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Potsdam, 30.03.2012

15 Jahre Hasenzählung in Brandenburg: Meister Lampe bleibt ein seltener Gast

Seit anderthalb Jahrzehnten muss sich Brandenburgs Hasenpopulation regelmäßig einer Volkszählung stellen. Das Ergebnis: Wenige Hasen tummeln sich auf märkischen Feldern und Wiesen, aber die Bestände sind stabil. Seit 1997 werden auf Initiative des Landesjagdverbands, der Obersten Jagdbehörde, im Brandenburger Agrarministerium und des Landeskompetenzzentrums Forst Eberswalde (der früheren Landesforstanstalt) die Feldhasen in ausgewählten Gebieten Brandenburgs systematisch erfasst. Geschulte Jäger führen die Zählungen jeweils im Frühjahr und Herbst ehrenamtlich in ihren Revieren durch. Dabei werden entlang festgelegter Fahrrouten bei Dunkelheit die Felder mit Scheinwerfern abgeleuchtet und die Wildtiere gezählt.

Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Hasenbesätze über die Jahre stabil geblieben sind, sich aber immer noch auf vergleichsweise geringem Niveau befinden. So konnten in den letzten Jahren durchschnittlich sechs Hasen pro Quadratkilometer (das sind 100 Hektar) festgestellt werden. Am wohlsten fühlen sich die Hasen anscheinend im nordwestdeutschen Tiefland. Hier tummeln sich durchschnittlich über 30 Hasen pro Quadratkilometer. Trotz der für den Hasen überwiegend günstigen Klimaentwicklung in den vergangenen Jahren konnte keine langfristige Zunahme der Hasen auf Brandenburgs Wiesen und Feldern registriert werden. Ursache hierfür sind die mit dem amtlichen Wegfall der Stilllegungspflicht einhergehende weitere Intensivierung und Mechanisierung der Landwirtschaft, der Biozideinsatz, der Beutegreiferdruck und zum Teil höhere Winterverluste. Die offensichtlichen Einflüsse durch den vermehrten Energiepflanzenanbau wie Mais müssen weiter beobachtet werden.

Die Jäger reagieren auf die geringen Besätze durch sehr zurückhaltende Bejagung. Im Jagdjahr 2010/11 lag die Strecke in Brandenburg bei 3.200 Hasen, davon waren aber drei Viertel so genanntes Fall- beziehungsweise Unfallwild. Das Hasenprojekt wird vom Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde wissenschaftlich begleitet und aus Mitteln der Jagdabgabe Brandenburgs, die von den Jägern aufgebracht wird, finanziert. Die Daten fließen in das bundesweite Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) ein und sollen die Populationsveränderungen und deren Ursachen beim Hasen und weiteren Wildarten dokumentieren.
 
Viele heutige Osterbräuche sind heidnischen Ursprungs. Der Hase, ein bekanntes Fruchtbarkeitssymbol, galt als fackeltragender Begleiter der germanischen Licht- und Frühlingsgöttin Ostera, nach der dann mit der Christianisierung das Fest anlässlich der Auferstehung Jesu bezeichnet wurde.

Im frühen Mittelalter erscheint Christus in der Tiersymbolik des alten Byzanz auch als Hase. Das dem Langohr unterstellte Schlafen mit offenen Augen brachte man in der Folgezeit ebenfalls mit dem Thema Auferstehung in Verbindung.

Die Eier kamen mit ins Spiel, weil sie wie auch erlegte Hasen häufig als Osterzins, also Naturalabgabe an weltliche oder geistliche Herren, dienten.

Von dem sich in der vorösterlichen Fastenzeit aufgestauten Eierüberschuss machten die Leute aber auch noch auf andere Weise Gebrauch: Die Eier wurden verziert, beim Ostergottesdienst geweiht und an die Kinder verschenkt. Als man dann nach der Reformation im 16. Jahrhundert eine neue, weltliche Erklärung suchte, die man den Kleinen für den plötzlichen bunten Eiersegen geben konnte, wurde die Mär vom hoppelnden Eier-Erzeuger und Osterboten geboren.
Die „zoologische Sensation“ vom eierlegenden Osterhasen wurde in der Dissertation eines Georgius Francus aus Heidelberg erwähnt. 1758 hat ein Förster im Elsass sogar ein amtliches Protokoll über einen eierlegenden Hasen gefertigt.

Seitdem halten Kinder- und Jugendbuchautoren, der Süßwarenhandel und überhaupt die gesamte Erwachsenenwelt eisern daran fest: Osterhasen legen Eier, bemalen und verstecken sie für Kinder - wer heute ins Vorschulalter kommt, weiß es besser.

Traditionell nutzen Berliner und Brandenburger die Festtage zu Osterspaziergängen im Wald. Noch bis zum 22. April gibt es in Müllrose die 21. Kunst- und Ostereierausstellung unter dem Motto „Frühlingserwachen im Schlaubetal". In diesem Jahr beteiligt sich die Waldschule am Rogge-Busch mit einem Vortrag zum Thema Ameisen (Kontakt: Haus des Gastes Müllrose, Telefon 033606/ 77 20 0 oder www.schlaubetal-tourismus.de )

Potsdam, 30.03.2012

Veröffentlicht von:
MIL Brandenburg

Info Potsdam Logo 2012-03-30 10:46:37 Vorherige Übersicht Nächste


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