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Potsdam, 23.03.2012

Polizeimeldung: Unfallzahlen insgesamt rückläufig, schwere Unfallfolgen nehmen zu, Unfallbeteiligung von Kradfahrern und Radfahrern steigend, deutlich weniger Unfälle auf Autobahnabschnitten

Polizeidirektion West



Peter Meyritz, Leiter der Polizeidirektion West, stellte am 21. März 2012 die Verkehrsunfallstatistik des vergangenen Jahres vor:„Etwa ein Drittel aller Brandenburger leben im Bereich der Direktion West. Stark frequentierte Autobahnabschnitte und eine hohe Verkehrsdichte in den Städten sowie dem berlinnahen Verkehrsraum, sind strukturelle Besonderheiten im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion West“ sagte Meyritz. Auf den fast 200 Autobahnkilometern, 700 Kilometern Bundesstraße und über 1.250 Kilometern Landstraße ereigneten sich im vergangenen Jahr 24.791 (2010: 26.913) Verkehrsunfälle. Damit entfällt ein Drittel aller im Land registrierten Unfälle (2011: 89.629; 2010: 80.444) auf die Polizeidirektion West. Über 2.000 Unfälle weniger als noch im VorjahrIm Bereich der Direktion West sank die Zahl der Verkehrsunfälle im vergangen Jahr um insgesamt 2.122 Kollisionen. Trotz dieses erfreulichen Rückganges um fast acht Prozent stieg die Zahl der Unfälle, bei denen eine oder mehrere Personen verletzt wurden um 5,3 Prozent auf 2.689. 3.259 Menschen verletzten sich 2011 bei Verkehrsunfällen (2010: 3.129). Im Durchschnitt sind das pro Tag mindestens acht verletzte Verkehrsteilnehmer durch Unfälle in der PD West. „Diese negative Entwicklung gilt es mit aller Kraft zu stoppen!“ hob Direktionsleiter Meyritz hervor. 54 Menschen wurden bei Unfällen auf den Straßen der Direktion getötet, 2010 waren noch 62 Verkehrstote zu beklagen.Mit insgesamt rückläufigen Gesamtunfallzahlen liegt die PD West im Landestrend. Überproportionaler Rückgang der GeschwindigkeitsunfälleRücksichtslosigkeit und Raserei waren allein im Jahr 2010 Grund für 3.072 Unfälle. Mit noch 1.729 Geschwindigkeitsunfällen im Jahr 2011 und damit einem Rückgang um mehr als 43 Prozent, verzeichnet die Direktion einen spürbaren Erfolg der flächendeckenden Geschwindigkeitskontrollen. Erfreulich - die Zahl der Verletzten sank stark um knapp 24 Prozent (2010: 708; 2011: 539).Dennoch dramatisch ist der Anstieg der schwersten Folgen bei den durch Raserei verursachten Unfällen. So starben 30 Menschen (2010: 27) bei Kollisionen, die auf unangepasste Geschwindigkeit zurückzuführen sind. Das sind mehr als die Hälfte aller Unfalltoten in der PD West. „Wir werden den hohen Kontrolldruck flächendeckend beibehalten, da immer noch zu schnell gefahren wird, was sich auch im Anstieg der festgestellten Geschwindigkeitsverstöße widerspiegelt.“ Diese stiegen um gut 5 Prozent auf 434.348 Geschwindigkeitsüberschreitungen (2010: 412.437).Hoher Kontrolldruck soll Negativtrend bei Unfällen unter Alkohol stoppenBesorgniserregend ist die Zunahme der Unfälle die durch Alkohol am Steuer verursacht wurden. Sie stiegen um 5 Prozent auf 381 (2010: 363) Unfälle, mit 174 (2010: 171) Verletzten und einer getöteten (2010: 1) Person. Bevor es zu einem Unfall kommen konnte, zogen die Beamten im vergangenen Jahr 1.418 (2010:1.374) alkoholisierte Fahrer aus dem Verkehr, das heißt pro Woche stellten Polizisten mehr als 26 alkoholisierte Fahrzeugführer fest. Kradfahrer und Radfahrer mehr an Unfällen beteiligtAuffallend ist der Anstieg bei den schwachen Verkehrsteilnehmern wie Kradfahrern und Radfahrern. 2011 wurden 953 Radfahrer bei Unfällen verletzt (2010: 735), ein Anstieg um 29,7 Prozent. Sechs der Unfalltoten sind Radfahrer (2010: 9). 