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Potsdam, 29.07.2010

Potsdam erhält 2,4 Millionen Euro für Weltkulturerbestätten

Der Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen Matthias Klipp sagte: „Wir freuen uns, dass Potsdam 2,4 Mio. Euro aus dem Programm „Förderung von Investitionen in nationale UNESCO-Weltkulturerbestätten 2010-2014" erhält. Mit dieser Förderung können wir dringend notwendige Investitionen an historischen Welterbestätten tätigen, die eine nachhaltige Stadtentwicklung befördern und Beschäftigung und Wachstum in die Region bringt."

Mit dem neuen Programm stellt das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Gelder für dringend notwendige Investitionen zur Erhaltung historischer Orte von Weltrang zu Verfügung.
Für den Zeitraum 2009-2013 wurden bereits 150 Millionen Euro gebunden, um Projekte in den Welterbekommunen zu fördern. Potsdam erhielt davon ca. 3,5 Mio. Euro (Pressemitteilung Nr. 704 vom 1.12.2009).

Im April 2010 wurden in einem zweiten Projektaufruf weitere 70 Millionen Euro für den Zeitraum 2010 bis 2014 bereitgestellt. Durch das Programm sollen investive und konzeptionelle Maßnahmen zur Erhaltung, Sanierung und Weiterentwicklung deutscher UNESCO-Welterbestätten gefördert werden.

Von 20 eingereichten Potsdamer Projekten wurden von einer Expertenkommission 9 Projekte ausgewählt, für die jetzt Anträge gestellt werden.

 

Jüdischer Friedhof - Trauerhalle (Fördersumme: 135.000 Euro)

Der Jüdische Friedhof in Potsdam ist der einzige jüdische Friedhof im Land Brandenburg, der funktionstüchtig ist und neu belegt wird. Mit den Fördergeldern kann das Untergeschoss der Trauerhalle gebäudetechnisch nachgerüstet werden. Dazu gehören die Abführung des Niederschlagswassers aus dem Eingangsbereich, die Herstellung von frostfreien Hausanschlüssen für die Wasserversorgung, Ergänzung des Heizsystems und Instandsetzung der Wände und Decken, die Abdichtung der Fenster und Türen, die Restaurierung des Sargaufzuges sowie die Restaurierung des Tambours in der Trauerhalle selbst.

Bornstedter Kirche - Fassadenrestaurierung (Fördersumme: 270.000 Euro)

Die 1855/56 nach Plänen von August Stüler (1800-1865) errichtete Bornstedter Kirche wurde 1882 durch einen östlichen Anbau nach einem Entwurf von Reinhold Persius (1835-1912) erweitert. Die Sanierung des im Osten quer vorgelagerten Arkadenganges und des an dessen Nordende errichtete, etwa 34 Meter hohe Campanile (Glockenturm) wurde bereits in das Welterbeprogramm 2009/10 aufgenommen. Die Fassaden des Kirchenschiffes, am stärksten die Westfassade, weisen gleichfalls starke Schäden an Mauerwerk und Zierwerk auf. Für die Restaurierung sind folgende Arbeiten vorgesehen: der Austausch defekter Ziegel, Ergänzung der Verfugung der Ziegelflächen, Instandsetzung der profilierten Gesimse, Restaurierung der Zinkgusstafel, Restaurierung Zierrat, Fenster und Türen und eine abschließende Kalklasur der Fassade nach historischem Befund.

Villa Tieck - Außenanlagen (Fördersumme: 135.000 Euro)

Die bauliche Hülle der Villa Tieck (Friedenshaus) und die Gesamtsanierung des dazugehörigen Friedenssaales sind bereits Bestandteil der 1. Förderperiode des Investitionsprogramms. Mit der Wiederherstellung der straßenbegleitenden Pergolamauer soll ein wichtiges, das Parkensemble zur Stadt hin abgrenzendes Element zurückgewonnen werden. Das Gelände verfügt bisher nur über eine provisorische Zufahrt. Diese muss der Bedeutung der Gebäudegruppe entsprechend neu gestaltet werden.

Heilandskirche Sacrow - Campanile (Fördersumme: 225.000 Euro)

Der Campanile der Heilandskirche in Sacrow ist bisher noch nicht instandgesetzt worden. Zahlreiche Bauschäden sind an nahezu allen Bauteilen erkennbar. Die Turmbekrönungen sind akut absturzgefährdet. Hierfür sind ein umfangreiches Untersuchungsprogramm sowie die Erarbeitung eines Restaurierungskonzeptes zur Vorbereitung und Umsetzung der Maßnahmen erforderlich. Zielstellung ist eine mauerwerkstechnische Instandsetzung sowie die Restaurierung sämtlicher Zierelemente. Hierfür sind in einem ersten Schritt vorbereitende Untersuchungen notwendig, die dann die Grundlage für ein zu erstellendes Sanierungskonzept bilden. Darauf aufbauend soll im zweiten Schritt die Instandsetzung des Turmes erfolgen.

