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Potsdam, 06.02.2010

Neuer Braunbär im Naturkundemuseum erhält einen Namen

Der neue Braunbär des Naturkundemuseums Potsdam bekommt am Sonntag, dem 7. Februar 2010, einen Namen. Drei Monate hatten die Besucher des Museums Zeit, um für das imposante Braunbärenpräparat einen Namen vorzuschlagen. Über 500 Namensvorschläge kamen zusammen. Eine Jury aus Museumsmitarbeitern und aus Mitgliedern des Naturkundlichen Museumsvereins Brandenburg e.V. hat nun aus den Vorschlägen den Namen ausgewählt, der am Sonntag im Rahmen einer „Bärentaufe" verkündet wird.

Schirmherrin der „Bärentaufe" ist die Ministerin für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Frau Anita Tack.

Anders als seine Artgenosse „Bruno", kam der Braunbär des Naturkundemuseums auf friedliche Weise in das Naturkundemuseum. Er konnte auf ein langes und erfolgreiches Tierleben zurückblicken. Der Potsdamer Bär wurde 1978 in einem ostdeutschen Zirkus geboren. Nach drei Jahren musste er in den Tierpark Luckenwalde übersiedeln. Kindergenerationen haben ihn dort geliebt und bestaunt. Im hohen Braunbärenalter von 31 Jahren ist er am 17. Februar 2009 verstorben. Mit einem Gewicht von 325 Kilogramm und einer Größe von über zwei Metern war er ein stattliches Tier und hat neun Bärenkinder hinterlassen.

Präparate vom Braunbären gehören in Naturkundemuseen zu den besonderen Anziehungspunkten für die Besucher. Durch die Präparation erfährt der Besucher etwas über die Dimension eines früher heimischen Säugetiers. Braunbären gehören zu den größten lebenden Landraubtieren der Erde. Sie spielen in der Kulturgeschichte der Menschen eine wichtige Rolle, was sich in Mythen und Sagen niedergeschlagen hat. Über Jahrhunderte wurden sie als vermeintliche Nahrungskonkurrenten, potenzielle Gefahr, aber auch als Fell- und Fleischlieferanten stark verfolgt und vielerorts ausgerottet. Heute leben in Europa nur noch etwa 50.000 Braunbären. Die größte zusammenhängende Bärenpopulation, rund 38.000 Bären, lebt in Nordost-Europa, vom westlichen Finnland bis zum Ural. Aber auch in den Karpaten-Ländern Slowakei, Polen, Rumänien und Ukraine fühlen sich über 8.000 Bären wohl. Von der Alpenregion bis ins Dinarischen Gebirge in Griechenland leben heute noch fast 2.800 Bären und in Norwegen und Schweden über 2.500 Tiere. In den Bärenregionen Europas, in denen die Braunbären seit Jahrhunderten zu Hause sind, gehen die Menschen heute relativ unkompliziert mit ihnen um. In den Abruzzen, in Slowenien und in Rumänien wird sogar mit ihnen touristisch geworben.

In der Europäischen Union gehört der Braunbär zu den geschützten Säugetierarten. Ein auf den Schutz des Bären ausgerichtetes Managementprogramm in den EU-Bärenländern, mit Informationskampagnen, soll die Bevölkerung auf die Bären vorbereiten. Die Sicherung ausreichend großer, unzerschnittener Lebensräume, ist der Weg, der auch dem Braunbären ein Überleben in Europa garantieren kann. Brandenburg ist kein Bärenland mehr und auch in Deutschland gibt es keinen freilebenden Braunbären mehr.

Das Jahr 2010 hat die UNO zum „Jahr der Biologischen Vielfalt" erklärt. Zur ursprünglich europäischen Fauna, d.h. zur europäischen Biodiversität gehört der Braunbär ebenso wie der Wolf, der Rothirsch oder der Fuchs. Beim dramatischen Verlust, der weltweit bei der biologischen Vielfalt zu verzeichnen ist, ist es wichtig für ihren Erhalt zu werben, denn sie bildet die Lebensgrundlage für uns Menschen. Der Braunbär wird in den nächsten Jahren im Foyer des Potsdamer Naturkundemuseums die Besucher begrüßen und für seine Art sowie für den Schutz den biologischen Vielfalt werben.

Potsdam, 06.02.2010

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2010-02-06 12:26:24 Vorherige Übersicht Nächste


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