Navigation überspringen
Potsdam, 02.05.2011

Filmschauplatz des Monats Mai

Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs und der Marketingdirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Dr. Heinz Buri zogen heute zusammen mit dem Präsidenten der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf" Prof. Dr. Dieter Wiedemann und dem Schauspieler Jaecki Schwarz eine Fahne an den Neuen Kammern auf und präsentierten damit im Rahmen des Themenjahres „Potsdam 2011 - Stadt des Films" den fünften „Filmschauplatz des Monats".

In und vor den Neuen Kammern wurden 1968 Szenen für den Film „Ich war neunzehn" gedreht. Sowjetische Soldaten feierten hier ausgelassen den 1. Mai mit Wodka, Pelmini und Feuerwehrkapelle. Konrad Wolf drehte diese Geschichte über einen jungen Emigranten, der zwischen die Fronten geriet. Der junge Deutsche Gregor Hecker, der zu Beginn der faschistischen Diktatur mit seinen Eltern nach Moskau emigrierte, kehrte in den letzten Kriegstagen 1945 als Leutnant der Roten Armee in sein Heimatland zurück. Täglich begegnete er Deutschen, die er gern verstehen wollte - vom Mitläufer bis zum eingefleischten Faschisten. Doch langsam begriff er, dass es "die Deutschen" nicht gibt und dass es nicht reicht, nur von einer neuen, gerechteren Gesellschaft zu träumen. Als Fremder in der alten Heimat, beschloss er, in Deutschland zu bleiben. Das Drehbuch reflektiert Konrad Wolfs Erlebnisse bei seiner Annäherung an Deutschland, als er, selbst Emigrantensohn und Leutnant der Roten Armee, 1945 in sein Vaterland zurückkehrte. Es ist sein persönlichster Film.

Zu sehen ist der Film am 29. Mai 2011, 18 Uhr im Filmmuseum Potsdam.

Jann Jakobs: "Der Film ist eine große Kostbarkeit, denn er erzählt von den Erlebnissen eines jungen Menschen in der Stunde Null nach dem Krieg - phantastisch gespielt von dem jungen Schauspieler Jaecki Schwarz", sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. "Konrad Wolf hat dafür sein eigenes Kriegstagebuch verwendet und grandios inszeniert. Ein toller Film."

Dr. Buri ist vom Medium Film begeistert: "Da ich in meinem früheren Leben als Kinomacher in den achtziger Jahren die Kinos der UFA-Fabrik in Tempelhof geleitet habe, verbindet mich sehr viel mit dem Medium Film. Die UFA-Kinos befanden sich auf dem Gelände der Synchronstudios und der Kopierwerke der alten ufa in Tempelhof, und ich erinnere mich an eine legendäre Aufführung von Fritz Langs Metropolis im Freilichtkino mit dem leider verstorbenen Willy Sommerfeld am Klavier - damals, schon Ende Achtzig - und einer gewaltigen Gewitterkulisse, mit Blitz und Donner und einem sintflutartigen Platzregen pünktlich zum furiosen Finale."

Prof. Dr. Wiedemann begleitete „Ich war neunzehn" seit Beginn seiner Ausbildung: „Ich war 19" war für mich ein in vielerlei Hinsicht wichtiger Film: Er war omnipräsent während meiner Studienzeit an der Theaterhochschule in Leipzig und an der Filmhochschule in Potsdam. Die Leistung des Schauspielstudenten Jaecki Schwarz war ebenso wichtig wie die für uns neuartige Darstellung der Nachkriegszeit, gesehen aus russischer Perspektive. Später beschäftigte mich der Film aus filmsoziologischer Perspektive: Anlässlich seiner Wiederaufführung im Jahre 1986 konnte ich eine empirische Studie zur Rezeption des Films realisieren. Seit 1990 bin ich nun an der Hochschule beschäftigt, die den Ehrennamen Konrad Wolf trägt."

Potsdam, 02.05.2011

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2011-05-02 21:22:43 Vorherige Übersicht Nächste


1712

Das könnte Sie auch interessieren:

Kinderfilmuniversität Babelsberg öffnet zum sechsten ...


Kinderfilmuniversität Babelsberg öffnet zum sechsten ...
28.09.12 - In wenigen Monaten ist es wieder soweit und die  Kinderfilmuniversität an der Hochschule für Film und ...

DAAD-Preis für engagierte Studentin der HFF Potsdam


DAAD-Preis für engagierte Studentin der HFF Potsdam
13.07.12 - Im Rahmen des heutigen Hochschultages der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ vergibt ...

Neue IHK-Aufstiegsfortbildung: Serienautor


Neue IHK-Aufstiegsfortbildung: Serienautor
02.07.12 - „Gute Zeiten, schlechte Zeiten oder auch Wege zum Glück - die Titel von Fernsehserien, die in der ...

sehsüchte kürt Ideen und Fleiß beim pitch! und ...


sehsüchte kürt Ideen und Fleiß beim pitch! und ...
17.04.12 - Häufig richtet sich das öffentliche Interesse bei einem erfolgreichen Film vor allem auf den Regisseur des ...

Filmpark Babelsberg mit neuer Making-Of Show ab 1 April


Filmpark Babelsberg mit neuer Making-Of Show ab 1 April
30.03.12 - Entertainment pur bietet die kommende Filmparksaison, die am 1. April mit neuen Programm- und Besucherangeboten sowie ...
 
Facebook twitter