Leibniz-Kolleg Potsdam ehrt Nachwuchswissenschaftler

Im Rahmen des an der Universität Potsdam veranstalteten Leibniz-Kollegs Potsdam werden heute der Publikationspreis sowie der Sonderpreis für Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler verliehen. Im Anschluss hält Prof. Dr. Louise E. M. Vet aus den Niederlanden den Hauptvortrag des diesjährigen Leibniz-Kollegs zum Thema „Learning from Nature: Need, Challenge and Implementation of Eco-Technology“.
 
Der Publikationspreis für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler 2012 geht zu gleichen Teilen an zwei junge Wissenschaftlerinnen: Dr. Damaris Zurell und Meetu Verma. Damaris Zurell erhält den Preis für ihre herausragenden Arbeiten zur ökologischen Modellierung mit dem Ziel der Vorhersage von Artverbreitungsgrenzen und Populationsentwicklungen unter dem Druck klimatischer und landnutzungsbedingter Veränderungen. Ihr Forschungsfeld steht ganz im Zeichen des globalen Unweltwandels. Sie beschäftigt sich vorrangig mit der ökologischen Modellierung, insbesondere mit der Vorhersage von Artverbreitungsgrenzen und der zu erwartenden Populationsentwicklung unter dem Druck klimatischer und landnutzungsbedingter Veränderungen. Dabei geht es ihr insbesondere darum, Modelle nicht nur als nützliche Werkzeuge zu gebrauchen, sondern die verschiedenen Methoden und Werkzeuge kritisch zu hinterfragen, ihre Eigenheiten und Grenzen zu begreifen und somit praktische Leitfäden zur bestmöglichen Verwendung der Modelle und zur Erarbeitung von Zukunftsszenarien zu erstellen. Damaris Zurell ist 30 Jahre alt. Sie hat sowohl ihr mit Auszeichnung beendetes Studium als auch ihre mit summa cum laude bewertete Promotion im Institut für Erd- und Umweltwissenschaften der Universität Potsdam absolviert. Seit Mai 2011 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Biochemie und Biologie in der Arbeitsgruppe Vegetationsökologie und Naturschutz. Derzeit befindet sie sich im Mutterschutz.
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eetu Verma erhält den Preis für drei Veröffentlichungen über horizontale Geschwindigkeitsfelder auf der Sonne, die in den Fachzeitschriften „Astronomy & Astrophysics“ und „Astronomische Nachrichten“ erschienen. Besonders beeindruckte die Jury, dass die Wissenschaftlerin bereits im ersten Jahr ihrer Promotion hervorragende Forschungsergebnisse erzielte, die sie öffentlich vorstellte und publizierte. Im Zentrum ihrer Forschungen steht der Zerfall von Sonnenflecken, die starke Magnetfelder besitzen. Kleinere Magnetfeldkonzentrationen können sich vom Fleck lösen, sie werden mit starken, auswärts gerichteten Strömungen von mehr als einem Kilometer pro Sekunde davon getragen, so dass der Sonnenfleck langsam erodiert. Neu ist die Erkenntnis, dass dies nicht überall geschieht, sondern dass sich die Magnetfeldkonzentration entlang bestimmter Pfade bewegt. Das ist mit Autos vergleichbar, die auf einem sternförmigen Straßennetz das Zentrum einer Stadt verlassen. Meetu Verma ist 27 Jahre alt. Sie studierte Physik in Ajmer und Patiala in Indien. Seit 2010 promoviert sie am Institut für Physik und Astronomie der Universität Potsdam und am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam.

Der insgesamt mit 2.500 Euro dotierte Publikationspreis wird an derzeitige oder ehemalige Doktorandinnen und Doktoranden der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam unter 30 Jahren vergeben. Sie erhalten die Auszeichnung für in Potsdam erzielte bedeutende wissenschaftliche Leistungen, die in anerkannten Zeitschriften publiziert wurden.

Mit dem Sonderpreis für eine herausragende Leistung auf dem Gebiet „Ökologie und Globaler Wandel“ in Berlin und Brandenburg 2012 wird Dr. Erik Sperfeld ausgezeichnet. Der Wissenschaftler hat sich während seiner Promotion eingehend mit der Ökologie und der Ernährung von Süßwasserorganismen, insbesondere mit Nahrungsbestandteilen, wie den omega-3-Fettsäuren und Cholesterin, beschäftigt. Er befasst sich mit dem Zusammenhang von Ernährung, Ökologie und Globalem Wandel und verknüpft dies mit allgemeingültigen ökologischen Konzepten. Seine Forschungsergebnisse hat er international publiziert. Erik Sperfeld ist 33 Jahre alt und studierte Biologie an der Universität Potsdam. Vorher begann er ein Studium der Forstwirtschaft in Eberswalde und war Kriminalkommissaranwärter in der Polizei Berlin. Nach dem Biologie-Studium promovierte er bis 2011 an der Universität Potsdam. Er hat jetzt ein Angebot auf eine Postdoc-Stelle am norwegischen Institute of Marine Research in Bergen, wo er sich mit den Effekten der Ozeanversauerung auf marines Zooplankton beschäftigen soll.

Den mit 2.500 Euro dotierten Sonderpreis vergibt das Leibniz-Kolleg an Nachwuchswissenschaftlerinnen oder Nachwuchswissenschaftler unter 35 Jahren aus der Region Berlin-Brandenburg, die herausragende Leistungen auf dem Gebiet Ökologie und Globaler Wandel gezeigt haben. Die Forschungsergebnisse müssen in anerkannten Zeitschriften veröffentlicht oder durch eine Anwendung dokumentiert sein.