Heilandskirche Sacrow - Fassadenuntersuchung Kirchenschiff (Fördersumme: 18.000 Euro)

Das derzeitige Erscheinungsbild entspricht nur noch teilweise der historischen Ausgangssituation. Die Außenfassade des Kirchenschiffs muss restauratorisch analysiert werden. Das Projektziel ist, die ursprüngliche Außengestaltung der Heilandskirche zu erkunden, um ein Maßnahmekonzept für die spätere Restaurierung des Kirchenschiffs erarbeiten zu können. Hierzu müssen die Wand des Kirchenschiffs, die umlaufende Säulenhalle und deren hölzerne Deckenverkleidung restauratorisch untersucht und dokumentiert werden. Ein Maßnahmekonzept ist abschließend zu erstellen.

Heilandskirche Sacrow - Abschluss der Innenrestaurierung (Fördersumme: 81.000 Euro)

Die 1997 abgebrochenen Restaurierungsarbeiten des Kircheninnenraumes sollen nunmehr abgeschlossen werden. Das betrifft die eingebauten Originalteile der Ausstattung, wie z.B. Paneel, Kanzel, Altarkreuz und Gestühl. Aber auch eine Restaurierung der beweglichen Originalausstattung ist vorgesehen, wie das Adler-Lesepult und der Kollektenständer. Die Maßnahmen im Innenraum sollen durch die Rekonstruktion des Altars abgeschlossen werden.

Kronprinzenbrücke Park Sanssouci (Fördersumme: 225.000 Euro)

Die Kronprinzenbrücke im Park Sanssouci ist eines der ältesten Stahlbeton Bauwerke in der Region und wurde in den Jahren 1905/06 erbaut. Sie weist erhebliche Schäden und Mängel an der tragenden Stahlbetonkonstruktion sowie an weiteren Bauteilen (u.a. Brüstungen, Gesimse) auf. Das Bauwerk soll als Ganzes saniert werden. Eine Vorplanung ist bereits vorhanden, d.h. das Projekt beginnt mit der Entwurfsplanung und wird mit der Dokumentation nach Fertigstellung der Baumaßnahme abschließen.
Instandgesetzt wird die Tragkonstruktion zur Wiederherstellung der Standsicherheit und Dauerhaftigkeit des Bauwerks. Auch werden die Bewehrungseisen freigelegt, saniert und ergänzt und Rissen verpresst sowie ein Oberflächenschutz hergestellt. Außerdem sollen die übrigen Bauteile sowie der künstlerisch-architektonischen Elemente, die Abdichtungs- und Zierelemente instantgesetzt werden.

Schinkelbrücke Park Sanssouci (Fördersumme: 495.000 Euro)

Die Schinkelbrücke liegt in der Hauptachse zum Schloss Sanssouci im gleichnamigen Park in Potsdam. Sie wurde 1835 nach Entwürfen von Ludwig Persius und Karl-Friedrich Schinkel erbaut. Die Konstruktion der gusseisernen Brücke weist starke Schäden und konstruktive Mängel auf. Eine umfassende Sanierung ist unbedingt erforderlich. Eine Vorplanung ist bereits vorhanden, d.h. das Projekt beginnt mit der Entwurfsplanung und wird mit der Dokumentation nach Fertigstellung der Baumaßnahme abschließen.

Monopteros auf dem Ruinenberg (Fördersumme: 800.000 Euro)

Der Monopteros ist ein Rundtempel und Teil des Ensembles des Ruinenbergs im Park Sanssouci. Er befindet sich insgesamt in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Die ursprünglich vorhandene Kuppel und Teile des Tambours fehlen bereits. In Hinblick auf die denkmalpflegerischen Prämissen ist das Ziel der Sanierung eine konservierende Sicherung des Bestandes. Eine Bauunterlage (HU-Bau) wird derzeit aus Spendenmitteln erstellt. Das beantragte Projekt umfasst die anschließenden Projektphasen (Genehmigungsplanung, Ausführung der Sanierung bis zur Dokumentation nach Fertigstellung).

Potsdam, 29.07.2010

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2010-07-29 10:42:22 Vorherige Übersicht Nächste


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