Navigation überspringen
Potsdam, 12.05.2017

Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners startet

Potsdam – In der nächsten Woche startet wieder die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Zum Schutz von Bäumen, Anwohnern und Waldbesuchern ist die Anwendung eines Insektizids nötig. Die Ausbringung des Biopräparates erfolgt in der Regel mit dem Hubschrauber. Zum ersten Mal werden an Waldwegen auch spezielle Geräte eingesetzt, die das Mittel von unten in die Baumkronen bringen.

Seit einigen Jahren ist der Eichenprozessionsspinner insbesondere im Nordwesten Brandenburgs ein Problem. Intensiver Raupenfraß schadet den befallenen Bäumen. Die Brennhaare der Raupen sind zudem eine Gefahr für die menschliche Gesundheit. In den nächsten Tagen wird deshalb Brandenburgs Forstverwaltung Pflanzenschutzmaßnahmen auf 62 Hektar Waldfläche in den Landkreisen Havelland und Ostprignitz-Ruppin durchführen. Das ist eine wesentlich geringere Fläche als in den Vorjahren. Je nach Witterung werden die Pflanzenschutzeinsätze der Forstverwaltung nach etwa einer Woche abgeschlossen sein. 

Maßnahmen zum Gesundheitsschutz ergänzen Waldschutzmaßnahmen 

Parallel zu den Maßnahmen der Forstverwaltung werden auch die Landkreise, Kommunen und der Landesbetrieb Straßenwesen wieder gegen den Eichenprozessionsspinner vorgehen. Der Einsatz von Bioziden und die mechanische Entfernung der Raupen dienen hauptsächlich dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung. 

Risikominimierung für Umwelt und Gesundheit

Um die Auswirkungen auf den Naturhaushalt möglichst gering zu halten wird für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners, wie in den Vorjahren, das selektiv wirkende Bakterienpräparat Dipel ES eingesetzt, welches als biologisches Insektizid auch im Haus-und Kleingartenbereich sowie im Ökolandbau zugelassen ist. Zur Risikominimierung für Umwelt und Gesundheit sind außerdem strenge Anwendungsbestimmungen einzuhalten. Während der Befliegung und 12 Stunden danach dürfen die mit Schildern gekennzeichneten Waldgebiete nicht betreten werden. Aus Sicherheitsgründen besteht auf allen behandelten Flächen ein dreiwöchiges Verbot, Pilze und Beeren zu sammeln. In Schutzgebieten erfolgt eine Behandlung des Waldes nur, wenn die zuständigen Naturschutz- und Wasserbehörden ihre Zustimmung erteilt haben. 

Nach gründlicher Abwägung der ökologischen Konsequenzen, ist eine Bekämpfung mit Insektiziden das letzte Mittel, um massive Fraßschäden und damit ein Absterben der Bäume zu verhindern. Für eine Eiche kann ein zweimaliger Kahlfraß in Folge das Todesurteil sein.

Pflanzenschutzmaßnahmen auf Grundlage von Monitoring und Labortests

Die Entscheidung für einen Einsatz von Insektiziden im Wald wird erst nach sorgfältiger Prüfung und Auswertung des Monitorings durch die Oberförsterei getroffen. Am Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde wurde schon im Winter ermittelt, dass aufgrund der Vitalität der Eier wieder ein fast hundertprozentiger Schlupf der Schädlingslarven zu erwarten ist. Wieder sehr früh, bereits Ende März, meldeten die Förster den Ausschlupf der Eiräupchen.

Die Kosten für die Behandlung der Waldflächen belaufen sich auf etwa 25.000 Euro. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt durch die Forstverwaltung, Landkreise und Kommunen und dem Landesbetrieb Straßenwesen rund 713.000 Euro zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners aufgewandt. 2015 mussten rund 1,3 Millionen Euro eingesetzt werden. 

Kontakt:
Michael Kopka
Landesforstbetrieb Brandenburg
Telefon: 0331/ 979 29 – 305
Michael.Kopka@LFB.Brandenburg.de
Betroffene Flächen Im Internet unter: www.forst.brandenburg.de.

Potsdam, 12.05.2017

Veröffentlicht von:
MLUL

Info Potsdam Logo 2017-05-12 12:35:02 Vorherige Übersicht Nächste


1640

Das könnte Sie auch interessieren:

Verkehrsprognose für die Woche

Verkehrsprognose für die Woche

vom 6. bis 14. Dezember 10.12.25 - Großbeerenstraße Aufgrund einer Kranaufstellung muss die Großbeerenstraße am Samstag, 6. Dezember, zwischen Wattstraße und Friesenstraße in Fahrtrichtung zum Lutherplatz halbseitig gesperrt ...
„Unfallfrei statt Böllerei“

„Unfallfrei statt Böllerei“

Aktionstag von Feuerwehr Potsdam und Kinderklinik zum „Tag des brandverletzten Kindes“ 10.12.25 - Ein einziger Funke kann alles verändern. Ein Moment der Unachtsamkeit, ein falsch gezündeter Böller – und plötzlich ist nichts mehr wie zuvor. Anlässlich des Tages des brandverletzten Kindes am 7. ...
Feiertagsregelung bei der Abfallentsorgung:

Feiertagsregelung bei der Abfallentsorgung:

STEP fährt ab dem 13. Dezember 2025 vor 10.12.25 - Die Stadtentsorgung Potsdam (STEP) verschiebt in diesem Jahr ihren Tourenplan rund um Weihnachten und den Jahreswechsel, aufgrund der Feiertage am 25. und 26. Dezember 2025 sowie am 1. Januar 2026.  Um die ...
Verkehrsprognose für die Zeit

Verkehrsprognose für die Zeit

vom 1. bis 7. Dezember 28.11.25 - L40 Brücke Horstweg / Horstweg Die stadtauswärtige Brücke der L40 über den Horstweg wird neu gebaut. Der Verkehr in dieser Richtung wird über Mittelstreifenüberfahrten auf die stadteinwärtige ...
Mit dem ViP-Glühweinexpress in den Advent starten!

Mit dem ViP-Glühweinexpress in den Advent starten!

Historische Straßenbahnen, heißer Glühwein, echte Weihnachtsstimmung 27.11.25 - Wenn der Duft von Glühwein durch historische Straßenbahnen weht, ist klar: Der Potsdamer Glühweinexpress ist wieder unterwegs! Auch 2025 verwandeln die ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH und der Verein Historische ...

 
Facebook twitter