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Potsdam, 17.12.2010

Infrastrukturelle Vernetzung - Drehscheibe Potsdam-Golm

Schnelle Verbindungen im Schienenverkehr innerhalb der Landeshauptstadt Potsdam zur besseren Verknüpfung von Wirtschafts-, Wissenschafts- und Forschungsstandorten; die direkte und unkomplizierte Anbindung der Landeshauptstadt Potsdam an den in der Fertigstellung begriffenen neuen Großflughafen  „Willy Brandt“ in Schönefeld sowie die dabei mögliche bessere Verknüpfung mit den Städten und Gemeinden Werder (Havel), Schwielowsee, Michendorf, Beelitz, Teltow und den Potsdamer Ortsteilen Golm und Marquardt bis hin nach Berlin-Spandau und Oranienburg. Das sind die wesentlichen Eckpunkte der heute vorgelegten Studie „Drehscheibe Potsdam-Golm“ der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, die in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftspark Potsdam-Golm entstanden ist.

IHK-Hauptgeschäftsführer René Kohl erläuterte: „Schnelle und direkte Bahnverbindungen auf bestehenden Gleisen bei einer Verdopplung des Beförderungsangebotes – diese Lösung bieten wir mit unserem Konzept an. Dazu sind Triebwagen mit hohem Sprintvermögen und fahrgastfreundliche Vernetzungen der vorhandenen Linien notwendig. Neben den ohnehin in Kürze vorgesehenen modernen und wirtschaftlicheren Elektrotriebwagen auch noch die neuen Doppelstocktriebwagen auf die Schienen zu bringen, das wird die Herausforderung der kommenden Jahre auch im Land Brandenburg sein.“

Die vorliegende Studie zeigt, so der IHK-Hauptgeschäftsführer, dass das vorhandene Streckennetz nicht nur die erheblichen Studierenden-Ströme innerhalb Potsdams mit leistungsfähiger Fahrzeugtechnik und gut abgestimmten Fahrplänen leicht auffangen kann, sondern dass es noch weitreichende Reserven für Verbindungen zwischen der Landeshauptstadt Potsdam, der Bundeshauptstadt Berlin und den bisher noch zu wenig erschlossenen Umlandgemeinden gibt. Während der Untersuchungen trat schnell zutage, dass die gesamte Region mit dem öffentlichen Schienenpersonenverkehr wesentlich effektiver erschlossen werden kann.

Friedrich Winskowski, Geschäftsführer der Standortmanagement Golm gemeinnützige GmbH, sagte dazu: „Differenzierte Fahrgastgruppen  von Studierenden, Beschäftigten und Anwohnern in wechselnden Mengen zu unterschiedlichen Zeiten fordern komplexe Lösungen.

Die vorliegende ist angesichts der vielfältigen verkehrslogistischen Probleme für den Wissenschafts- und Wirtschaftstandort Golm eine grundsätzlich andere  Herangehensweise auf  einer erweiterten verkehrstechnischen Basis. Schienengebundener Personennahverkehr eignet sich nicht an allen Standorten für einen Abbau von Verkehrsspitzen  - ist jedoch eine außerordentlich geeignete Maßnahme gegen die kurz- und mittelfristigen Verkehrsprobleme des neuen Stadtteils Golm der Landeshauptstadt Potsdam. Perspektivisch entwickelt sich damit für die Menschen zukunftsorientiertes Arbeiten, Lernen und Wohnen.“

Auf einen mangelhaften Anschluss aus dem Westen und Süden Brandenburgs an den neuen Flughafen in Schönefeld verwies Horst Heinzel, Mitglied der CDU-Stadtverordnetenfraktion und Ortsbeiratsmitglied in Golm: „Mit der Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg-International (BBI) wird der  bisherige Berliner Flughafen Tegel geschlossen. Dadurch entstehen erhebliche zusätzliche Verkehrsströme in der Relation Berlin-BBI, die durch den fehlenden Lückenschluss der Dresdner Bahn auf absehbare Zeit nicht optimal mit dem Schienenverkehr zu bewältigen sind. Daher ist es zwingend erforderlich, Flughafenverkehre von außerhalb Berlins nicht durch die Bundeshauptstadt zu leiten. Die strategisch wichtigen Bahnstrecken vom Süden und Westen Brandenburgs müssen durch eine attraktive Anschlussverbindung ohne den Umweg durch Berlin mit dem neuen Flughafen  verknüpft werden. Diese, in der IHK Studie aufgezeigte, Flughafenverbindung hat  eine beachtliche Erschließungswirkung und stärkt neben den neuen Knotenpunkten Werder, Michendorf und Saarmund in hohem Maße den Wissenschaftsstandort Golm.“

Darüber hinaus beweist die IHK-Studie mit ihren bereits minutengenau ausgearbeiteten Fahrplänen, dass diese infrastrukturelle Vernetzung mit den vorhandenen Bahnstrecken bei gleichzeitiger Erhöhung der Fahrgastzahlen  äußerst wirtschaftlich ist.

Die Entzerrung der Fahrgastströme insbesondere zwischen der brandenburgischen Landeshauptstadt und Berlin könne schnell über eine neue Linie, die über Spandau ins Zentrum der Bundeshauptstadt führt, realisiert werden. Das sagte Dr. Christian Seidel, langjähriges Mitglied der SPD-Stadtverordnetenfraktion in Potsdam: „Hervorzuheben ist, dass der Qualitätssprung in der Anbindung des  Universitäts- und Forschungsstandortes Potsdam-Golm auf der Basis vorhandener Infrastruktur erfolgt und dafür weder Eingriffe in Natur und Umwelt erforderlich sind noch Siedlungsräume zusätzlich belastet  werden. Durch die gegenläufige Verbindung nach Berlin-Mitte über Potsdam-Hauptbahnhof  bzw. Berlin-Spandau wird ein deutlich variableres und robusteres  Verkehrsangebot im 30-Minuten-Grundtakt erzielt.“

Potsdam, 17.12.2010

Veröffentlicht von:
IHK Potsdam

Info Potsdam Logo 2010-12-17 10:26:09 Vorherige Übersicht Nächste


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