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Potsdam, 17.04.2012

Startschuss für umweltorientierte Verkehrssteuerung in Potsdam

Heute um 11.20 Uhr war es soweit: Mit einem gemeinsamen Knopfdruck haben Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack, Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs und der Beigeordnete Matthias Klipp den Startschuss für die umweltorientierte Verkehrssteuerung  in Potsdam gegeben. Damit ist Potsdam bundesweit die erste Kommune, die mit diesem System in der gesamten Stadt die Luftschadstoffe dauerhaft unter die von der Europäischen Union vorgegebenen Grenzwerte senken will. 

„Potsdam braucht gesunde Luft und einen umweltverträglichen und sicheren Straßenverkehr. Das ist unser Ziel“, so Tack. Um diese Entwicklung für die nächsten Jahre festzuschreiben wurde der Luftreinhalteplan aufgestellt. Experten aus verschiednen Bereichen haben ein Bündel aus stadtplanerischen, technischen und ordnungsrechtlichen Maßnahmen vorgelegt und mit Verbänden, Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Die umweltorientierte Verkehrssteuerung ist eine Maßnahme, um die Luftqualität maßgeblich und dauerhaft zu verbessern. „Das ist ein ambitioniertes Vorhaben und als Land sind wir natürlich auch ein wenig stolz darauf, dass wir in Potsdam das Pilotprojekt starten, das richtungweisend für viele Städte sein kann“, sagte die Ministerin. Das Steuerungssystem ermöglicht, verkehrsbeschränkende Maßnahmen auf ein Minimum zu reduzieren. 

„In unserer Stadt zeigen wir, dass es mit innovativen Mess- und Steuerungssystemen möglich ist, den Verkehr so intelligent zu steuern, das wir die Grenzwerte einhalten und trotzdem auf Umweltzonen, Durchfahrverbote und ähnliche restriktive Anordnungen verzichten können. Die Potsdamerinnen und Potsdamer werden selbst zu Verkehrsspitzenzeiten frei atmen können“, zeigte sich Jakobs überzeugt. Von der neuen Verkehrssteuerung werden künftig alle Verkehrsteilnehmer profitieren. Radfahrer und Fußgänger haben neben weniger Wartezeiten an Ampeln durch saubere Luft erhebliche Vorteile. „Der Autoverkehr durch die Innenstadt wird flüssiger und auch Straßenbahn und Bus kommen schneller durch die Stadt“, so Klipp. Befürchtungen von Einwohnern aus den Umlandgemeinden vor längeren Fahrzeiten seien unbegründet. 

Hintergrund:

Die Landeshauptstadt ist gesetzlich dazu verpflichtet, den Schadstoffgehalt der Luft zu senken. 

Mit der umweltorientierten Verkehrssteuerung sollen künftig Grenzwertüberschreitungen bei Stickstoff und Feinstaub vermieden werden. Solche Belastungen entstehen vor allem bei Stop-and-Go-Verkehr oder durch massenhaftes Standgas im Stau. Die neue Verkehrssteuerung orientiert sich an der aktuellen Schadstoffbelastung der Luft. Das bedeutet: Steigt der Stickstoffdioxidgehalt über bestimmte Werte, dann werden die Ampeln an den besonders schadstoffbelasteten Straßen in einen Umweltmodus umgeschaltet. Dabei wird die Zufahrt der Autos in die Stadt dosiert, bis das Verkehrsaufkommen in den belasteten Straßenzügen soweit gesenkt ist, dass ein stetiger Verkehrsfluss erreicht wird.

In den letzten Monaten hat die Landeshauptstadt mit Hilfe von Fördermitteln der Europäischen Union die technischen Voraussetzungen für die umweltorientierte Verkehrssteuerung geschaffen. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf 2,29 Millionen Euro, darunter 1,19 Millionen Euro Landesmittel. Die bestehende Verkehrszentrale wurde ausgebaut, die technischen Möglichkeiten der etwa 50 Messstellen wurden erweitert. Die Zentrale kann nicht mehr nur das aktuelle Verkehrsaufkommen messen, sondern erhält jetzt auch Informationen zum Wetter und zur Schadstoffbelastung. Die Steuerung von 30 Lichtsignalanlagen wurde so ergänzt, dass die Ampeln auf angespannte Verkehrslagen und kritische Umweltsituationen eragieren können.

Potsdam, 17.04.2012

Veröffentlicht von:
MUGV

Info Potsdam Logo 2012-04-17 12:11:32 Vorherige Übersicht Nächste


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