Landeshauptstadt Potsdam auf Generalkonferenz der ECCAR

Am 18. und 19. November 2010 fand in der schwedischen Universitätsstadt Uppsala, die Generalkonferenz der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (European Coalition of Cities Against Racism - ECCAR) unter dem Motto „Städte befördern Gleichberechtigung und Solidarität" statt. Die Landeshauptstadt Potsdam ist der Organisation im Jahr 2005 beigetreten und ist Mitglied in deren Lenkungsausschuss.
Eröffnet wurde die diesjährige Konferenz vom schwedischen Minister für Integration, Erik Ullenhag und dem Bürgermeister der Stadt Uppsala, Gunnar Hedberg. In seiner Eröffnungsrede äußerte Hans Hesselmann, der Präsident der ECCAR, große Besorgnis über die Ausbreitung von rechtsextremen und fremdenfeindlichen Parteien in Europa in den letzten Jahren und mahnte zugleich eine aktive Unterstützung im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung an.
Einen breiten Raum nahm die Diskussion über die Frage ein, wie Städte und lokale Behörden praktisch gegen Rassismus und Diskriminierung auf Grundlage des Zehn-Punkte-Aktionsplans der ECCAR vorgehen können und wie sich lokale Bündnisse und Netzwerke aufbauen lassen. In den Arbeitsgruppen wurden die Umsetzung des Zehn-Punkte-Aktionsplans der ECCAR, der Aufbau lokaler und regionaler Netzwerke, der Aufbau eines Jugendforums und die Zusammenarbeit mit Nicht-Regierungsorganisationen, sowie die gesundheitliche Versorgung von Menschen ohne - ausreichende - Krankenversicherung diskutiert.
Die Landeshauptstadt Potsdam wurde auf der Generalkonferenz durch Dr. Ursula Löbel, Leiterin der Geschäftsstelle Potsdamer Sicherheitskonferenz, vertreten. Für die Arbeitsgruppe Aufbau lokaler und regionaler Netzwerke stellte Daniel Wetzel (Verein Neues Potsdamer Toleranzedikt) die stadtweite Diskussion aus dem Jahr 2008 vor. Mit großem Interesse nahmen die Teilnehmer die Ansätze dieser neuen Beteiligungsformen auf. Der dadurch angeregte Prozess der breiten öffentlichen Kommunikation wurde anderen Städten als nachahmenswertes Beispiel empfohlen und fand Eingang in die Empfehlungen der Arbeitsgruppe zur Bildung und Verankerung lokaler Netzwerke. Besondere Beachtung fand der Aspekt der Nachhaltigkeit durch die Weiterführung der Arbeit des Toleranzedikt-Vereins in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Potsdam.