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Potsdam, 18.07.2013

Grundstücksmarkt in Brandenburg weiter mit Aufwärtstendenz

Der Immobilienmarkt in Brandenburg wächst unverändert. Das geht aus dem Grundstückmarktbericht 2012 des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte hervor, den Staatssekretär Rudolf Zeeb und der Vorsitzende des Gremiums, Jürgen Kuse, heute in Potsdam vorstellten. Der aktuelle Grundstücksmarktbericht beruht auf der Auswertung aller Grundstücksgeschäfte, die im Verlaufe des vergangenen Jahres in Brandenburg abgeschlossen wurden. „Der Bericht bietet damit einen kompletten Überblick über die Entwicklungen des Marktes – und zwar objektiv und von Einzelinteressen unabhängig. Er ist damit gleichermaßen interessant für die Immobilienbranche wie für potentielle Käufer“, erläuterte Zeeb.

„Die Steigerung der Baugenehmigungen für Wohngebäude im vergangenen Jahr um 30 Prozent unterstreicht, dass es in Brandenburg einen ungebrochenen Trend zum Bauen gibt“, sagte der Staatssekretär. Der Bericht unterstreiche auch, „dass die Landeshauptstadt unverändert eine Sonderstellung einnimmt. Eine Leerstandsquote von nur zwei Prozent bei gleichzeitig anhaltendem Zuzug bedeuten einen weiter hohen Flächenbedarf und eine entsprechend hohe Nachfrage für Wohnbauland in Potsdam.“

Der Immobilienmarkt in Brandenburg verzeichnete im vergangenen Jahr bei einem leicht steigenden Flächenumsatz von einem Prozent einen weiteren Zuwachs von drei Prozent bei Kaufverträgen und neun Prozent beim Geldumsatz. Bei 34.165 Verträgen wechselte eine Fläche von insgesamt 47.936 Hektar für zusammen 3,07 Milliarden Euro den Besitzer. Dabei haben sich das Wertniveau im Berliner Umland und den angrenzenden Gebieten in Berlin weitgehend angeglichen.

Baugrundstücke für selbstgenutzte Wohnimmobilien bildeten mit einem Plus von 13 Prozent unverändert den Marktschwerpunkt. „Der Trend zu den eigenen vier Wänden besteht damit ungebrochen fort“, erläuterte der Vorsitzende des Oberen Gutachterausschusses, Kuse. Die Wohnbaulandpreise im Berliner Umland blieben mit 68 €/m² stabil, in den weiter von Berlin entfernten Landesteilen mit 33 €/m² sogar leicht steigend. „Angesichts der demographischen Veränderungen ist die Marktentwicklung im berlinfernen Raum mit diesem leichten Anstieg ein positives Signal für Brandenburg“, bewertete Kuse diese Entwicklung.

Auch bei den bebauten Immobilien stellt die individuelle Wohnnutzung den Löwenanteil. Freistehende Einfamilienhäuser machen knapp die Hälfte aller Kaufverträge dieses Marktsegmentes aus. Im Durchschnitt kostete ein Einfamilienhaus 142.400 € und damit neun Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Es gibt dabei jedoch erhebliche Differenzen zwischen den Regionen. So liegt der Preis für ein Einfamilienhaus ohne Differenzierung nach Baujahr, -zustand und Ausstattung im unmittelbaren Berliner Umland durchschnittlich bei 190.000 Euro, während in den weiter entfernten Regionen nur durchschnittlich 90.000 Euro gezahlt werden mussten. Ähnlich sieht es bei Reihen- und Doppelhäusern aus. Hier waren rund 155.000 Euro im Speckgürtel und 70.000 Euro im weiteren Metropolenraum zu zahlen.

Der Grundstücksmarkt in Potsdam war im vergangenen Jahr vor allem durch den Verkauf von höherwertigen Flächen und Objekten gekennzeichnet. Die Nachfrage nach attraktiven Grundstücken überstieg vielfach das Marktangebot. Dies schlägt sich deutlich in den durchschnittlichen Quadratmeterpreisen nieder.

Baureife Flächen für den Mehrfamilienhausbau wechselten 2012 für durchschnittlich 386 Euro je Quadratmeter den Eigentümer: Das bedeutete gegenüber 2011 einen Anstieg des Quadratmeterpreises um 142 Euro. Die Bodenrichtwerte für individuelles Wohnbauland stiegen in den attraktiven Lagen Potsdams um 10 bis 50 Euro pro Quadratmeter. Neue Eigentumswohnungen wechselten für durchschnittlich 3.284 Euro (2011: 3.056 Euro) je Quadratmeter den Besitzer, während der Preis im übrigen Berliner Umland nur 1.894 Euro (2011: 1.903 Euro) betrug.

Mit 559 Millionen Euro war Potsdam zudem mit Abstand die umsatzstärkste Region des Grundstücksmarktes. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark folgt auf dem zweiten Platz mit 387 Millionen Euro und damit deutlichem Abstand.

Einen unveränderten Preisanstieg verzeichnet der Bericht auch für Ackerflächen und forstwirtschaftlich genutzte Flächen. Für Ackerflächen wurden durchschnittliche Quadratmeterpreise von 54 Cent (2011: 52 Cent) und für forstwirtschaftliche Flächen von 34 Cent (2011: 31) gezahlt. Für Grünland musste mit 38 Cent (2011: 40) etwas weniger gezahlt werden. Getrieben wurde die Preisentwicklung unter anderem durch die Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen und dem damit verbundenen Interesse auch von Investoren.

Der Vorsitzende, sein Stellvertreter und die weiteren ehrenamtlichen Mitglieder des Oberen Gutachterausschuss sowie der Gutachterausschüsse für die Landkreise und kreisfreien Städte werden vom Innenministerium berufen. Vorsitzender ist jeweils ein Bediensteter der Katasterbehörde. Die übrigen Mitglieder sind ehrenamtlich tätig. Es handelt sich um Sachverständige, Banker, Makler und Immobilienexperten mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten.

Die Gutachter müssen die für die Wertermittlung von Grundstücken oder entsprechende Wertermittlungen erforderliche Sachkunde haben und in diesen Wertermittlungen erfahren sein. Sie sind verpflichtet ihre Gutachten unparteiisch und nach besten Wissen und Gewissen abzugeben. Sie sind an Weisungen nicht gebunden. Die Amtszeit der Gutachterausschüsse beträgt jeweils fünf Jahre.

Potsdam, 18.07.2013

Veröffentlicht von:
Ministerium des Innern Brandenburg (MI)

Info Potsdam Logo 2013-07-18 13:39:42 Vorherige Übersicht Nächste


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