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Potsdam, 30.07.2010

Immobiliengeschäft entwickelte sich 2009 nur mäßig

Potsdam. Der Immobilienmarkt in Brandenburg hat sich im vergangenen Jahr rückläufig entwickelt. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht 2009 des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte hervor, den das Innenministerium am heutigen Donnerstag in Potsdam vorlegte. So ging die Anzahl der Kaufverträge für Immobilien verglichen mit 2008 um sechs Prozent auf rund 35.600 (2008: 37.900) Fälle zurück, der Flächenumsatz verringerte sich um neun Prozent auf rund 62.000 (68.000) Hektar. Der Gesamtumsatz erreichte rund 2,5 Milliarden (2,8 Milliarden) Euro; das bedeutete ein Minus von elf Prozent gegenüber 2008.

Dabei entwickelten sich die einzelnen Marktsegmente sehr unterschiedlich. Während der Markt für Wohneigentum auf dem Niveau des Vorjahres blieb, gingen die Aktivitäten auf dem Markt für Renditeobjekte wie Mehrfamilienhäuser, Bürogebäude und Gewerbeflächen deutlich zurück. Auf dem Markt der land- und forstwirtschaftlichen Flächen ist dagegen ein regelrechter Preisboom festzustellen.

So blieben die Grundstückspreise für Wohnbauland mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis für baureife Einfamilienhausgrundstücke von 67 Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Dabei lag das Preisniveau im Berliner Umland allerdings mit durchschnittlich 76 Euro/Quadratmeter mehr als doppelt so hoch wie im äußeren Entwicklungsraum Brandenburgs, wo im Durchschnitt 30 Euro/Quadratmeter bezahlt werden mussten.

Die Nachfrage und die Preise für Einfamilienhäuser sowie Reihen- und Doppelhäuser blieben stabil, wobei freistehende Einfamilienhäuser mit 5.600 Kaufverträgen besonders begehrt waren. Im Landesdurchschnitt wurde für ein Einfamilienhaus mit einem Baujahr nach 1990 und einer durchschnittlichen Wohnfläche von 130 Quadratmetern rund 190.000 Euro gezahlt. Die Spanne reicht dabei von durchschnittlich 140.000 Euro in den berlinfernen Regionen bis zu 260.000 Euro in der Landeshauptstadt.

Die Vertragszahlen und Umsätze beim Erstverkauf von Eigentumswohnungen blieben annähernd auf dem Vorjahresniveau, die Weiterverkäufe von Wohnungseigentum nahmen dagegen deutlich um 21 Prozent auf 1.773 (1.461) Verträge zu. Der Preis für den Quadratmeter Wohnfläche ging jedoch im Landesschnitt geringfügig zurück: Beim Erstverkauf wurden durchschnittlich 2.175 (2.270) Euro/Quadratmeter erzielt. Der Durchschnittswert wurde dabei stark vom hohen Preisniveau für Eigentumswohnungen in der Landeshauptstadt Potsdam geprägt. Dort wurde mit 3.115 (3.004) Euro/Quadratmeter Wohnfläche erneut ein Preisanstieg erzielt.

Eine deutliche Belebung war auch beim Markt für land- und forstwirtschaftliche Flächen zu beobachten. So stieg der Preis für Ackerland gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent auf 40 Cent je Quadratmeter. Damit setzte sich die seit 2006 zu beobachtende kontinuierliche Steigerung der Bodenpreise fort. Grund dafür ist eine wachsende Zahl von Kaufinteressenten bedingt durch den Preisanstieg für landwirtschaftliche Produkte, die Sicherung von Betriebsflächen bei auslaufenden Pachtverträgen sowie den Ausbau erneuerbarer Energien, der auch finanzkräftige Fonds als Käufer auf den Plan gerufen hat. Dies hat in den vergangenen drei Jahren zu einer Preissteigerung von insgesamt 74 Prozent bei Ackerland geführt.

Bei den Immobilien- und Grundstückspreisen bleibt die Landeshauptstadt die Hochpreiszone des Landes, während Immobilien in den nicht an Berlin angrenzenden Landkreisen besonders günstig zu haben sind. So kostete in Potsdam ein freistehendes Einfamilienhaus im Durchschnitt 430.000 Euro, während ein privater Bauherr im Landkreis Elbe-Elster dafür lediglich durchschnittlich 60.000 Euro bezahlen musste. Ähnlich sah es bei Reihen- und Doppelhäusern aus, die in Potsdam für durchschnittlich 200.000 Euro und im Landkreis Prignitz für 50.000 Euro zu haben waren. Wer ein Baugrundstück für sein künftiges Einfamilienhaus ausgewählt hat, zahlte in Potsdam für den Quadratmeter im Durchschnitt 157 Euro; im Landkreis Elbe-Elster mussten nur 13 Euro/Quadratmeter gezahlt werden.

Der Grundstücksmarktbericht stellt die Umsätze für die einzelnen Regionen und Grundstücksarten differenziert dar. Durchschnittspreise geben wichtige Anhaltspunkte für Markttransparenz und Wertermittlung.

Potsdam, 30.07.2010

Veröffentlicht von:
Ministerium des Innern Brandenburg

Info Potsdam Logo 2010-07-30 11:00:42 Vorherige Übersicht Nächste


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