Start des öffentlichen Fahrradverleihs „PotsdamRad“

Heute wurde die erste Station des öffentlichen Fahrradverleihsystems „PotsdamRad" am Stadthaus durch Oberbürgermeister Jann Jakobs, den Geschäftsführer der Potsdamer Verkehrsbetriebe (ViP) Martin Weis und den Geschäftsführer des Betreibers nextbike Ralf Kalupner offiziell in Betrieb genommen und damit symbolisch der Startschuss für das neue Verleihsystem gegeben.

Zunächst werden an zehn Stationen 60 Fahrräder zur Verfügung stehen, die dort rund um die Uhr ausgeliehen werden können. In den nächsten Monaten wird „PotsdamRad" dann Schritt für Schritt auf insgesamt 25 Standorte mit zusammen 200 Mietfahrrädern anwachsen. Der Oberbürgermeister hofft, dass damit ein zusätzlicher Anreiz geboten wird, in Potsdam das Fahrrad zu nutzen. Jann Jakobs sagte zum Start: „Wir wollen mit dem Fahrradverleihsystem nicht zuletzt den Alltagsradverkehr in unserer Stadt weiter stärken und Interesse wecken, einmal (mehr) auf das Fahrrad zu steigen. Es muss ja nicht immer das eigene sein." Die Standorte der Verleihstationen wurden daher unter anderem aus dem Blickwinkel der Alltagstauglichkeit ausgesucht. Jakobs ergänzte: „Das Fahrradverleihsystem ist damit ein weiterer Baustein auf dem Weg zu einem fahrradfreundlichen Potsdam und es stärkt durch die Verbindung zum ViP auch den so genannten Umweltverbund aus Bussen und Bahnen und dem Fahrrad insgesamt."

Ein wichtiger Aspekt ist nämlich die Verknüpfung des Fahrradverleihs mit dem Angebot des ViP. „Die Leihräder sind eine klimafreundliche und unkomplizierte Ergänzung für unseren Bus- und den Schienennahverkehr", erklärt ViP-Geschäftsführer Martin Weis. „Besonders wegen seiner Flexibilität und ständigen Verfügbarkeit ist das Fahrradverleihsystem eine zusätzliche, komfortable Option, um schnell ans Ziel zu gelangen und ergänzt damit unser Angebot." Die Besonderheit für ViP-Abo-Kunden: Sie fahren täglich einmal bis zu 60 Minuten kostenfrei.

Entwickelt wurde das Grundkonzept von der Stadtverwaltung zusammen mit dem ViP im vergangenen Jahr im Rahmen eines Wettbewerbs des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, bei dem das Konzept als eines von 15 durch den damaligen Minister Tiefensee ausgezeichnet wurde. Durch die Kooperation von ViP und nextbike besteht nun die Möglichkeit, die damaligen Ziele umzusetzen. Nextbike ist inzwischen in 35 deutschen Städten sowie in Lettland, Neuseeland, Österreich und der Schweiz mit ihrem Fahrradverleihsystem vertreten.

Das Ausleihen ist dabei denkbar einfach. Auf www.nextbike.de lässt sich in Echtzeit verfolgen, wo genau wie viele Fahrräder verfügbar sind. Für die Anmeldung genügt ein Online-Klick oder Anruf unter der Berliner Rufnummer 030/69205046. Bei Bezahlung mit Kreditkarte kann das PotsdamRad direkt genutzt werden, bei Wahl des Lastschriftverfahrens nach einer ca. dreitägigen Wartezeit. Anschließend bekommt man die Zahlenkombination für das Codeschloss mitgeteilt, schließt das Fahrrad auf und schon geht es los. Die Mieträder dürfen an allen Verleihstationen abgegeben werden und müssen nicht zum Ausgangspunkt zurück. Pro Stunde kostet die Nutzung einen Euro. Den ganzen Tag (ab der fünften Stunde) gibt es für acht Euro. ViP-Abo-Kunden haben wie erwähnt eine bis zu 60-minütige Freifahrt. Einmalig registriert, können Leihräder auch an allen anderen nextbike-Standorten außerhalb von Potsdam genutzt werden.

Nextbike unterscheidet sich von anderen Fahrradverleihsystemen in der wirtschaftlichen Effizienz. Es finanziert sich nicht nur über die Verleiheinnamen, sondern auch über die Vermarktung von Werbeflächen, die in den Fahrradrahmen integriert sind.„Uns ist kein öffentliches Fahrradverleihsystem bekannt, dass sich nur durch die Mieteinnahmen trägt. Unser Konzept hat sich international bewährt und benötigt keine jahrelangen Subventionen wie andere Systeme", erläutert nextbike-Geschäftsführer Ralf Kalupner.

Die ersten zehn Stationsstandorte:
Bahnhof Golm
Volkspark Süd
Jägertor/Lindenstraße
Brandenburger Straße/Lindenstraße
Dortustraße/Charlottenstraße
Stadthaus
Schiffbauergasse
Rathaus Babelsberg
Kopernikusstraße
Bahnhof Griebnitzsee

Weitere geplante Stationen:
Bahnhof Charlottenhof
Zeppelinstraße/Breite Straße
Luisenplatz Süd/Sparkasse
Platz der Einheit
Hauptbahnhof Süd
Plantagenplatz
Filmmuseum
Krongut
Neuer Garten
Neues Palais/Universität
Friedrich-Ebert-Straße/Holländisches Viertel