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Potsdam, 18.06.2009

Straßenbahnverbindung Potsdam-Teltow prüfen

18.06.2009 - Erneut sind die Diskussionen um einen verbesserten ÖPNV in der Region Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf im Gange. Dazu erklärt die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Brandenburger Landtag, Anita Tack:

Seit einigen Jahren schon liegen Studien vor, die der Wiedererrichtung der „Stammbahn“ keinen förderwürdigen Nutzen bescheinigen. Ebenso gibt es vergleichende Untersuchungen zwischen Regionalbahn-, S-Bahn- und Straßenbahnverbindungen, wobei dort die Straßenbahn mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis bewertet wird. Dazu immer mal wieder Hinweise auf die „Friedhofsbahn“. Letzte Woche mal wieder ein Versuch, die Stammbahnstrecke zu reaktivieren – diesmal als S-Bahn zwischen Zehlendorf und Dreilinden.

Und dann entfachen die Koalitionsfraktionen im Kreistag Potsdam-Mittelmark auch noch eine Neiddebatte, die sich gegen die Straßenbahnverbindung zwischen Potsdam und Teltow richtet. Ich unterstütze die Forderung meines Kollegen Klocksin nach Stärkung des ÖPNV in der Region ausdrücklich. Mir scheint, dass die Diskussionen zu Bekenntnissen für die eine oder die andere Variante verkommen sind, ohne wissenschaftliche Erkenntnisse auch nur zu diskutieren. Ich fordere alle Beteiligten und auch die Landesregierung auf, alle vorliegenden Erkenntnisse einzubeziehen, zu werten und Schlussfolgerungen zu ziehen, die der Verbesserung des ÖPNV in der Region am besten gerecht werden. Einseitige Bekenntnisse nützen den Menschen nichts, weil sie Lösungen verzögern oder verhindern. In diesem Sinne und mit diesen Argumenten habe ich mich mit einem Brief an den zuständigen Minister, Herrn Dellmann, gewandt. "


Die bündnisgrünen Fraktionen in Potsdam und Potsdam-Mittelmark wollen eine Prüfung der Straßenbahnverbindung zwischen Potsdam und Teltow vorantreiben. „Dies kann eine ökonomisch effektive und ökologisch vertretbare Lösung sein“, so Nils Naber, bündnisgrüner Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung, „Es wäre sehr unklug, die Prüfung der Tram-Option kategorisch auszuschließen.“

Für die Idee einer Regiotram zwischen Potsdam und Teltow hatte der verstorbene Stahnsdorfer Bert von Heydebreck erst 2007 den Agendapreis des Landkreises Potsdam-Mittelmark erhalten. Die Verkehrentwicklung von Berlin ins Umland ist vor 100 Jahren durch S-Bahn und Straßenbahn vorangetrieben worden. Heute, unter dem Vorzeichen Klimawandel und Energieeffizienz, sind neue Schienenverbindungen eine sinnvolle Alternative zu Bus und PKW.

Der bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende im Kreistag von Potsdam-Mittelmark, Dr. Axel Mueller, sagte: „Die große Kreistagskoalition hat sich gegen eine Tram-Verbindung nach Teltow positioniert, ohne dass es im Kreistag dazu eine politische Auseinandersetzung gegeben hätte. Diese Äußerungen erwecken den Anschein, als ob eine Neiddebatte losgetreten werden solle.“

Natürlich gäbe es Streit um die Gewinnausschüttung und Zuzahlungen zum ÖPNV. Aber diese menschlich verständlichen Konflikte dürften nicht den Blick auf eine nachhaltige Verkehrsstrategie verstellen. Eine Regiotram sei ein Verkehrsmittel mit geringen Emissionen, das in unmittelbare Nähe zur Wohnbebauung geführt werden kann. Die quietschenden Straßenbahnen sind nicht mehr Stand der Technik.

Eine Straßenbahn bzw. Regiotram kann bis zu 150 PKW ersetzen und durch eine straßenunabhängige Trassenführung die Ort Teltow und Potsdam in kurzer Zeit miteinander verbinden.

An die Kreistagsabgeordneten in Potsdam-Mittelmark gerichtet, sagte Dr. Axel Mueller: „Weiten wir unseren Horizont und versuchen mit dem nötigen Ernst die Zukunft zu gestalten."

Potsdam, 18.06.2009


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