546 Radfahrer verschuldeten den Unfall selbst (2010: 401), an nahezu jedem zweiten Unfall unter Beteiligung eines Radfahrers setzte der Radfahrer demnach selbst die Ursache. Einen negativen Trend weist die Statistik bei den Unfällen unter Beteiligung von Kradfahrern aus. 605 (2010: 558) Motorradfahrer waren 2011 in einen Unfall verwickelt, wovon 280 durch Kradfahrer verursacht wurden. Mit 383 (354) Verletzten und acht (2010: 7) Toten wiegen die Folgen solcher Unfälle besonders schwer. Die Senkung der Unfälle mit Krad- und Fahrradfahrern und damit die Verhinderung schwerster Unfallfolgen ist eines der wichtigsten Ziele der Verkehrspolizei der Direktion West in diesem Jahr.Junge Fahrer bleiben trotz positiver Unfallentwicklung weiterhin RisikogruppeFahrzeugführer zwischen 18 und 24 Jahren waren 2011 an 4.059 (2010: 5.133) Unfällen beteiligt, was einem Rückgang von 21 Prozent entspricht. Dieser positive Trend setzt sich auch bei den Verkehrsunfällen verursacht durch junge Fahrer 2.814 (2010: 3544) fort. Dem gegenüber stehen 18 Unfalltote, verursacht durch Unfälle von jungen Fahrern. Im Jahr 2010 waren elf von 62 Getöteten auf Unfälle von jungen Fahrern zurückzuführen. Über diese traurige Entwicklung hinaus, zeigt die Arbeit mit der Risikogruppe „Junge Fahrer“ gleichwohl Erfolge. Betrachtet man die Unfälle, an denen 18 bis 24-Jährige beteiligt waren, sank die Zahl der durch zu schnelles Fahren verursachten Verkehrsunfälle um mehr als 45 Prozent. Im Bereich der Hauptunfallursachen weist die Gruppe der jungen Fahrer zum Teil stark rückläufige Tendenzen auf.Dennoch sind Junge Fahrer, bei einem Bevölkerungsanteil von nur 7,4 Prozent, im Vergleich zu anderen Altersgruppen weiterhin besonders verkehrsauffällig. Mit zielgruppenorientierten Verkehrskontrollen, als ein Mittel der Verkehrsüberwachung, wird die Polizei auch zukünftig die Einhaltung der Verkehrsregeln durch junge Fahrer überwachen. Darüber hinaus hat sich die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Verkehrsprävention mit Partnern bzw. Bildungseinrichtungen bewährt und findet auch im Jahr 2012 seine Fortsetzung. Unfälle auf den Bundesautobahnen insgesamt stark rückläufigIm Zuständigkeitsbereich der PD West liegt der am höchsten frequentierte Autobahnabschnitt der neuen Bundesländer. Zwischen dem Autobahndreieck Potsdam und dem Autobahndreieck Nuthetal passieren täglich ca. 90.000 Fahrzeuge die Bundesautobahn 10. 1.834 (2010: 2.384) Unfälle ereigneten sich 2011 auf den Autobahnabschnitten der PD West. Das sind 550 Unfälle weniger als noch im Vorjahr, was einem Minus von 23 Prozent entspricht. Der höchste Rückgang der Unfallzahlen ist auf der BAB 2 zu verzeichnen. Im Vergleich zum vorangegangenen Jahr mussten hier fast 40 Prozent weniger Unfälle aufgenommen werden. Auf dem Streckenabschnitt der BAB 9 gingen die Unfallzahlen um mehr als 30 Prozent zurück. Dem gegenüber steht das Teilstück der BAB 10, auf dem es zwar zu 135 Unfällen weniger kam, als noch im Vergleichszeitraum, hinsichtlich der Unfallfolgen jedoch ein beunruhigender Anstieg zu verzeichnen ist. So wurden bei Unfällen allein auf diesem Teilstück 100 (2010: 89) Menschen verletzt, fünf (2010: 1) Menschen starben. Unfälle mit LKW-BeteiligungFast drei Viertel dieser Unfälle wurden durch LKW-Fahrer selbst verursacht, was überwiegend mit schwersten Unfallfolgen verbunden war. So stieg die Zahl der Verkehrstoten von 4: 2010 auf 6 im vergangenen Jahr. Diese unbefriedigende Entwicklung spricht für ein mangelndes Verantwortungsbewusstsein bei den Berufskraftfahrern und den Transportunternehmern. Mit einer hohen Kontrolldichte durch die Beamten der Sonderüberwachungsgruppe für den Schwerlastverkehr (Sügru), gilt es nachhaltige Veränderungen herbei zuführen. Hinzu kommt ein stetig wachsender Güterverkehr auf unseren Straßen. Im vergangenen Jahr überprüften die Beamten 9.920 Fahrzeuge und stellten dabei 11.052 Verstöße fest. Davon entfielen allein 6.300 Verstöße auf die Nichteinhaltung der Ruhe- und Lenkzeiten. 494 Mal war die Ladung nur unzureichend oder gar nicht gesichert, 235 Fahrzeuge waren überladen und 1.860 Mal stellten Mitarbeiter der SüGru technische Mängel fest. In 1.037 Fällen waren die Verstöße derart gravierend, dass die Weiterfahrt untersagt werden musste.Torsten Ringel Katrin Laurisch Pressesprecher Pressesprecherin (AS Potsdam) Anschrift: Magdeburger Straße 52; 14770 Brandenburg an der Havel pressestelle.brb@polizei.brandenburg.deTelefon: 03381/560-2020,2021,2012 Fax: 03381/560-2029 (Bürodienstzeit) Außenstelle Potsdam: Henning- von- Tresckow- Straße 9-13 14467 PotsdamKatrin.Laurisch@polizei.brandenburg.deTelefon: 0331/5508-2400, 2408Fax: 0331/5508- 2409 (Bürodienstzeit)

Potsdam, 23.03.2012

Veröffentlicht von:
Internetwache Brandenburg

Info Potsdam Logo 2012-03-23 15:01:04 Vorherige Übersicht Nächste


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