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Potsdam, 01.06.2012

Umfrage der IHK Potsdam: Optimismus trotz Euroturbulenzen

„Die Westbrandenburger Unternehmen blicken trotz der Turbulenzen im Euroraum recht zuversichtlich in die Zukunft. Insbesondere bei den Beschäftigungsplänen dominieren die Optimisten. Nun gilt es, unternehmensintern die Voraussetzung zu schaffen, Fachkräfte zu gewinnen und in der Region zu halten.“ Das sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, Dr.-Ing. Victor Stimming, zur aktuellen Frühsommer-Konjunkturumfrage der Kammer. „Nachholbedarf gibt es in der Außenwirtschaft: Anstrengungen, internationale Märkte weiter zu erschließen, werden von der IHK Potsdam nachhaltig unterstützt“, so der Präsident zur aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Potsdam, bei der 770 Unternehmen befragt wurden. Nach der leichten Talfahrt des Geschäftsklimaindexes im Herbst vergangenen Jahres und zum Jahresbeginn, hat dieser nun – insbesondere durch die positiven Zukunftseinschätzungen der Unternehmen – einen hohen Wert von 120,1 (Herbst 2011: 118,7) Punkten erreicht.

Aktuelle Geschäftslage

Die Geschäftslage wird von knapp der Hälfte der Westbrandenburger Unternehmen als gut bewertet. Allerdings hat sich die Gewinnlage leicht verschlechtert. Wieder geben die Dienstleistungsunternehmen die besten Lagebeurteilungen ab: Mehr als 90 Prozent berichten von einer guten bzw. befriedigenden Geschäftslage. Die Euphorie des Handels zu Jahresbeginn hat einen leichten Dämpfer erlitten. Die zu Jahresbeginn schlechten Bewertungen der Bauindustrie setzten sich auch in der aktuellen Umfrage fort. Zwar hat sich die Zahl der Unternehmen, die von guten Geschäften berichten, deutlich erhöht, jedoch ist die Zahl derer, die von einer Verschlechterung sprechen, ebenfalls gestiegen.

Erwartungen

Eine zusätzliche Blitzumfrage am 29. und 30. Mai 2012 unter Einbeziehung von 260 Unternehmen aller Branchen ergab, dass selbst die jüngsten Turbulenzen im Euroraum die Erwartungen nur zum Teil trüben: Insgesamt 58 Prozent erwarten keine Auswirkungen, sogar 5 Prozent prognostizieren positive Effekte; 37 Prozent befürchten nachlassende Geschäfte.

Unabhängig vom Euro-Thema hat sich die Stimmung der Unternehmen in allen Branchen aufgehellt: Mehr als ein Viertel haben positive Erwartungen an die Zukunft. Als Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen werden weiterhin die Energie- und Rohstoffpreise genannt, gefolgt vom Inlandsabsatz. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen haben an Bedeutung verloren.

Am stärksten hat sich die Stimmung bei den Industrieunternehmen verbessert. Auch die Bauunternehmen, die zu Jahresbeginn noch pessimistischer in die Zukunft sahen, blicken nun zuversichtlich nach vorn. Knapp ein Drittel der Industrie- und Bauunternehmen erwarten eine Verbesserung der Geschäftslage. Trotz der schlechteren Einschätzung der Geschäftslage sind die Handelsunternehmen zuversichtlicher gestimmt als zu Jahresbeginn.

Export

Die Zahl der Industrieunternehmen, die von zunehmenden Exporten spricht, hat sich um die Hälfte verringert. Parallel hierzu hat sich die Zahl der Unternehmen, die von abnehmenden Exporten berichtet bzw. gar nicht exportiert auf knapp 50 Prozent erhöht.

Die verringerte Dynamik des Welthandels zeigt sich auch in den Exporterwartungen. Mehr als ein Drittel der Unternehmen geht von unveränderten Exporten in der Zukunft aus. Jedoch hat sich die Zahl der Pessimisten, die von abnehmenden bzw. gar keinen Exporten ausgehen, auf fast 50 Prozent erhöht.

Investitionen

Die Investitionsneigung der Westbrandenburger Unternehmen hat leicht abgenommen. Mehr als ein Drittel der Unternehmen geht von fallenden bzw. gar keinen Investitionen aus. Analog zu den verbesserten Geschäftserwartungen ist der Anteil der Bauunternehmen, die höhere Investitionen planen, auf ein Viertel gewachsen. Vorrangiges Motiv dafür sind Ersatzinvestitionen. Dies ist auch in den anderen Branchen der dominante Beweggrund.

Personalplanung

Die Beschäftigungspläne der befragten Unternehmen entwickeln sich positiv: Mehr als ein Viertel der Unternehmen plant, Mitarbeiter einzustellen. Am optimistischsten sind die Industrieunternehmen, von diesen wollen 40 Prozent die Belegschaft erweitern. Die verbesserten Geschäftserwartungen der Bauunternehmen schlagen sich nicht in den Personalplänen nieder. Ein Fünftel rechnet mit einer Reduktion der Mitarbeiter.

Aktuelle und geplante Exportdestinationen

Trotz der zurückgegangenen Exportneigung der Westbrandenburger Unternehmen, konnte der zunehmende Fokus auf die asiatischen Länder (ohne China) in der Umfrage in Erfahrung gebracht werden. Als derzeitig favorisierte Exportzielländer werden Russland, Südamerika (jeweils 87 Prozent) und die neuen EU-Mitgliedsstaaten (85 Prozent) genannt. Als zukünftige neue Exportdestination wird an erster Stelle  Asien (ohne China) von 95 Prozent der Unternehmen genannt. Die bisherigen Ziele Russland und Südamerika (jeweils 93 Prozent) werden auch in Zukunft weiterhin wichtige Zielmärkte sein.

Potsdam, 01.06.2012

Veröffentlicht von:
Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam

Info Potsdam Logo 2012-06-01 14:39:04 Vorherige Übersicht Nächste


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