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Potsdam, 19.10.2017

Landeshauptstadt erhält Siegel „Kinderfreundliche Kommune“

Als bundesweit erste Landeshauptstadt hat Potsdam heute das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ erhalten. Sie wird für die Erarbeitung eines Aktionsplans für mehr Kinderfreundlichkeit geehrt, die sie mit Kindern, Jugendlichen und Experten zusammengestellt hat. Damit würdigt der Verein „Kinderfreundliche Kommune“ den engagierten Einsatz der Landeshauptstadt für die lokale Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes.

„Wir freuen uns über dieses Siegel, denn es ist Anerkennung und Ansporn zugleich“, sagte der Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung, Mike Schubert. Er nahm die Auszeichnung für die Landeshauptstadt aus den Händen von Bundesjugendstaatssekretär Dr. Ralf Kleindiek und Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ und Vorstandsmitglied im Deutschen Kinderhilfswerk und dem Deutschen Komitee für UNICEF, entgegen.

Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen hat Potsdam innerhalb von zwei Jahren einen herausragenden Aktionsplan für Kinderfreundlichkeit erarbeitet, der in den kommenden drei Jahren umgesetzt werden soll. Kinderfreundlichkeit wird damit in der größten Stadt Brandenburgs zum Querschnittsthema. Die Sensibilisierung der Stadtverwaltung und Stadtverordneten für die Kinderrechte ist ein wichtiges Ziel des mit insgesamt 58 Maßnahmen sehr ambitionierten Aktionsplans. Mit dem Erhalt des Siegels stellt sich die Landeshauptstadt nach Senftenberg als zweite Stadt in Brandenburg einem regelmäßigen Prüfverfahren. Das Siegel vergibt der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“.

Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, beglückwünschte die Landeshauptstadt Potsdam zur Verleihung des Siegels als kinderfreundliche Kommune. „Ob die Rechte von Kindern verwirklicht werden, entscheidet sich in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld. Städte und Gemeinden sind deshalb Schlüsselpartner bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Als kinderfreundliche Kommune zeigt Potsdam vorbildhaft, wie Interessen von Kindern auf lokaler Ebene berücksichtigt werden können “, betonte er. Darüber hinaus unterstrich er die Notwendigkeit der Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie haben andere Bedürfnisse und sind anderen Gefahren ausgesetzt als Erwachsene. Deshalb sollten ihre Rechte auch im Grundgesetz ausdrücklich verankert werden.“

„Der Aktionsplan der Landeshauptstadt Potsdam kann als herausragendes Beispiel für das Engagement einer Stadt zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention genannt werden. Nicht allein die Anzahl der Maßnahmen im Aktionsplan ist beeindruckend, auch die Qualität zeugt von einer intensiven Auseinandersetzung mit den Kinderrechten. Wir sind überzeugt, dass die Umsetzung dieser Maßnahmen in den nächsten drei Jahren deutlich zu mehr Kinder- und Jugendfreundlichkeit in der Stadt beiträgt.“, sagt Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ und Vorstandsmitglied im Deutschen Kinderhilfswerk und dem Deutschen Komitee für UNICEF.

Die Sachverständige des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“, Prof. Dr.-Ing. Angela Million begrüßt die Verleihung des Siegels und betont, „dass es gerade auch in einer so attraktiven Stadt wie Potsdam mehr denn je darauf ankommt, genügend Raum für kinder- und jugendgerechte Nutzungen dauerhaft auch in zentralen Lagen zu sichern. Kinder und Jugendliche beleben Stadt! Sie experimentieren, sind dynamisch und bisweilen ungewohnt. Dadurch liefern sie wertvolle Denkanstöße und Stoff für Stadtgespräche und Diskussionen.“

Das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ basiert auf der Child Friendly Cities Initiative, für die das UNICEF-Forschungszentrum Innocenti Research in Florenz internationale Standards und Instrumente entwickelt. Kernelemente sind: die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, eine kinderfreundliche Rahmengebung, ein übergreifender Aktionsplan, eine Interessenvertretung für Kinder, der Vorrang des Kindeswohls, ein ausgewiesener Kinder- und Jugendetat, ein regelmäßiger Bericht der Kommune, sowie die Information über Kinderrechte und die Unterstützung von Kinderrechtsorganisationen. Die Kommunen beginnen mit einer Standortbestimmung anhand eines Fragebogens für die Verwaltung sowie Kinder und Jugendliche. Workshops mit Kindern und Jugendlichen ermitteln deren Wünsche und Vorschläge, die in den Aktionsplan einfließen. Darin sind die Ziele, Zeitpläne und Verantwortlichkeiten festgehalten. Der Aktionsplan wird vom Stadt- oder Gemeinderat beschlossen und bildet die Grundlage für die Vergabe des Siegels. So wird also kein Ergebnis zertifiziert, sondern ein Prozess. Dieser wird von einer Sachverständigenkommission unterstützt und regelmäßig evaluiert. Das Siegel wird für drei Jahre an die Landeshauptstadt Potsdam vergeben und kann danach mit einem neuen Aktionsplan verlängert werden.

Potsdam, 19.10.2017

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2017-10-19 23:16:34 Vorherige Übersicht Nächste


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