„Lange Nacht der Wissenschaften“ am 28. Mai 2011

Potsdam feiert das Jahr des Films. Und die Universität Potsdam feiert mit: In der klügsten Nacht des Jahres, am 28. Mai, richten sich alle Scheinwerfer und Teleskope auf die „Stars und Sterne der Wissenschaft“. Forscher treten ins Rampenlicht, brillieren mit klugen Gedanken und glänzenden Ideen. Ihre Bühne ist der Hörsaal, die Kulisse das Labor. Die große „Show des Wissens“ beginnt um 17 Uhr und dauert bis nach Mitternacht, auf dem Campus in Golm und Am Neuen Palais.

Im besten Sinne des Wortes möchte die Universität Potsdam die Popularität ihrer Wissenschaftler steigern. Viele von ihnen sind international renommiert, in der eigenen Stadt aber kaum bekannt. Die „Lange Nacht der Wissenschaften 2011“ soll dies ändern:  Der Molekularbiologe Bernd Müller-Röber, im Januar vom Magazin „Focus“ zu einem der 100 einflussreichsten Menschen Deutschlands gewählt, wird  über die Synthetische Biologie sprechen. Wissenschaftler werden hier quasi zu Designern einzelner Zellen und ganzer Organismen für Anwendungen in der Medizin und der Umwelttechnik.

Gleich mit mehreren Vorträgen und Experimenten präsentiert sich der Exzellenzbereich Kognitionswissenschaften um Leibniz-Preisträger Reinhold Kliegl. Gezeigt wird, welchen Weg die Augen beim Lesen nehmen, wie die emotionale Intelligenz unsere Wahrnehmung beeinflusst und was Babies denken, bevor sie sprechen. In den Erdwissenschaften  berichtet Geologe Martin Trauth über seinen „Knochenjob“ in Kenia bei einer Expedition auf den Spuren der Menschheitsentwicklung, und Sascha Oswald erklärt, wie Neutronen als moderne Wünschelruten genutzt werden. Über Schwarze Löcher und riesige Teilchenbeschleuniger referiert der Astrophysiker Martin Pohl, wohingegen Hans-Joachim Petsche über das Problem des Loches aus philosophischer Sicht nachdenkt.

Mehr als in den vergangenen Jahren rückt die  „Lange Nacht 2011“ die Geisteswissenschaftler ins Licht der Öffentlichkeit: In den Communs Am Neuen Palais philosophieren sie über die Sichtbarkeit der Objekte und die Unsichtbarkeit der Erinnerung, beleuchten die jüdische Aufklärungsbewegung im 18. und 19. Jahrhundert, zeigen Zeugnisse des Mittelalters in Brandenburg und erklären, warum die Menschen an Engel glauben.

Erstmals öffnet auf dem Campus Am Neuen Palais die sportmedizinische Hochschulambulanz, in der die Stars für Olympia fit gemacht werden. Neu ist auch der Musiksaal für Konzerte und das „Cinéma de Palais“, ein Kino in der Mensa, in dem Studierende der Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen ihre Arbeiten zeigen. Wie im Vorjahr sind an der Universität wieder zahlreiche Kollegen anderer Potsdamer Institute zu Gast: von den beiden Fraunhofer Instituten in Golm,  vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung und vom Institut für Getreideverarbeitung in Rehbrücke.

Die heimlichen Stars dieser Nacht aber sind die vielen Mitarbeiter und Studierenden der Universität, die ein Programm mit 180 Veranstaltungen organisiert haben, das vor allem auch den jungen und jüngsten Besuchern Spaß an den Wissenschaften vermitteln soll. Kinder werden erfahren, warum die Saurier ausgestorben sind, was die Banane genetisch mit dem Menschen gemeinsam hat und wie die Wörter einer Sprache in den Kopf gelangen. Im Optiklabor werden sie durch Linsen schauen und in der Sternwarte durchs Teleskop. Denn schließlich ist dies die Nacht der „Stars und Sterne“. Drumherum gibt es wie immer viel Theater und Musik, Sport und Spiel sowie Geschichten aus tausendundeiner Wissensnacht.

Der Vorverkauf der Tickets beginnt am 12. Mai 2011 an den Verkaufsstellen der Verkehrsbetriebe Potsdam (ViP). Online-Bestellungen sind vom 2. bis 24. Mai unter www.LangeNachtDerWissenschaften.de möglich. Die Karten kosten 11, ermäßigt 7 Euro.