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Potsdam, 31.08.2010

Statistischer Jahresbericht 2009 für Potsdam veröffentlicht

Der Bereich Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Potsdam hat seinen nunmehr 19. Statistischen Jahresbericht mit aktuellen Daten aus dem Jahr 2009 herausgegeben. Er gibt einen Überblick über wichtige statistische Daten und Kennzahlen zu Strukturen und Entwicklungen in den politischen Handlungsfeldern der Stadt- und Verwaltungsentwicklung. „Der Jahresbericht zeigt, wie hervorragend sich unsere Landeshauptstadt entwickelt", sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. „Potsdam ist eine der wenigen wachsenden Kommunen. Die Zahl der Studenten steigt. Die Zahl der Arbeitslosen ist auf niedrigem Niveau. Für Touristen sind wir attraktiv. So können wir weitermachen."

Zum Jahresende 2009 lebten in Potsdam 153.117 Einwohner. Das sind über 1.400 Einwohner mehr als vor einem Jahr. Damit hat die Stadt seit 10 Jahren eine positive Bevölkerungsentwicklung zu verzeichnen. Ursachen sind vor allem der positive Wanderungssaldo sowie der Geburtenüberschuss. So erblickten im Jahr 2009 1.635 Kinder das Licht der Welt (72 mehr als 2008), demgegenüber starben 1.341 Potsdamer. Seit nunmehr acht Jahren gibt es in der Landeshauptstadt Potsdam mehr Geburten als Sterbefälle. Nur wenige Städte in Ostdeutschland haben eine solche Entwicklung. Der Trend des Bevölkerungswachstums setzt sich auch 2010 fort. Zur Jahresmitte hatte Potsdam 153.846 Einwohner, 729 mehr als vor einem halben Jahr.

Nach Potsdam sind im Jahr 2009 10.101 Personen gezogen (197 mehr als 2008) und 8.962 Personen verließen die Stadt. So viele Menschen sind in der Nachkriegsgeschichte Potsdams bisher noch nicht zugezogen. Damit wuchs Potsdam durch Wanderung um 1.139 Personen. Insbesondere hat im Vergleich zu 2008 die Zuwanderung aus den alten Bundesländern zugenommen. Hauptquellgebiete der Wanderung sind das Potsdamer Umland und Berlin. Der insgesamt deutliche Wanderungsgewinn, der nun schon zehn Jahre anhält, weist auf die hohe Attraktivität Potsdams als Wohn- und Arbeitsstandort hin. Besonders große Wanderungsgewinne konnten die Stadtteile Bornstedt (+ 552 Personen), Jägervorstadt (+ 262) und die Nördliche Innenstadt (+ 158 Personen) verzeichnen.

Das Wanderungsvolumen (Zuzüge plus Fortzüge) mit 19.063 Wanderungsbewegungen war bedeutend größer als im Vorjahr. Außerdem wechselten innerhalb des Stadtgebietes 11.642 Personen ihren Wohnort, ebenfalls mehr als im Jahr 2008. Davon waren 5.350 Umzüge (46 Prozent) innerhalb des gleichen Stadtbezirkes.

Die Geburtenrate beträgt 10,7 Geborene je 1000 Einwohner. Dieser Wert ist etwas größer als im Vorjahr. Im Durchschnitt werden von jeder Frau derzeit 1,38 Kinder geboren. Die altersmäßige Verteilung der Mütter bei Geburt ihres Kindes entspricht westdeutschen Verhältnissen. So war die Geburtenrate im Alter von 29 bis 33 Jahren besonders groß, wobei die Mütter im Alter von 32 Jahren die meisten Kinder bekommen haben. Sehr hoch ist mit 54,4 Prozent der Anteil von Geborenen nichtehelicher Mütter, d. h. es wurde deutlich mehr als jedes zweite Baby von einer Mutter geboren, die nicht verheiratet ist. Dieser Wert ist für Ostdeutschland typisch. Die am häufigsten vergebenen Mädchennamen sind Lilly, Anna, Emma und Lena und die Jungen wurden am häufigsten Paul und Elias genannt. Außerdem ist bemerkenswert, dass jeder dritte Potsdamer, der 2009 eine Ehe schloss, älter als 40 Jahre war.

Der „Alterungsprozess" der Potsdamer Bevölkerung setzt sich weiterhin nur schwach fort. So wuchs das Durchschnittsalter der Bevölkerung um 0,2 auf 42,0 Jahre. Zwar haben die Bevölkerungsanteile der Kinder und Jugendlichen zugenommen, jedoch war die Zunahme des Anteils der über 70-Jährigen besonders groß.

Die Zahl der Ausländer hat sich im Vergleich zu 2008 verringert; die Ausländerquote ist um 0,2 Prozentpunkte gesunken. In Potsdam lebten Ende 2009 6.567 Ausländer. Im Vergleich zu westdeutschen Städten ist die Ausländerquote mit 4,3 Prozent sehr gering, aber für das Land Brandenburg recht hoch. Die meisten Ausländer kommen aus der Ukraine, gefolgt von der Russischen Föderation. Auch Polen, Vietnamesen und Türken sind anteilig stark vertreten.

6.334 Personen haben einen Nebenwohnsitz in Potsdam. Damit nahm ihre Zahl wie in den Vorjahren weiter ab und betrug 171 Personen weniger als 2008.

