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Potsdam, 19.03.2009

Landesumweltamt: Heiliger See unter Beobachtung

19.03.2009 - Das Landesumweltamt Brandenburg (LUA), die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) und die Stadtverwaltung Potsdam haben wegen möglicher Mängel in der Wasserqualität ein gemeinsames Vorgehen bei der Überwachung und Bewertung des Heiligen Sees beschlossen. Das LUA führt im Rahmen des Kleinseenmessprogramms in diesem Jahr sechs Beprobungen zwischen Frühjahr und Herbst durch.

Die Entwicklung der Wasserqualität des Heiligen Sees, der circa 35 Hektar groß und maximal 13 Meter tief ist, wird beim Landesumweltamt bereits seit mehreren Jahren verfolgt. Neben Beprobungsergebnissen der letzten 35 Jahre liefert auch die regelmäßige Messung der Wasserstände des Sees Einblicke in dessen Zustand. Das sich daraus ergebende Bild zeigt einen geschichteten See, dessen Tiefenwasserbereiche bereits in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts während der Sommermonate weitgehend sauerstofffrei waren. Auch eine Schwefelwasserstoffbildung über dem Sediment war seit vielen Jahren zu beobachten, wobei die Werte vergleichbarer Gewässer nicht übertroffen wurden.

Die Beprobungen in den 90er Jahren zeigten eine Verbesserung der Situation. Die Sichttiefe nahm ganzjährig zu. In der Summe der in eine fachliche Bewertung einzubeziehenden Gesichtspunkte ergibt sich zumindest bis in die Jahre nach der Jahrtausendwende gleichbleibend gute Wasserbeschaffenheit. Der See unterscheidet sich dabei seit jeher deutlich von den umliegenden Havelseen. Ursache hierfür ist die völlig andere Herkunft des dem Heiligen See zufließenden Wassers. Während Jungfern- und Tiefer See die Belastungen der Großstadt Berlin aufnehmen müssen, speist sich der Heilige See durch Grundwasser, das vorrangig westlich und südwestlich des Sees im Gebiet um den Pfingstberg gebildet wird.

Seit dem Jahr 2000 gab es immer wieder Zeiträume mit nur geringen Sichttiefen im Gewässer. Ursachen für diese Veränderungen könnten spezifische Wetterbedingungen oder eine langsame Veränderung des Umfangs der sommerlichen Algenentwicklung sein. Die Wasserstandsentwicklung des Sees stellt im Moment kein Problem dar. Der fest eingestellte Stau am Hasengraben, dem Seeabfluss zur Havel, kann gewisse innerjährliche Schwankungen nicht verhindern. Im Mittel lässt sich aber kein fallender Trend für den Wasserstand des Sees ausmachen. Die Befürchtungen hinsichtlich einer Gefährdung des Marmorpalais sind derzeit nicht zu begründen.

Für den Schutz des Sees ist die Verringerung von Stoffeinträgen von Bedeutung, wobei besonders der Pflanzennährstoff Phosphor für die Algenentwicklung im Gewässer eine wesentliche Rolle spielt. Mit der Umverlegung der bisher erheblichen Niederschlagswassereinleitung im Bereich Behlertstraße leistet die Stadt Potsdam einen Beitrag zur Gewässerentlastung.

Potsdam, 19.03.2009

Veröffentlicht von:
Landesumweltamt Brandenburg

Info Potsdam Logo 2009-03-19 08:28:51 Vorherige Übersicht Nächste


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