Weitere Konsequenzen nach Missbrauchsvorwürfen
Die Landeshauptstadt Potsdam zieht weitere Konsequenzen nach den Missbrauchsvorwürfen im Wohnheim der Sportschule Potsdam. In einer fachübergreifenden Arbeitsgruppe, die bis zur vollständigen Klärung der Ereignisse einberufen wurde, sind am Donnerstag folgende weitere Maßnahmen festgelegt worden: Die vier beschuldigten Mitarbeiterinnen der Landeshauptstadt und der Luftschiffhafen GmbH werden bis zur Klärung der Vorwürfe nicht mehr im Wohnheim arbeiten. Am kommenden Montag, dem 24. Oktober, wird eine Interims-Wohnheimleitung die Arbeit aufnehmen. Drittens hat die seitens der Luftschiffhafen GmbH beauftragte Start gGmbH als Kinderschutzfachstelle des Landes ab sofort eine Hotline eingerichtet, bei der sich weitere, womöglich verängstigte und geschädigte, Kinder und Jugendliche rund um die Uhr mit ihren Anliegen melden können. Die Wahl, die Hotline durch die Start gGmbH betreuen zu lassen, erfolgte aus Gründen der Neutralität, Objektivität und Kompetenz. Die Nummer der Hotline wird Schülern und Eltern des Wohnheims mitgeteilt.
Seitdem der Geschäftsführung der Luftschiffhafen GmbH sowie der Landeshauptstadt Potsdam die Vorwürfe bekannt sind, ist seitens des Geschäftsführers unter anderem Anzeige erstattet worden. Zudem gab es nach Gesprächen und Stellungnahmen der betroffenen Mitarbeiter erste personelle Konsequenzen. Des Weiteren ist in Abstimmung mit allen Beteiligten mit der Start gGmbH ein kompetenter Träger der Jugendhilfe eingeschaltet worden. Deren Aufgabe wird es nun sein, den Vorfall des gewaltsamen körperlichen Übergriffs gemeinsam mit Schülern und Wohnheim-Mitarbeitern aufzuarbeiten, neue Strukturen im Heim zu erarbeiten und umzusetzen sowie die Mitarbeiter zu schulen und zu begleiten. „Der Vorfall kann nicht geduldet werden", sagte die Beigeordnete für Soziales und Jugend, Elona Müller-Preinesberger. Die Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport Iris Jana Magdowski erklärte: „Die Schüler haben sich ihren nächsten Vertrauenspersonen offenbart und anscheinend keine Hilfe erhalten. Das ist für mich unfassbar."
Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
2011-10-21 2011-10-21 09:39:53 Vorherige Übersicht Nächste