Zum Jahresende 2009 gab es 86.663 Haushalte, 1.656 Haushalte mehr als im Vorjahr. 48 % der Haushalte sind Ein-Personen-Haushalte, in 31 % der Haushalte lebten zwei Personen und in 20 % drei und mehr Personen. In 10.420 Mehrpersonenhaushalten (12 %) lebten Kinder und 4.492 Haushalte (5 %) sind Mehrpersonenhaushalte mit alleinerziehenden Müttern. Das heißt, dass 30 % der Kinderhaushalte Haushalte mit alleinerziehenden Müttern sind.

In Potsdam praktizieren 482 Ärzte. Vergleicht man den Richtwert mit der tatsächlichen Einwohnerzahl je Arzt, dann wird in fast allen Fachrichtungen eine höhere Arztdichte ausgewiesen, als es der Richtwert vorsieht.
Die Zahl der Schüler, die an Schulen in kommunaler Trägerschaft lernen, hat geringfügig zugenommen und betrug 2009 12.968 Schüler. Deutlich stärker nahm die Schülerzahl in den Schulen mit freier Trägerschaft zu, auf 3.671 Schüler.

Wie in den Vorjahren erhöhte sich die Zahl der Studenten an der Universität Potsdam sowie an den Fachhochschulen. Im Wintersemester 2009/2010 studierten insgesamt 23.769 Studenten (+ 551) an den Hoch- und Fachschulen Potsdams. Als die am häufigsten belegte Studienrichtung erwies sich die Rechtswissenschaft, gefolgt von der Germanistik und Betriebswirtschaftslehre.

Die statistischen Daten dokumentieren, dass Potsdam für Touristen eine attraktive Stadt ist. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt, bei denen Besucherzahlen registriert werden, konnten eine Zahl von 2,0 Mio. Besuchern melden. Die meisten Gäste wurden im Krongut Bornstedt (ca. 430.000), im Schloss Sanssouci (321.683), im Filmpark Babelsberg (260.000) und im Neuen Palais (213.836) gezählt. Erfreulich ist auch, dass die Besucherzahlen der kulturellen Einrichtungen, wie z.B. der Kulturhäuser, der Theater, Kinos und der Potsdamer Museen, trotz teilweisen Rückgangs ein hohes Niveau haben. Die Fremdenverkehrsstatistik weist bei der Zahl der Übernachtungen mit 830.948 einen Zuwachs (+ 20.657) und bei der Zahl der Ankünfte einen leichten Rückgang mit 351.154 (- 7.758) aus. Damit hat sich die Aufenthaltsdauer der Gäste auf 2,4 Tage verlängert. Die Zahl der ausländischen Gäste hat sich dagegen erhöht, wie auch ihre Zahl der Übernachtungen. Auch bei ihnen ist die Aufenthaltsdauer auf 2,4 Tage gestiegen. Die meisten Ausländer kamen aus Großbritannien, den USA, Österreich und den Niederlanden. Bei dieser Statistik ist zu beachten, dass 2009 zusätzlich die Touristenzahlen des Campingplatzes berücksichtigt wurden.

Die Zahl der beim Gewerbeamt angemeldeten Gewerbe hat weiter auf 12.175 zugenommen
(+ 2.379). Auch bei der Industrie- und Handelskammer waren mit 10.740 Betrieben mehr Betriebe (+ 423) als im Vorjahr eingetragen. Bei der Handwerkskammer blieb der Bestand der registrierten Handwerksbetriebe mit 915 (- 3) konstant.

Die Beschäftigungssituation hat sich in Potsdam, wie in den Vorjahren, weiter verbessert. Seit vielen Jahren (außer in 2002) vergrößert sich die Zahl der Erwerbstätigen bis nunmehr auf 107,6 Tsd. im Jahr 2008.
Das Krisenjahr hat die Stadt Potsdam bezogen auf die Erwerbssituation, zumindest statistisch gesehen, gut überstanden. Am 30.06.2009 gingen in Potsdam 72.899 Personen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Dies waren nur 594 weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote nahm im Jahresdurchschnitt nur um 0,2 Prozentpunkte auf 8,4 Prozent zu. Für 2010 ist bei saisonalen Schwankungen kein eindeutiger Trend zu erkennen. Im Juli 2010 betrug die Arbeitslosenquote 8,5% mit 6.980 Arbeitslosen.

Im Jahr 2009 wurden 815 Wohnungen neu gebaut, ca. 250 mehr als im Vorjahr. Für 1.446 Wohnungen wurden Baugenehmigungen erteilt (+ 236). Zum Jahresende 2009 waren 82.296 Wohnungen in der Stadt vorhanden.

Ende 2009 waren in Potsdam 832.465 Kraftfahrzeuge und darunter 63.558 (+ 1.288) Personenkraftwagen registriert. Das entsprach einem Motorisierungsgrad von 407 Pkw je 1.000 Einwohner. Insgesamt wurden 6.277 Kfz neu zugelassen. Damit wurden 2009 307 Fahrzeuge mehr neu zugelassen als im Jahr davor. Mit 510 Pkw je 1.000 Einwohner hat der Stadtbezirk Nördliche Vorstädte den höchsten Motorisierungsgrad und die Innenstadt mit 345 Pkw/1.000 Einwohner den niedrigsten der Stadtbezirke.

Der Statistische Jahresbericht 2009 der Landeshauptstadt Potsdam ist zum Preis von 25,00 Euro unter folgender Adresse erhältlich:
Landeshauptstadt Potsdam
Bereich Statistik und Wahlen
14461 Potsdam
Tel.: 0331 289-1255, Fax: 0331 289-3870
E-Mail: Statistik@Rathaus.Potsdam.de

Potsdam, 31.08.2010

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

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