Sanierungsarbeiten am Brandenburger Tor bis September 2018
Die Sanierungsarbeiten am Brandenburger Tor, die im September 2017 begonnen wurden, sind bereits weit vorangeschritten und werden voraussichtlich im September 2018 abgeschlossen sein. Die Instandsetzung wurde notwendig, weil bei Wartungskontrollen im Jahr 2016 erneut Schäden am Dach, an der Entwässerung sowie an den Putzflächen festgestellt wurden. Um die Schäden zu beseitigen, werden Putz- und Mauerwerksflächen überarbeitet, die Trophäen sowie alle Putz- und Sandsteinflächen gereinigt. Außerdem wird die gesamte Dachfläche abgedeckt und mit neuen und historischen Dachziegeln neu verlegt. Zum Abschluss der Arbeiten erhält das Tor eine neue Farbfassung. Zurzeit laufen die Vorbereitungen für den Farbanstrich der Trophäen und der Putz- und Mauerwerksflächen oberhalb des Daches. Parallel dazu werden Arbeiten an den Gipsstuckelementen und Sandsteingesimsen ausgeführt.
Das Tor wurde zuletzt im Jahr 1993 umfassend saniert und restauriert. Die Kosten für die aktuellen Instandsetzungsarbeiten belaufen sich insgesamt auf circa 400 000 Euro. Während der umfangreichen Arbeiten ist das Tor eingerüstet und überdacht. Bis zum Abschluss der Baumaßnahme ist der Durchgang für Fußgänger nicht möglich.
Das Brandenburger Tor am Luisenplatz in Potsdam steht am westlichen Ende der Brandenburger Straße, die in gerader Linie bis zur Kirche St. Peter und Paul verläuft. Seinen Namen erhielt es durch die am äußeren Vorplatz des Tores beginnende Landstraße zur Stadt Brandenburg. Der Vorgängerbau entstand im Zuge der zweiten Barocken Stadterweiterung im Jahr 1733 als Teil der Potsdamer Stadtmauer, die als Zoll- und Akzisemauer nicht der Befestigung diente, sondern die Desertion der Soldaten und den Schmuggel unterbinden sollte.
Nach Ende des Siebenjährigen Krieges wollte Friedrich der Große durch den Bau eines neuen prachtvollen Triumphtores den Aufstieg Preußens zu einer europäischen Großmacht symbolisieren. Dementsprechend wurde das neue Tor von Carl von Gontard und seinem Schüler Georg Christian Unger 1770/71 nach dem Vorbild eines römischen Triumphbogens gestaltet.
Charakteristisch für das Brandenburger Tor sind seine zwei vollständig unterschiedlich gestalteten Seiten. Die Stadtseite des Tores gestaltete Gontard als Putzfassade mit korinthisierenden Lisenen und Trophäen. Die von Unger entworfene Feldseite des Tores mit korinthischen Doppelsäulen sollte an den Konstantinbogen in Rom erinnern. Die hohe Attika des Tores ist mit ausladenden Kriegstrophäen und Wappenkartusche bekrönt. Die beiden seitlichen kleineren Durchgänge, in denen sich zuvor die Wachstube und die Räumlichkeiten für den königlichen Zoll befanden, wurden erst im 19. Jahrhundert unter Friedrich Wilhelm IV. geöffnet, um dem erhöhten Fußgängerverkehr gerecht zu werden. Mit dem Abriss der Stadtmauer zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Tor ein freistehendes Bauwerk.
Potsdam, 17.05.2018Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
