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Potsdam, 21.02.2011

Polizeimeldung: Mehr Unfälle, weniger Verletzte, Zunahme der Unfälle mit überhöhter Geschwindigkeit

21.02.2011 - Die Zahl der Verkehrsunfälle im Schutzbereich Potsdam stieg im Vergleich zum Vorjahr, zugleich sank die Zahl der Verletzten. Sieben Menschen starben.

Insgesamt registrierte die Potsdamer Polizei 8105 Verkehrsunfälle. Das sind 499 Unfälle (+5,86%) mehr, als noch 2009 (7656). Bei den 766 Verkehrsunfällen mit Personenschaden, also bei den Unfällen bei denen ein oder mehrere Menschen verletzt wurden, besteht ein Rückgang um 35 Unfälle (-4,37%), (2010: 766, 2009: 801), sowie auch bei den verletzten Personen um -68 (-7,22%), (2010: 874, 2009: 942). In Folge dieser Verkehrsunfälle verloren 7 Personen ihr Leben, darunter drei Radfahrer. Das sind 3 getötete Personen mehr als im Vorjahr.

Hauptunfallursachen Geschwindigkeit, Vorfahrt und Alkohol

Bei der Aufnahme von Verkehrsunfällen mit den Hauptunfallursachen Geschwindigkeit, Alkohol und Vorfahrt verzeichnete die Potsdamer Polizei einen deutlichen Anstieg der Unfallzahlen durch unangepasste Geschwindigkeit und bei der Nichtbeachtung der Vorfahrt. Lediglich bei Verkehrsunfällen unter Einwirkung von Alkohol registrierten die Beamten einen Rückgang um 15 Unfälle (-17,44%) gegenüber dem Vorjahr (2010: 71, 2009: 86).

„Insgesamt können wir einen deutlichen Anstieg von Geschwindigkeitsunfällen verzeichnen“, so der Leiter des Schutzbereiches Potsdam Ralf Marschall am Montag in der Pressekonferenz zum Unfallgeschehen 2010.

Geschwindigkeit

Durch Fahren mit unangepasster bzw. überhöhter Geschwindigkeit wurden im letzten Jahr insgesamt 326 Verkehrsunfälle verursacht. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 122 Verkehrsunfälle (+59,80%). Dieser Anstieg resultiert vorwiegend aus den Unfällen in den Monaten Januar (+108), Februar (+46) und Dezember (+57). Auf Grund der winterlichen Witterungsverhältnisse wurden allein in diesen Monaten 257 Verkehrsunfälle mit dieser Ursache aufgenommen. In den Monaten März bis November 2010 wurden insgesamt nur 69 Verkehrsunfälle mit unangepasster Geschwindigkeit als Ursache registriert.

Bei 30 Verkehrsunfällen wurden Menschen verletzt. Das sind 5 Unfälle mehr als 2009 (+20%) und ein Anteil von 3,90% aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden.

Vorfahrt

528 Verkehrsunfälle mit der Unfallursache Vorfahrt ereigneten sich im Jahr 2010. Das sind 34 Unfälle (+6,88%) mehr als im Jahr zuvor. Bei den Unfällen mit Personenschaden wurden 167 Verkehrsunfälle registriert, dies sind 11 Unfälle mehr (+7,05%) im Vergleich zum Jahr 2009, bei einem Anteil von 21,80% an allen Unfällen mit Personenschaden.

Alkohol

Von diesen Verkehrsunfällen unter Einwirkung von Alkohol waren 27 mit Personenschaden. Dies ist ein Anstieg um einen Unfall (+3,85%), bei einem Anteil von 3,52% an allen Verkehrsunfällen mit Personenschaden.


Alle Altersgruppen mit Anstieg der Unfallzahlen
Die Analyse der Altersstruktur der Verursacher von Verkehrsunfällen zeigt einen Anstieg aller Altersgruppen gegenüber dem Vorjahr.
Wie auch in den Vorjahren sind die PKW-Fahrer mit einem Anteil von 69,20% bei den unfallverursachenden Verkehrsteilnehmerarten, auch bedingt durch den größten Anteil an zugelassenen Kraftfahrzeugen, am häufigsten an Verkehrsunfällen beteiligt.

Bei 5609 verursachten Verkehrsunfällen ist dies ein Anstieg um 436 Verkehrsunfälle (5,38%) gegenüber dem Vorjahr. LKW – Fahrer verursachten 1080 Verkehrsunfälle (+ 180 = 2,22% gegenüber dem Vorjahr) das ist ein Anteil von 13,33%.

Durch Radfahrer wurden, bei einem Anteil von 1,96%, insgesamt 159 Verkehrsunfälle verursacht. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang um 25 Verkehrsunfälle (13,59%). Von den 159 Verkehrsunfällen wurden 105 mit Personenschaden registriert, in dessen Folge 110 Personen verletzt wurden.
Radfahrer waren an insgesamt 431 Verkehrsunfällen beteiligt. Davon endeten 321 Unfälle mit Personenschaden in dessen Folge 329 Personen verletzt und 3 getötet wurden.

