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Potsdam, 25.03.2010

Jakobs übergibt Baugenehmigung für Landtagsneubau

Oberbürgermeister Jann Jakobs übergab heute die Baugenehmigung für den neuen Landtag.
„Mit dem heutigen ersten Spatenstich für das neue Landtagsgebäude in der Potsdamer Mitte beginnt ein neuer Abschnitt in der Entwicklung des historischen Herzens der Landeshauptstadt. Die Grundlagen für den Neubau auf dem Grundriss des alten Stadtschlosses hat die Stadt in den vergangenen zwei Jahren gelegt", sagte Jann Jakobs.

Am 28. Februar 2008 gab Oberbürgermeister Jann Jakobs mit dem ersten Spatenstich für den neuen Brückenzug entlang der Langen Brücke den Startschuss für das Projekt Verkehr Potsdamer Mitte. Ziel des Projektes war die Baufeldfreimachung für das historische Schlossgrundstück zum Neubau des Landtages sowie die damit verbundene Neuordnung des Verkehrs und der Ver- und Entsorgungsanlagen in der Potsdamer Mitte.

Vertragsgemäß hatte die Landeshauptstadtstadt Potsdam im November 2009 das Baufeld für den Landtagsneubau freigemacht und der Sanierungsträger Potsdam in seiner Funktion als Treuhänder der Stadt konnte am 1. März 2010 das Baufeld an das Land Brandenburg übergeben.

Auf einem großen Teil der zukünftigen Baufläche für den neuen Landtag wurden archäologische Grabungen durchgeführt. Im November 2009 wurde mit der Übergabe des Grundstücks an das Land das zweite wichtige Zwischenziel erreicht.

Bis dahin wurden zwei neue Brücken für die neue ÖPNV-Trasse über die Neue und Alte Fahrt errichtet. Dabei wurden 850 t Stahl und 3.000 m³ Beton verarbeitet. Gegründet wurden die Brücken auf 33 Großbohrpfählen mit einer Gesamtlänge von 770 Metern und 210 Mikropfählen mit einer Gesamtlänge von 5 km, die bis zu 30 Meter tief in das Erdreich getrieben wurden. Wie geplant konnten die Brücken und die neue Trasse am Ende der Sommerferien, am 31. August 2009 in Betrieb genommen werden. Offiziell eröffnet wurden sie durch Minister Dellmann und Oberbürgermeister Jakobs am 1. September 2009.

Die gravierendsten Probleme bei den Brückenbauarbeiten waren der Fund einer 250 kg Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg sowie der extrem lange und kalte Winter 2008/2009. Die dadurch entstandene Bauverzögerung von insgesamt 14 Wochen konnte zum großen Teil durch Optimierung der Bauabläufe kompensiert werden.

Noch umfangreicher als der Bau der beiden Brücken über die Havel war der Straßen- und Leitungsbau beim Projekt Verkehr Potsdamer Mitte. Neu geordnet wurden die Straßen und Leitungen im gesamten Bereich Friedrich-Ebert-Straße zwischen Am Kanal/Yorckstraße und Breite Straße sowie die Breite Straße selbst zwischen Langer Brücke und Schloßstraße. Dazu wurde die Trasse der Breiten Straße unmittelbar an die Stadtwand beim Hotel Mercure verschwenkt, um das Baufeld des Landtags freizulegen sowie der Straßenverlauf auf das historische Niveau abgesenkt. Die Friedrich-Ebert-Straße wurde komplett neu gestaltet und der Straßenquerschnitt wesentlich reduziert.

Es wurden insgesamt ca. 5.000 m² Pflaster, 6.000 m² Asphaltflächen und 5.500 m² Platzflächen neu angelegt. Auch der Vorplatz vor dem Filmmuseum bekam ein völlig neues Gesicht. Der Umbau begann Anfang Juni 2009 und endete am 20. Oktober 2010 mit der Inbetriebnahme der neuen Lichtanlage vor dem Filmmuseum. Besonders erwähnenswert ist dabei der teilweise Wiederaufbau der historischen Zaunanlage auf der westlichen Seite des Lustgartens.

Das meiste passierte aber im Untergrund. Durch die Neuordnung der Oberflächen mussten auch die Lage aller unterirdischen Leitungen angepasst werden. Dabei wurden 1.100 Meter Kanalleitungen, 600 Meter Wasserleitungen, 200 Meter Fernwärmeleitungen, 1.600 Meter Elektroleitungen und 480 Meter Gasleitungen der Energie und Wasser Potsdam GmbH und 400 Meter Fernmeldeleitungen der Deutschen Telekom AG neu verlegt.

Parallel zum Straßen- und Leitungsbau wurde auch die Straßenbahntrasse zwischen der Babelsberger Straße und der Straße Am Kanal neu errichtet. Dazu wurden ca. 900 Meter zweigleisige Strecke inklusive Fahrleitungsanlage neu verlegt und so befestigt, dass die Gleistrasse gleichzeitig durch die Linienbusse der HVG und des ViP genutzt werden können.

Eine der Hauptleitlinien bei der Durchführung der Baumaßnahme zum Verkehrsprojekt Potsdamer Mitte war eine weitest mögliche Aufrechterhaltung des ungestört fließenden Verkehrs sowie die Aufrechterhaltung der Ver- und Entsorgung mit Strom, Gas, Wasser, Fernwärme sowie der Telekommunikation. Bei der Aufrechterhaltung des fließenden Verkehrs mussten dabei sowohl der Straßenbahn- und Busverkehr, als auch der Kfz-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr beachtet werden.

Bei einer derart umfangreichen und komplexen Baumaßnahme wie dem Verkehrsprojekt Potsdamer Mitte stießen solche Vorgaben häufig an Grenzen der Machbarkeit. Aus diesem Grunde wurde zu Beginn der Bauarbeiten eine Prioritätenreihenfolge für nicht vermeidbare Verkehrseinschränkungen aufgestellt:

  • Soweit möglich, ist der KFZ-Verkehr mit jeweils 2 Fahrspuren in jede Richtung aufrecht zu erhalten.
  • Sollte dies bei kurzzeitigen Vorgängen im Stundenbereich nicht möglich sein, sind Einschränkungen möglichst in verkehrsarme Zeiten zu verlegen, wie z.B. abends oder an Sonnabenden, immer außerhalb der Berufsverkehrszeiten.
  • Bei mehrwöchigen Baumaßnahmen mit nicht zu vermeidender Einschränkungen, z.B. Einengung auf eine Fahrspur je Richtung, werden diese Baumaßnahmen, soweit möglich, in die verkehrsärmeren Ferienzeiten verlegt.
  • Sollten die genannten Maßnahmen nicht ausreichen, wird in jedem Falle geprüft, ob durch Nachtarbeit oder Sonntagsarbeit oder sonstige Beschleunigungsmaßnahmen eine Verkehrsbehinderung vermieden, bzw. reduziert werden kann.


Seitens der Stadt und des Sanierungsträgers Potsdam werden in diesem Jahr die restlichen Arbeiten im Zusammenhang mit dem Brückenneubau durchgeführt. Hauptmaßnahme in diesem Zusammenhang ist die Tieferlegung des Fußgängertunnels entlang der Alten Fahrt. Damit wird auch der Knick in der Fahrbahn am nördlichen Übergang der Brücke beseitigt werden. Diese Maßnahmen werden sich voraussichtlich bis August 2010 erstrecken. Die damit verbundenen verkehrlichen Einschränkungen werden erheblich geringer sein als im Jahr 2009.

Potsdam, 25.03.2010

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

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