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Potsdam, 29.08.2012

Neptungruppe im Lustgarten wächst - weiterer Triton kehrt zurück

Nach 50 Jahren kehrt eine weitere Sandsteinfigur aus der Neptungruppe im Lustgarten an ihren Platz zurück. Die aus Fragmenten wieder erstandene Figur stellt einen Meerdämon, mit muskulösen Oberkörper und zwei schuppigen Schwänzen dar. Er kündigt mit seinem Muschelhorn die Ankunft des Meeresgottes Neptun an, der mit Thetis auf einem von Wasserpferden gezogenen Muschelwagen unterwegs ist.

Der Rotary Club Potsdam "Alter Markt" hat mit einer Großspende der Stiftung Preußisches Kulturerbe die weitere Restaurierung der Neptungruppe im Lustgarten ermöglicht und bereits Unterstützung für eine weitere Skulptur zugesagt.

Der Berliner Bildhauer Andreas Hoferick schuf mit seinen Mitarbeitern unter Verwendung noch vorhandener Bruchstücke in mehr als einjähriger Arbeit die Kopie eines Tritons, der bis in die 1960er Jahre im Lustgartenbecken stand. Kopf, Arm und zwei Schwanzstücken waren noch vorhandenen. Mit Hilfe von historischen Fotografien erarbeitete Andreas Hoferick erst ein 1:1 Modell der ca. 2,30 m hohen und ca. 2 m langen Figur. Auf der Basis dieser Vorlage wurden die fehlenden Teile neu aus Sandstein gehauen und mit den Originalteilen zur fertigen Skulptur zusammengefügt.

Hintergrund:

Die heute nur zum Teil noch erhaltene Skulpturengruppe "Neptuns Triumph" im Wasserbassin des Lustgartens war einst ein zentrales Gestaltungselement der Gartenanlage vor der Südfassade des ehemaligen Stadtschlosses. 

Sie schmückte seit der Regierungszeit Friedrich II. das Wasserbecken im Lustgarten. Sie wurde nach Entwürfen Johann August Nahls von Johann Peter Benkert, Gottlieb Heymüller und Benjamin Giese gefertigt. Die Figuren wurden über einem Sandsteinkern aus Blei gegossen und vergoldet. Nach zahlreichen Reparaturen mussten ab 1788 die Figuren neu in Sandstein ausgeführt werden, da das Blei der hohen Beanspruchung durch Eisgang und Wasser nicht standgehalten hatte. Zahlreiche Reparaturen und Ergänzungen in verschiedenen Materialien folgten. Die bewegte, aus vielen Einzelfiguren bestehende Komposition, die ca. ein Drittel der Längsausdehnung des Wasserbeckens überspannte, wurde 1945 beschädigt. Die größten Verluste traten aber erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts ein.

Bereits 2004 hatte der Rotary Club einen Triton aus Privatbesitz erworben und die Restaurierung und Aufstellung am Originalstandort veranlasst. Dieses Original und eine Stahl-Wasser- Skulptur des Potsdamer Metallgestalters Reiner Fürstenberg, die ebenfalls im Auftrag des Rotary-Clubs Potsdam "Alter Markt" entstand, ergänzten die bei der Neugestaltung des Lustgartens zur Bundesgartenschau 2001 am ursprünglichen Standort wiederentdeckten Reste der Gruppe.

Der Rotary Club Potsdam "Alter Markt" und der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam haben in einem Vertrag vereinbart, dass die Landeshauptstadt Potsdam die Ausschreibung und Umsetzung der Arbeiten koordiniert und fachlich begleitet. Die Abteilung Skulpturenrestaurierung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg hat das Projekt beratend unterstützt.

Potsdam, 29.08.2012

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam / Foto: Landeshauptstadt Potsdam/Madleen Köppen

Info Potsdam Logo 2012-08-29 11:30:02 Vorherige Übersicht Nächste


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