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Potsdam, 22.10.2009

HFF-Film für Deutschen Kurzfilmpreis 2009 nominiert

22.10.2009 - Die Juryentscheidungen über die Nominierten des Kurzfilmpreises 2009 stehen fest. In der Kategorie „Spielfilme mit einer Laufzeit von 7 bis 30 Minuten“ wurde Wüste/Außen/Tag von Mia Grau nominiert, der 2009 an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Koproduktion mit dem RBB entstand.

Während Dreharbeiten auf dem Land, verbringen eine Schauspielerin und ihr Kollege ihren freien Tag miteinander. Im Film spielen sie ein sich liebendes und rivalisierendes Paar, dagegen sind sie im wahren Leben Fremde. An diesem Tag prallen ihre unterschiedlichen Realitäten aufeinander. Sie sind nicht in der Lage, sich zu begegnen. Sie kommen sich näher, stoßen sich ab, faszinieren einander, missverstehen sich. „Wüste/Außen/Tag ist eine Charakterstudie über zwei Menschen, die, geblendet von sich selbst, aneinander vorbei rennen. Ihr Versuch Nähe herzustellen, scheitert an ihren eigenen Vorstellungen.“ erzählt Mia Grau, die auch das Buch schrieb. „Mich interessiert, dass die beiden Figuren trotzdem nicht aufhören können im Anderen nach ihren Sehnsüchten zu suchen und was mit ihrer Sprache passiert, wenn sie sich festfahren und um Kopf und Kragen reden. Wie sie glauben zuzuhören oder etwas von sich preiszugeben und nichts dergleichen tun. Mich interessiert ihre Selbsttäuschung!“
Das Konzept ist aufgegangen. Die Kurzfilmpreis-Jury begründet ihre Nominierung mit den Worten: „Wüste/Außen/Tag ist ein fein justiertes Katz-und Maus-Spiel zwischenmenschlicher Erwartungen und (Ent-)Täuschungen. Man kann dem Film eine Verhaftung in gewissen Filmkunstklischees vorwerfen. Doch innerhalb dieses Rahmens entfaltet sich ein von schauspielerischem Nuancenreichtum geprägtes Vexierspiel, ein Kennenlernen, das außerordentlich gelungen und sehenswert ist! Kathleen Morgeneyer und Stefan Rudolf spielen zwei Menschen, die sich (...) aufeinander zu bewegen und dennoch abstoßen. Sie sind eitel und ängstlich. Sie suchen beim Anderen nach Verständnis und Anerkennung, doch gleichzeitig verstecken sie sich voreinander. So schinden sie Eindruck und enttäuschen sich gegenseitig. Allein darin sind sie wahrhaftig! – Ein großartiges Stück über Sprache, Schauspiel und Selbsttäuschung.“

Wüste/Außen/Tag ist Mia Graus Diplomfilm und entstand als einer von drei 30 minütigen RBB-Movies des letzten Jahres. Seit einigen Jahren entstehen an der HFF jedes Jahr halbstündige Kurzspielfilme in Kooperation mit dem RBB. Wüste/Außen/Tag feierte auf dem diesjährigen Internationalen Film Festival in Karlovy Vary seine internationale Premiere. Neben Mia Grau haben auch ihre Kommilitonen Jakub Bejnarowicz (Kamera), Urte Amelie Fink (Produktion), Andreas Schultz (Montage) und Daniel Dickmeis (Filmmusik) mit Wüste/Außen/Tag ihr Diplom gemacht. HFF Absolvent Silvio Naumann war für den Mischton verantwortlich.

Mia Grau wurde 1982 in Hamburg geboren. Im Kinderkinofilm "Schweinesand – eine Insel voller Geheimnisse" (D 1997) spielte sie eine der Hauptrollen. Sechs Jahre später - 2003 - begann sie ihr Regiestudium an der HFF, das sie im letzten September „mit Auszeichnung“ abschloss. Noch während des Studiums besuchte sie 2006/07 die Drehbuchschule Ars Dramatica in Berlin. Dieses Jahr nahm Mia Grau mit einem Langfilmdrehbuch an der Script Station des Berlinale Talent Campus teil. Augenblicklich arbeitet sie an ihrem Debütfilm. Mia Grau lebt und arbeitet in Berlin.

Bereits mit der Nominierung zum Deutschen Kurzfilmpreis ist eine Prämie von 15 000 Euro verbunden, die im besten Fall auf die Prämie für das Filmband in Gold angerechnet wird.

Wenn am 29. Oktober 2009 Staatsminister Bernd Neumann in Ludwigsburg den Deutschen Kurzfilmpreis 2009 verleihen wird, hofft auch HFF-Alumnus und Produzent Fabian Gasmia mit „Wagah“ (D,IND, PAK 2009, Regie: Supriyo Sen) auf den Kurzfilmpreis für Dokumentarfilme mit einer Laufzeit bis 30 Minuten. „Wagah“ – eine „Parabel auf die Absurdität künstlicher Grenzen“ (Jurypreis Kurzfilmfestival Hamburg 2009) – wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Chrystal Globe für den besten Dokumentarfilm unter 30:00 min des 44. Karlovy Vary International Film Festivals 2009.

Potsdam, 22.10.2009

Veröffentlicht von:
HFF Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf"

Info Potsdam Logo 2009-10-22 19:00:43 Vorherige Übersicht Nächste


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