Eine 72-Jährige verunglückte am 4.7.2010 an der Kreuzung Paul-Neumann-Str./ Benzstraße. Ein LKW hatte beim links abbiegen die Vorfahrt der entgegenkommenden Radfahrerin nicht beachtet. Zwei weitere Radfahrer, eine 33-Jährige und ein 49-Jähriger, kamen am 21. bzw. 26. Oktober ums Leben. Die junge Frau war in der Großbeerenstraße an einem verbotswidrig parkenden Auto vorbeigefahren und dabei von einem nachfolgenden Pkw erfasst worden. Der 49-jährige Radfahrer stieß in der Friedrich-Ebert-Straße gegen eine geöffnete Autotür, stürzte und zog sich schwere Verletzungen zu, an denen er einige Tage später verstarb.

In 51 Fällen setzten Radfahrer durch ihr Verhalten unfallbegünstigende Umstände wie z. B. Fahren entgegen der Verkehrsrichtung. Von diesen 51 Verkehrsunfällen endeten 40 mit Personenschaden mit 40 Verletzten.

Fast jeder vierte Unfallverursacher verließ den Unfallort, ohne den Unfallgegner zu informieren. 1.870 solcher Unfallfluchten wurden 2010 registriert, das sind 151 Unfälle (+8,78%) mehr als noch 2009.

Durch Zusammenstöße mit Wild ereigneten sich im Schutzbereich Potsdam 295 Verkehrsunfälle. Hierbei wurden 6 Personen verletzt.

Schwerpunkte bei Wildunfällen sind unter anderem die Bundesstraße B 2 zwischen dem Abzweig Sacrow und Groß Glienicke mit 24 Verkehrsunfällen und 5 verletzten Personen, sowie die L 76 zwischen dem Ortseingang Potsdam und dem Güterfelder Eck mit 17 Unfällen.

Jeder zehnte Unfall durch einen Senior
„In den Fokus rückt, wie bereits auch im letzten Jahr, die Gruppe der Senioren als Unfallverursacher“ gibt Ralf Marschall an.

849 Unfälle, somit mehr als 10 Prozent aller aufgenommenen Unfälle, wurden durch einen Fahrer über 65 Jahren verschuldet. Somit stieg diese Zahl bereits im dritten Jahr hintereinander an (2009: 751, 2008 697 Fälle).

„Die Ursachen dafür sind vielschichtig. Die Bevölkerung wird älter und somit verschieben sich auch die Unfälle in den Seniorenbereich“, so der Schutzbereichsleiter

85 Senioren wurden 2010 bei Unfällen verletzt, Das sind 7 mehr als noch 2009.

Unfallentwicklung in der Landeshauptstadt Potsdam
In der Stadt Potsdam wurden im Jahr 2010 insgesamt 6099 Unfälle registriert. Somit ereignen sich drei von vier Verkehrsunfällen des gesamten Unfallgeschehens im Schutzbereich Potsdam in der Landeshauptstadt. Das sind 365 Unfälle mehr als 2009 (5734). Annähernd gleich geblieben ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden (2010: 567, 2009: 560). Gesunken ist der Anteil der Unfälle mit Verletzten. Insgesamt 648 (2009: 659, 2008: 602) Personen verletzten sich.

Entsprechend dem Gesamttrend stiegen in Potsdam die Geschwindigkeitsunfälle drastisch an. 264 Karambolagen waren 2010 (2009: 150, 2008: 76) eindeutig auf zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen.

Die Zahl der Verkehrsunfälle durch Nichtbeachten der Vorfahrt stieg 2010 um 23 auf 354 an (2009: 331)

Unfallentwicklung im Wachenbereich Teltow
Mit 2006 Fällen stieg die Zahl der Verkehrsunfälle im Wachenbereich Teltow um 84 an. Etwa jeder vierte Unfall im Schutzbereich ereignet sich damit im Wachenbereich Teltow. Bei 199 (2009: 241) der hier aufgenommen Unfälle mit Personenschaden gab es insgesamt 226 (2009: 283) Verletzte. Vier Personen starben (2009:1).

Am 3.8.2010 starb eine 21-jährige auf der L76, zwischen dem Güterfelder Eck und Stahnsdorf, als ein Pkw aus dem Gegenverkehr mir ihrem Fahrzeug zusammenstieß. Zwei Frauen (eine 56-jährige und eine 88-jährige) starben am 29.08.2010 als ihr Pkw auf der L77, zwischen Güterfelde und Philippsthal, nach rechts von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum stieß. Bei Dunkelheit kam am 2.10.2010 ein Pkw auf der K6903, in der Gemeinde Nuthethal Abzweig Fahlhorst, in einer Kurve von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem Baum. Dabei starb ein 35-Jähriger.

Stark gesunken ist die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss. 16 Fahrer verursachten unter Alkohol einen Unfall, im Jahr zuvor waren es noch 31. Erneut gestiegen ist die Zahl der Unfälle durch unangepasste Geschwindigkeit von 54 im Jahre 2009 auf 62.

Die Zahl der Verkehrsunfälle durch Nichtbeachten der Vorfahrt stieg 2010 um 11 auf 174 an (2009: 163).

Potsdam, 21.02.2011

Veröffentlicht von:
Internetwache Brandenburg

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