Preise für HFF-Studierende und Absolventen

In den letzten Oktobertagen haben drei Filme von Studierenden und Absolventen der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ renommierte und hochdotierte Branchenpreise gewonnen.

Am 29. Oktober 2009 wurde in Ludwigsburg der Deutsche Kurzfilmpreis 2009 vergeben. Der Preis für den besten Dokumentarfilm mit einer Laufzeit bis 30 Minuten ging an Wagah (2009, Regie: Supriyo Sen). HFF-Produktionsstudent Fabian Gasmia hatte die Idee, einen Dokumentarfilm über den einzigen pakistanisch-indischen Grenzübergang zu drehen, gewann mit dem Buch 2008 den Berlin Today Award und damit die Möglichkeit, seinen Film später als Produzent zu realisieren. Die deutsch-indisch-pakistanische Koproduktion lief seither auf vielen internationalen Filmfestivals und wurde mehrfach ausgezeichnet - zuletzt auf dem Middle East International Film Festival in Abu Dhabi mit dem Black Pearl Award und 25 000 $ Preisgeld. Für den Deutschen Filmpreis erhält Fabian Gasmia nun weitere 30.000 Euro. Die Kurzfilmpreis-Jury lobte die „kluge Montage des Filmes“ von Szilvia Ruszev (HFF Alumna 2009) und dass es Wagah gelingt, „den politischen Konflikt zwischen Indien und Pakistan an diesem Ort ohne große Erklärungen facettenreich darzustellen“. Die Prämie ist an die Herstellung eines neuen Films oder eine Projektvorbereitung gebunden. Das Geld ist bei Fabian Gasmia und seiner in Hamburg ansässigen Produktionsfirma Detailfilm Gasmia & Kamm gut angelegt.

Am 30. Oktober 2009 wurden in Potsdam zum 13. Mal die Gewinner der animago Awards gekürt. Als Beste Nachwuchsproduktion wurde Trickster (2008) von Alexander Pohl ausgezeichnet. Die 15-minütige 3D-Computeranimation ist ein bizarrer Film-im-Film-Alptraum, eine handwerklich und gestalterisch perfekte Studie über Gut, Böse und Selbsterkenntnis. Trickster ist Alexander Pohls Diplomfilm, den er mit weiteren HFF-Studenten - Tilman Hopf, Fabian Pöhlmann, Stefan Maria Schneider und Till Vielrose – produzierte. Auf der animago Conference referierte Alexander Pohl zum inhaltlichen Konzept seiner Arbeit. Mit dem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro ist ein Softwarepaket im Wert von 10.000 US-Dollar verbunden.

Am 31. Oktober 2009 ging in Leipzig das Internationale Festival für Dokumentar- und Animationsfilm mit der Preisgala zu Ende. Den Preis für den besten deutschen Animationsfilm erhielt Gregor Dashuber für Never Drive a Car When You’re Dead (2009). Mit schwarz-weiß Bildern - nur gelegentlich grell farbig akzentuiert, dazu Percussion und Klavier in verhaltenem Trauermarschtempo, so zeichnet Dashuber eine düstere, von Tod und Sterben dominierte Szenerie, gleichsam als Sinnbild der Apokalypse. „Eine jugendliche, frische und aufwühlende Ehrung für eine Stadt, die niemals stirbt“, befand die Jury. Dashuber selbst will seinen Diplomfilm als „makabere Hymne auf Leben und Tod in der Großstadt“ verstanden wissen, „die zeitgenössisches urbanes Treiben zitiert und kommentiert“. Das ist ihm in jeglicher Hinsicht gelungen. Sounddesigner und Komponist Marian Mentrup wird mit Never Drive a Car When You’re Dead demnächst sein Diplom machen. Julie Lamarre (Produktion) und Martin Reimers (Montage) studieren noch. Gregor Dashuber hat bereits im Februar sein Studium erfolgreich abgeschlossen, lebt und arbeitet als freier Animator in Berlin. Das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro kann er für seinen nächsten Film gut gebrauchen.