,7 % lag Potsdam in diesem Ranking erneut deutlich an der Spitze (2016 +1,6 %). In den 20 436 Potsdamer Wohngebäuden sind 89 214 Wohnungen. Das sind 961 Wohnungen mehr als 2016 (+1,1 %).
In Potsdam findet weiterhin ein beachtlicher Wohnungsbau statt. So wurden im Jahr 2017 1 581 Wohnungen fertiggestellt. Das sind bezogen auf den Bestand von 1 000 Wohnungen 17,7 neue Wohnungen. Mit dieser Quote lag Potsdam weit vor allen anderen Hauptstädten (Tab. 25).

Soziales und Gesundheit
Der Versorgungsgrad an freipraktizierenden Ärzten ist in keiner anderen Stadt so hoch wie in Potsdam. Dieser Grad (ohne Zahnärzte), gemessen an der Zahl der Ärzte auf 10 000 Einwohner, schwankt innerhalb der bundesdeutschen Landeshauptstädte zwischen 28,7 (Potsdam) und 18,3 (Saarbrücken und Hamburg). Bei der Zahnarzt-Dichte belegt Potsdam dagegen einen Rang im unteren Drittel (Tab. 28).

Bildung und Erziehung
Im Wintersemester 2017/2018 studierten in Potsdam 25 280 Personen (WS 2016/2017 24 870 +1,6 %). Potsdam besitzt weiterhin nach Mainz (174 ‰) die zweithöchste Studierendendichte.
Die Zahl an Studierenden je 1 000 Einwohner betrug 144 und war damit beispielsweise fast doppelt so hoch wie in Düsseldorf. Der Ausländeranteil an den Studierenden stieg um 10,6 % auf 12,1 % (Tab. 29).

Hinsichtlich der Besuchsquoten von Kindern (0 bis unter 14 Jahre) in Kindertagesbetreuungseinrichtungen haben die ostdeutschen Landeshauptstädte traditionell höhere Werte als die westdeutschen Hauptstädte. Potsdam führt das Ranking mit einer Besuchsquote von 67,0 % bundesweit an. Insgesamt wurden 17 120 Kinder (0 bis unter 14 Jahre) in Potsdam betreut = Betreuungsquote 68,6 %. Zum Vergleich: in Berlin lag diese Quote bei ca. 35 % (Tab. 30).

Verkehr und Tourismus
Der Kraftfahrzeugbestand und der Pkw-Bestand haben in Potsdam jeweils um 2,4 % vergleichsweise deutlich zugenommen (Tab. 31). Die Pkw-Dichte (417 Pkw auf 1 000 Einwohner) ist ungeachtet dessen noch relativ niedrig (unteres Drittel aller Landeshauptstädte).
Der Tourismus hat sich auch 2017 weiterhin positiv entwickelt (Tab. 33). In fast allen Städten gab es gegenüber dem Vorjahr einen weiteren Zuwachs an Gästen auf insgesamt erstmals über 40 Millionen Besucher. Mit fast 13 Millionen Besuchern ist Berlin der mit Abstand größte Touristenmagnet. In Potsdam konnte die Zahl der Gästeankünfte zum ersten Mal die Marke von 500 000 (+5,9 %) überspringen. Besucherdichte: Mit 2 895 Besuchern je 1 000 Einwohner belegt Potsdam in dieser Kategorie den 7. Rang. Im Durchschnitt verweilten die Gäste 2,3 Tage in Potsdam. Das ist hinter Berlin (2,4 Tage) die längste Aufenthaltsdauer.

Sicherheit
Die Kriminalitätsstatistik weist 2017 für 15 Landeshauptstädte sinkende Zahlen für die erfassten Fälle aus (Tab. 34). Die erfassten Fälle sind in München, Bremen und Düsseldorf um über 10 % zum Vorjahr gesunken. 15 311 erfasste Fälle bedeuten für Potsdam einen Rückgang um 7,6 %, der größte Rückgang aller ostdeutscher Hauptstädte. Zieht man die Fälle je 1 000 Einwohner (= Kriminalitätsrate) als Maßstab heran, so ist München (64 erfasste Fälle je 1 000 Einwohner) die sicherste Landeshauptstadt, gefolgt von Wiesbaden (80). Den 3. Platz in diesem Ranking teilen sich Potsdam und Mainz (je 87 ‰). Potsdam kann somit als sicherste ostdeutsche Landeshauptstadt gelten.

Kommunale Finanzen und Personal
Der Personalbestand ist in Potsdam 2017 um 1,5 % angewachsen auf insgesamt 2 237 Beschäftigte. Bezogen auf 1 000 Einwohner hat Berlin (33,2 ‰) noch immer mit Abstand die höchste Quote an Verwaltungspersonal. In diesem Ranking belegt Potsdam mit 12,7 Beschäftigten auf 1 000 Einwohnern den 10. Platz (Tab. 35). Der Anteil des Personals in Teilzeit liegt in den ostdeutschen Städten im Durchschnitt noch immer unter jenem in den westdeutschen Städten. In Kiel und Stuttgart sind fast 40 % der Beschäftigten in Teilzeit tätig, in Berlin und Dresden liegt der Anteil unter 20 %, gefolgt von Potsdam mit 24,2 % (Abb. 24). Der Beamtenanteil ist tendenziell leicht rückläufig. Berlin besitzt mit über 50 % den größten Beamtenanteil, Potsdam mit 11,4 % den geringsten (Abb. 22).

Der Hauptstadtvergleich steht im Internet zur Verfügung (www.postdam.de/statistik).

Potsdam, 17.06.2019

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

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