Bronze-"Berserker" von Stella Hamberg bereichert Walk of Modern Art
Potsdamer Skulpturenpfad wurde erweitert
Mit einem Grußwort der Potsdamer Kulturbeigeordneten Noosha Aubel und einer Einführung von Dr. Jutta Götzmann, der Vorsitzenden des Beirats Kunst im öffentlichen Raum, ist der Potsdamer Skulpturenpfad heute um eine künstlerische Position erweitert worden. Die feierliche Präsentation des aus Bronze gegossenen, überlebensgroßen „Berserkers“ erfolgte am Standort an der Alten Fahrt, in unmittelbarer Ufernähe zwischen den Skulpturen von Jörg Plickat und Otto Herbert Hajek.
Mit der 1975 in Friedberg geborenen Stella Hamberg, die anlässlich der Aufstellung ihrer Skulptur über die Bedeutung von Kunst im öffentlichen Stadtraum sprach, tritt erstmals eine international erfolgreiche Künstlerin in den Reigen des Potsdamer Walk of Modern Art. Der Skulpturenpfad verbindet die beiden Kunstquartiere Alter Markt und Schiffbauergasse entlang der Havel.
Nach ihrem Studium an der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden war Stella Hamberg bis 2006 Meisterschülerin bei Prof. Martin Honert. Im gleichen Jahr wurde ihr das Karl Schmidt-Rottluff Stipendium verliehen, 2018 erfolgte die Auszeichnung mit dem Marianne Werefkin-Preis. Die in Berlin und Brandenburg lebende Künstlerin wird von der Galerie Eigen & Art vertreten, die über eine Dauerleihgabe die Aufstellung der ausgewählten Skulptur für drei Jahre ermöglicht.
Den Kontakt zum Galeristen Gerd Harry Lybke, der selbst Wahl-Potsdamer ist, knüpfte das Beiratsmitglied Renate Grisebach. Lybke, der auch die Ausstellung der Künstlerin 2016 im Kunstraum und in der Villa Schöningen unter dem Titel der ersten Potsdamer Kunstmeile unterstützt hatte, war von der Idee begeistert und trieb die Umsetzung des Projekts voran.
Die figürliche Bronzeskulptur „Berserker I“ bildet die nunmehr achte Position des Skulpturenpfads am Uferweg der Alten Fahrt. Mit ihrer Serie der Berserker schuf Stella Hamberg 2007 eine ganz eigentümliche Formensprache, die für eine ungebändigte Naturgewalt und Erdverbundenheit steht und die symbiotisch mit dem umgebenden Naturraum agiert. Zugleich sind die Berserker mit ihrer rauhen und massiven Körperlichkeit ein bildlicher Ausdruck von Kraft und Energie. Der Künstlerin ist es ein besonderes Anliegen, diese Energie als geistige Kompetenz auszuweisen, die sie in eine körperliche, dynamische Präsenz verwandelt. Die Körper manifestieren in ihrer Haltung und Bewegung, in ihrer Materialität, in ihren fein durchmodellierten und offenen, zerklüfteten Partien Widersprüche und Gegensätze, die dem Betrachter vielfältige Deutungsebenen eröffnen.
Für alle, die über den persönlichen Dialog mit dem Werk hinaus gerne mehr erfahren möchten, bietet sich die Möglichkeit, jeden ersten Samstag im Monat an den aktuellen Führungen „Kunst am Fluss“ teilzunehmen.
Potsdam, 15.03.2019
Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
