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Potsdam, 17.10.2018

Brandenburger Tor umfassend saniert


Blickfang auch bei Dunkelheit durch LED-Technik

Seit September 2017 fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten am Brandenburger Tor statt. Für diese Restaurationsarbeiten musste das Tor eingerüstet und überdacht werden. Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt,  informierte heute über den Abschluss der Sanierungsarbeiten am Brandenburger Tor: „Ich freue mich, dass das unverhüllte Tor nun wieder seine stadtbildprägende Wirkung am Luisenplatz und in der Zweiten barocken Stadterweiterung einnimmt. Ganz besonders wirkungsvoll präsentiert sich das Tor nun als schmückender Blickfang in der Nacht.“

Neben der dezenten Gesamtbeleuchtung vom Vorplatz des Tores aus werden nun auch die Durchgänge durch LED-Technik beleuchtet. Passanten nehmen das Tor in der Dunkelheit jetzt nicht mehr so stark als Hindernis wahr, das sie bislang meist umgangen haben. Die Ausleuchtung der drei Durchgänge lädt sie nun bei Dunkelheit viel mehr zum Durchschreiten des Tores ein.

Die Sanierungsarbeiten am Brandenburger Tor waren notwendig, da bei turnusgemäßen Wartungskontrollen 2016 erneut Schäden am Dach, an der Entwässerung sowie an den Putzflächen festgestellt wurden. Zur Schadensbeseitigung wurden nun die geschädigte Putz- und Mauerwerksflächen überarbeitet und die Trophäen gereinigt. Neben der Instandsetzung des innen liegenden Satteldaches mit barocker Biberschwanzdeckung sind die Bildhauerwerke des Tores restauratorisch nachhaltig instand gesetzt und gesichert worden. Die Sanierungskosten betragen ca. 410.000 Euro. Die letzte Instandsetzung an dem Bauwerk fand vor über 25 Jahren statt.

Die nachweislich erste Farbfassung des Tores aus der Erbauungszeit ist bei der jetzt ausgeführten Silikatfarbfassung des Tores umgesetzt worden. Die oberflächennahen Sandsteinpartien der Kriegstrophäen auf dem Tor sowie der Kriegsgott Mars und Herkules an der großen Adlerkartusche an der Südfassade waren durch diverse barocke Fassungen ölgetränkt. Um eine nachhaltige Farbfassung zukünftig zu gewährleisten, wurden diese Bildhauerwerke erstmalig wieder in einer alt bewährten Ölfarbtechnik farbig gefasst. Auch wurden die Initialen des Königs in der Kartusche der Südfassade, gerahmt von einem Lorbeerzweig und einem Palmenzweig mit Schleife, wieder nach Befund vergoldet. Somit ist  die Lesbarkeit dieses fein erhabenen Architekturschmucks wieder hergestellt.

Das Brandenburger Tor am Luisenplatz in Potsdam steht am westlichen Ende der Brandenburger Straße, die in gerader Linie bis zur Kirche St. Peter und Paul verläuft. Seinen Namen erhielt es durch die am äußeren Vorplatz des Tores beginnende Landstraße zur Stadt Brandenburg. Der Vorgängerbau entstand im Zuge der zweiten Barocken Stadterweiterung im Jahr 1733 als Teil der Potsdamer Stadtmauer, die als Zoll- und Akzisemauer nicht der Befestigung diente, sondern die Desertion der Soldaten und den Schmuggel unterbinden sollte. Nach Ende des Siebenjährigen Krieges wollte Friedrich der Große durch den Bau eines neuen prachtvollen Triumphtores den Aufstieg Preußens zu einer europäischen Großmacht symbolisieren. Dementsprechend wurde das neue Tor von Carl von Gontard und seinem Schüler Georg Christian Unger 1770 nach dem Vorbild eines römischen Triumphbogens gestaltet.

Charakteristisch für das Brandenburger Tor sind seine zwei vollständig unterschiedlich gestalteten Seiten. Die Stadtseite des Tores gestaltete Gontard als Putzfassade mit korinthisierenden Lisenen und Trophäen. Die von Unger entworfene Feldseite des Tores mit korinthischen Doppelsäulen sollte an den Konstantinbogen in Rom erinnern. Die hohe Attika des Tores ist mit ausladenden Kriegstrophäen und Wappenkartusche bekrönt. Die beiden seitlichen kleineren Durchgänge, in denen sich zuvor die Wachstube und die Räumlichkeiten für den königlichen Zoll befanden, wurden erst im 19. Jahrhundert unter Friedrich Wilhelm IV. geöffnet, um dem erhöhten Fußgängerverkehr gerecht zu werden. Mit dem Abriss der Stadtmauer zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Tor ein freistehendes Bauwerk.

 

Potsdam, 17.10.2018

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

Info Potsdam Logo 2018-10-17 14:21:24 Vorherige Übersicht Nächste


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