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Potsdam, 23.02.2010

Kombination regenerativer Energien macht den Energiemix

Potsdam. „Der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien im Land Brandenburg ist trotz aller bisherigen Erfolge unabdingbar“, so Umweltministerin Anita Tack (Linke) gestern auf dem 1. Parlamentarischen Abend der Regenerativwirtschaft. Die globale Erwärmung und ihre Folgen gehörten zweifellos zu den drängendsten Problemen, die es für unsere Zivilgesellschaft zu lösen gilt.  Mit der Energiestrategie 2020 und dem Maßnahmekatalog zum Klimaschutz habe die Landesregierung deutliche Zeichen gesetzt.

„Die Kombination regenerativer Energien macht den Energiemix der Zukunft. Hybridkraftwerke, virtuelle Kraftwerke, Kraft-Wärme-Kopplung, Repowering, Wasserstoffspeicherung – um nur einige zu nennen –  sind die Schlüsselworte einer nachhaltigen, ökologischen und Zukunftsweisenden Energiewirtschaft“, so Tack. Brandenburg verfüge neben seinen Ressourcen an Erneuerbaren Energien auch über hervorragende Forschungseinrichtungen, die sich mit der energetischen und stofflichen Nutzung dieser Ressourcen und ihrer technologischen Entwicklung befassen. Neue Herausforderungen bestehen nicht nur im Ausbau der Erneuerbaren-Energie-Branche, sondern ebenfalls bei der Energieeinsparung und darüber hinaus in der Steigerung der Energieeffizienz durch Kraft-Wärme-Kopplung.

Mit Blick auf das Motto des Abends „100% Erneuerbare Energien in Brandenburg sind möglich!“ sagt Tack: „Diese Ansicht teile ich, aber der Weg dahin ist nicht ohne Beschwernis. Mein Ministerium wird sich auch weiterhin intensiv um die Belange der Erneuerbaren Energien einsetzen, wobei ich die intensive Kommunikation zwischen allen Beteiligten als vorrangig ansehe.“ Sie verweist in diesem Zusammenhang auf den steigenden Bedarf an Speichertechnologien zur Gewährleistung einer konstanten Energieversorgung unabhängig von Tag und Nacht, von Wind und Wetter. Ohne Absicherung der Grundlast werden es die Erneuerbaren Energien im Wettbewerb mit den konventionellen Energieträgern schwer haben.

Das Land sei auf einem guten Weg, so die Ministerin. Belegt werde dies u.a. durch die Auszeichnung mit dem „Leitstern 2008“ als bestes Bundesland Erneuerbare Energien und den Sieg im Bundeswettbewerb Bioenergie-Regionen. Brandenburg ist das Land mit dem ersten Hybridkraftwerk in Deutschland, einem der weltgrößten Solarparks und der größten Windenergieanlagen sowie der energieautarken Gemeinde Feldheim, einer kommunalen Erfolgsgeschichte.

Zum Hintergrund:

Bei der Nutzung der Windenergie gehört Brandenburg im Bundesvergleich neben Sachsen-Anhalt sowie den Küstenländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein zur Spitzengruppe. Im Jahre 2009 wurde mit der installierten Leistung von rund 2800 Anlagen die 4000 MW-Marke überschritten. Der Zuwachs allein im Jahr 2009 beläuft sich auf 210 Anlagen. Der Anteil am Nettostromverbrauch beträgt inzwischen fast 40 Prozent.

Bei den Biokraftstoffen zählt Brandenburg mit einer Produktionskapazität von 930.000 t ebenfalls zur Spitzengruppe unter den Bundesländern.

Bei der Biogasproduktion wurden bereits mehr als 100 MW installierte elektrische Leistung erreicht. In 18 Biomasseheizkraftwerken und 13 Biomasseheizwerken > 1 MW sind 160 MW elektrische und 500 MW thermische Leistung installiert. 
 
Bioenergie bildet mittlerweile nicht nur das zweite Standbein für die Landwirtschaft, sondern trägt dauerhaft zur Stärkung des ländlichen Raumes bei und schafft nicht zuletzt auch Arbeitsplätze. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise, der Neuregelung der Agrarförderung, des Klimawandels und stark schwankender Rohstoffpreise ist Vielseitigkeit in der Landwirtschaft und der verarbeitenden Industrie gefragt.

Die Nutzung der Photovoltaik profitiert in letzter Zeit bundesweit vor allem von den deutlich gesunkenen Produktionskosten für Solarmodule. Die Bundesregierung beabsichtigt daher eine deutliche Reduzierung der Einspeisevergütung. Ein solcher Schritt wäre allerdings nur dann nachvollziehbar, wenn er sich im Rahmen der tatsächlichen Kostendegression bewegt. Ein darüber hinaus gehendes Abschmelzen der Vergütungssätze würde unweigerlich dazu führen, dass die gerade im Land Brandenburg erheblichen Ausbaupotentiale ungenutzt blieben, beispielsweise Freiflächenanlagen auf Konversionsflächen wie in der Lieberoser Heide oder auch andere Standorte eingeschränkter Nutzung wie Deponien und solche Flächen, die durch Photovoltaik doch einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden könnten. Ebenso bieten weitgehend ungenutzte Dachflächen für Brandenburg noch ein großes Entwicklungspotenzial.

Potsdam, 23.02.2010

Veröffentlicht von:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg

Info Potsdam Logo 2010-02-23 08:23:35 Vorherige Übersicht Nächste


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