Kaiserbahnhof
Der Kasierbahnhof wurde 1905-1908 vom Hofarchitekten Ernst Eberhard von Ihne als barockhafte “Hofstation in Wildpark” in der Nähe der kaiserlichen Sommerresidenz “Neues Palais” erbaut und 1909 fertiggestellt. Diese private Eisenbahnhaltestelle des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. könnte man auch als eine idyllisch gelegene englische Landvilla mit Bahnanschluß bezeichnen. Der Bahnhof diente dem “Reisekaiser” bis zu seiner Abdankung nur knapp 10 Jahre als Kaiserbahnhof.
1910 wurde hier Zar Nikolaus II. mit seinem Hofzug empfangen. Auguste Viktoria fuhr von hier aus im November 1918 ins Exil in die Niederlande. Ab 1933 diente das Bauwerk zunächst militärischen Zwecken. Im Zweiten Weltkrieg stand hier der Kommandozug von Hermann Göring.
Ab 1945 nutzte die sowjetische Militärkommandantur den Bahnhof als Endstation für den "Blauen Express", einen zweimal wöchentlich zwischen Berlin und Moskau verkehrenden Urlaubszug für Offiziere. 1952 verließ der letzte Zug das Gebäude. Das Empfangsgebäude diente dann vorübergehend der Reichsbahn der DDR als Betriebsfachschule. 1977 wurde er wegen Einsturzgefahr gesperrt. Seitdem wartete der Bau auf seine Wiederauferstehung. Daran änderten weder die erfolgte Unterschutzstellung als Denkmal noch der Status Weltkulturerbe etwas, in den die Unesco den Bahnhof 1999 hob.
Im Jahr 2003 begannen die ersten Sanierungsarbeiten. Am 16. Juni 2005 wurde der Bahnhof nach der vollständigen Restaurierung wiedereröffnet. Das Gebäude wird seitdem als Akademie für Führungskräfte der Deutschen Bahn genutzt.