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Potsdam, 20.02.2020

Besser mobil. Besser leben.: Nahverkehrsplan wird fortgeschrieben


Weitere Verbesserung des ÖPNV / Mobilitätsangebote in hoher Qualität für alle

Die Landeshauptstadt Potsdam schreibt in ihrer Funktion als Aufgabenträger des kommunalen öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) den bisherigen Nahverkehrsplan (NVP) fort. Der Plan wird von der Verwaltung in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 4. März 2020 eingebracht. Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, stellte heute gemeinsam mit Norman Niehoff, Bereichsleiter Verkehrsentwicklung, die Grundzüge des Planwerks vor und erläuterte Ziele, Handlungsschwerpunkte und das weitere Verfahren.

"Den Nahverkehrsplan haben wir in einem intensiven Beteiligungsverfahren mit umfangreicher Bürgerbeteiligung in einem Zeitraum von über einem Jahr erarbeitet. Mit der Fortschreibung soll das ÖPNV-Angebot an das Stadtwachstum angepasst und verbessert werden, unter anderem mit einem Teilkonzept für den Nordwesten und mit dem Ausbau der ÖPNV-Beschleunigung. Unser Ziel ist es, mit weiterhin hohen Standards in Qualität und Erschließung den ÖPNV für alle Bewohner und Besucher Potsdams attraktiv und nutzbar zu machen. Der Nahverkehrsplan ist ein wichtiger Baustein zur Förderung der umweltgerechten Mobilität und führt unsere erfolgreiche Gesamtstrategie zur Förderung des klimaneutralen und schadstoffarmen Verkehrs in Potsdam fort", so Bernd Rubelt.

Mit der Änderung des Mobilitätsverhaltens sollen die Verkehrsbelastung, Lärm und Luftschadstoffe reduziert, gleichzeitig die Unfallgefährdung verringert und die anspruchsvollen Klimaziele zur CO²-Reduzierung erreicht werden. Bei möglichst wenig Flächenverbrauch soll eine Belebung der Innenstadt und der Stadtquartiere erfolgen.

Der in Abstimmung mit der Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH erarbeitete Plan baut auf folgenden Grundlagen auf: einer vorangegangenen Untersuchung der Netz- und Leistungsfähigkeit des Potsdamer ÖPNV, einer Analyse der soziodemografischen, strukturellen und verkehrlichen Rahmenbedingungen, einer umfangreichen Bürgerbeteiligung und auf den zu erwartenden Mobilitätsbedürfnissen in den kommenden Jahren. Zur Barrierefreiheit fand eine intensive Erörterung mit dem Beirat für Menschen mit Behinderung statt.

"Wir haben den gültigen Nahverkehrsplan fortgeschrieben. Das bedeutet, dass das bisherige Angebot fortgeführt und durch geeignete Maßnahmen ergänzt und ausgebaut wird. Aus den Analysen haben wir Mängel und Handlungsbedarfe abgeleitet, die zu einer Vielzahl von Maßnahmen für die nächsten Jahre geführt haben. Des Weiteren sind Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung zum ÖPNV-Angebot bei der Maßnahmenkonzeption berücksichtigt. Die entwickelten Maßnahmen werden dabei zwei Szenarien zugeordnet. Maßnahmen des sogenannten Basisszenarios werden als pflichtige Maßnahmen zur Erfüllung der Daseinsvorsorge verstanden. Das Entwicklungsszenario umfasst Projekte, die über den gesetzlich geforderten Standard hinausgehen und die der Erreichung des politischen Ziels der Verkehrsverlagerung auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes dienen", so Norman Niehoff.

Mit der Umsetzung des Nahverkehrsplans 2019 soll eine spürbare Verbesserung des ÖPNV gegenüber der Ist-Situation erreicht werden. Die dazu erarbeiteten Maßnahmen lassen sich dabei fünf Schwerpunkten zuordnen:

  • Behebung von Erschließungslücken: Insbesondere im Babelsberger Süden sowie in Bornstedt sollen weitere Gebiete vom ÖPNV erschlossen werden. Zudem ist eine direkte Busanbindung für den Treffpunkt Freizeit vorgesehen.
  • Verbesserung vorhandener Angebote: Infolge der Bevölkerungszunahme und der angestrebten Steigerung der ÖPNV-Nutzer sind verschiedene Erweiterungen des Angebots geplant. Unter anderem soll der Takt auf der Buslinie 693 verdichtet sowie die Betriebszeiträume der Fähre F1 ausgedehnt und der Nachtverkehr durch die Straßenbahnlinie 96 ergänzt werden. Durch eine Überarbeitung teilräumlicher Buskonzepte sollen außerdem neue Verbindungen geschaffen werden, beispielsweise zwischen Bornstedt und dem Bahnhof Park Sanssouci. Für eine höhere Zuverlässigkeit wird ein Ausbau der ÖPNV-Beschleunigung angedacht.
  • Empfehlungen zum Netzausbau: Die begonnenen Planungen zur Straßenbahnverlängerung in den Potsdamer Norden werden berücksichtigt und eine Anpassung des Liniennetzes entsprechend vorbereitet. Darüber hinaus sollen Machbarkeitsstudien für mögliche Straßenbahnstrecken nach Golm und Bornim sowie zwischen Babelsberg und Am Stern erarbeitet werden.
  • Barrierefreiheit: Zur Umsetzung der gesetzlich geforderten Barrierefreiheit werden entsprechende Handlungsfelder und Prioritäten dargestellt. Daraus resultierend soll einerseits eine Beschleunigung des Umbaus von unzureichenden Haltestellen erfolgen. Zum anderen wird eine Ersatzbeschaffung der noch vorhandenen Tatra-Züge für das Jahr 2025 angestrebt.
  • Alternative Antriebsformen: Für die Erreichung klimapolitischer Ziele wird die Umstellung der Busflotte auf eine umweltverträglichere Antriebsform vorbereitet. Dazu wird eine Machbarkeitsstudie zur Analyse der verschiedenen Antriebstechniken und Darstellung der notwendigen Schritte einer stufenweisen Umstellung des Fuhrparks erstellt.

Die Fortschreibung des Nahverkehrsplans soll dazu dienen, im Aufgabenfeld des ÖPNV eine sichere und solide Planungsgrundlage zu erhalten, die sowohl den Aspekten der Verkehrs- als auch der Haushaltspolitik Genüge trägt. Des Weiteren dient die Fortschreibung dazu, die Anforderungen an den ÖPNV klar zu definieren, insbesondere auch im Hinblick auf auslaufende Liniengenehmigungen und deren möglicher Verlängerung. Die Beschlussvorlage wird nach Einbringung in den politischen Gremien diskutiert und in den Ortsbeiräten erörtert.

 

Potsdam, 20.02.2020

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

Info Potsdam Logo 2020-02-20 15:23:42 Vorherige Übersicht Nächste


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