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Potsdam, 22.12.2009

Wasserschutzpolizei: Gefahren auf dem Eis!

Durch die niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage sind viele Seen und Flüsse bereits mit einer Eisschicht überzogen. Auf viele Menschen übt dies einen besonderen Reiz aus, so dass vermehrt Schlittschuhläufer und Spaziergänger auf den Brandenburger Gewässern anzutreffen sind.

Alljährlich ereignen sich aber auch Eisunfälle mit zum Teil tragischem Ausgang. Damit es erst gar nicht zu einem solchen tragischen Ausgang kommt, hier ein paar Hinweise um die Unfallgefahr zu verringern.

Warum ist es auf dem Eis so gefährlich:

Auf dem Eis ist auch bei stärkstem Frost Vorsicht geboten. Selbst eine geschlossene Eisdecke auf Seen, Flüssen und Kanälen gibt keine Garantie für ein sicheres Betreten.

Viele Faktoren beeinflussen die Eisstärke: z.B Wassertiefe, Fließgeschwindigkeit des Wassers, einfließende Abwässer, Schifffahrt und Schnee.

An engen Gewässerstellen nimmt die Strömungsgeschwindigkeit zu; das Wasser gefriert dort und in angrenzenden Bereichen auch bei starkem Frost nicht so leicht.

Durch unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten oder Untiefen können auf dem Gewässergrund Strudel entstehen. Diese spülen wärmeres Wasser zur Oberfläche und halten die Eisdecke dünn.

Gefährliche Bereiche auf den Eisflächen sind:

Brücken, Flussmündungen, offene Wasserstellen (z.B. an Einleitern), mooriger Untergrund, Angellöcher oder Schiffsanlegestellen, denn dort ist in der Regel das Eis dünner. Vorsicht also beim Betreten!

Besonders gefährlich ist der Bereich der durch die Schifffahrt genutzt wird, da durch die Wasserbewegungen des Schiffsverkehrs oder durch Eisbrecher das Eis in weitem Umfang bricht.

Darum ein Appell an alle Eissportbegeisterten:    

Wintersport auf dem Eis ist nur auf Spritzeisbahnen oder überfluteten Wiesen sicher. Wer zugefrorene Seen, Flüsse und Kanäle betritt, gefährdet sich und andere!

Auch bei starker Eisdecke gilt:

  • Lassen Sie Kinder nicht unbeaufsichtigt auf die Eisfläche!
  • Betreten Sie nicht allein das Eis - keiner kann Hilfe holen!
  • Betreten Sie das Eis nicht bei Dunkelheit, Nebel und Neuschnee!
  • Befahren Sie Eisflächen nicht mit dem Fahrrad, Motorrad oder Auto!
  • Legen Sie sich flach auf das Eis und robben Sie vorsichtig zum Ufer zurück, wenn es unter Ihren Füßen anfängt zu knistern und knacken.

 

Was mache ich wenn jemand Eingebrochen ist?

  • Nach Möglichkeit sollten Sie dem Eingebrochenen nicht allein auf dem Eis helfen. Suchen Sie Helfer, insbesondere für den Fall, dass auch Sie bei einem Rettungsversuch einbrechen. 
  • Beeilen Sie sich, da der Eingebrochene durch die Kälte schnell an Kraft verliert.
  • Lege Sie sich flach auf das Eis, um Ihr Körpergewicht zu verteilen und nehmen Sie (falls vorhanden) eine Leiter mit, auf der Sie zur Einbruchsstelle kriechen können.
  • Um die Gefahr eines Abrutschens in ein Eisloch zu vermeiden, sollten Sie dem Eingebrochenen nicht Ihre Hand, sondern Hilfsmittel zum Festhalten und Herausziehen, z.B. eine Jacke, Seil, Ast oder Stange, reichen.
  • Sprechen Sie den Eingebrochenen an und ermutigen Sie ihn!
  • Nach der Rettung ist es wichtig, den Betroffenen sofort zu wärmen. Dazu sollten Sie ihn in einen warmen Raum bringen und wenn möglich trockene Kleidung anziehen.
  • Nasse Sachen müssen unbedingt ausgezogen werden, um ein weiteres Abkühlen des Körpers zu verhindern. Sollte kein Raum vorhanden sein, bitten Sie umstehende Personen, Teile ihrer Bekleidung abzugeben.
  • Informieren Sie Notarzt, Polizei bzw. Feuerwehr.
  • Schildern Sie den Rettungskräften kurz die Situation:
  • In welcher Situation befindet sich der Verunglückte wie stark ist das Eis Örtlichkeit der Unglückstelle
Potsdam, 22.12.2009

Veröffentlicht von:
Wasserschutzpolizei Brandenburg

Info Potsdam Logo 2009-12-22 10:22:42 Vorherige Übersicht Nächste


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