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Potsdam, 03.08.2011

Fielmann AG finanziert neue Gemälde für Potsdam-Museum

Das Potsdam Museum besitzt zwei neue Gemälde. Es handelt sich um spätimpressionistische Landschaften der Maler Otto Heinrich (1891-1967) und Johannes Rudolphi (1877-1950). Den Ankauf hat die Fielmann AG finanziert und damit zum dritten Mal den Erwerb von Kunstwerken fürs Potsdam Museum ermöglicht. „Dies ist ein wichtiger finanzieller Beitrag, auch im Hinblick auf die Vorbereitung des neuen Museumsstandortes am Alten Markt. Das Engagement der Fielmann AG ist in diesem Jahr besonders wichtig, da die investiven Mittel des Museums durch zwei große Förderprojekte für die Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 gebunden sind", betonte Museumsdirektorin Dr. Jutta Götzmann. Der Niederlassungsleiter der Fielmann AG & Co Potsdam-Berlin Johannes Haerkötter und der Kunstsachverständige Jürgen Ostwald hatten spontan ihre Unterstützung zugesagt, um die jüngsten Ölgemälde zu erwerben.

Die „Landschaft mit Regenbogen" (1910) hat Otto Heinrich gemalt. Der Künstler wurde 1891 in Berlin geboren und wählte Potsdam unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg zu seinem Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. In der hiesigen Kunstszene ist Otto Heinrich bestens bekannt. Über Jahrzehnte gaben Potsdam und die märkische Landschaft dem Maler die wichtigsten motivischen Impulse. 1968, ein Jahr nach Otto Heinrichs Tod, beschloss die Stadt den Erwerb des künstlerischen Nachlasses. Dieser befindet sich heute im Potsdam Museum und umfasst rund 700 Gemälde, Aquarelle, Pastelle und Skizzen. Darunter sind 97 Ölgemälde, die die Potsdamer Stadtlandschaft zeigen. In den nächsten Jahren würde Dr. Jutta Götzmann gerne ein Forschungsprojekt zur Erstellung eines kritischen Werkverzeichnisses anstoßen.

Der Neuerwerb ist eine besonders frühe Arbeit des Künstlers. Die „Landschaft mit Regenbogen" entstand, nachdem Otto Heinrich als ehemaliger Kunstschüler Philipp Francks und als Theatermaler an die Berliner Akademie gewechselt war zu den Professoren Friedrich Kallmorgen und Ulrich Hübner. Das Gemälde, das höchstwahrscheinlich auf einer Studienfahrt entstanden ist, hat eine besondere Qualität in der ausgewogenen Komposition sowie im lockeren Farbauftrag. Letzterer kennzeichnet besonders die Himmelspartie mit der extrem tiefen Horizontlinie. Das Mittelformat belegt die hohe malerische Qualität, die Otto Heinrich in seinem Frühwerk mit der rechten Hand gelang. Eine schwere Kriegsverletzung zwang ihn, ab 1917 mit der linken Hand zu malen.

Das Heinrich-Bild sowie das Gemälde „Am Golmer Luch" (1923) von Johannes Rudolphi entdeckte Dr. Jutta Götzmann in einer Berliner Galerie. Gemeinsam mit dem Museumskonservator Oliver Wenske überprüfte sie die Qualität. „Das Gemälde Rudolphis ist eine Entdeckung für Potsdam", freute sich die Direktorin. Denn der 1877 in Potsdam geborene Landschaftsmaler sei heute in seiner Geburtsstadt nahezu unbekannt. Das Studium absolvierte er zwischen 1898 und 1902 an der Münchner und an der Königlichen Berliner Akademie. 1905 debütierte Johannes Rudolphi auf der Großen Berliner Kunstausstellung, vier Jahre später schloss er sich der Berliner Secession unter Max Liebermann an. Motivisch widmete sich Johannes Rudolphi der ländlichen Mark Brandenburg und mit besonderer Vorliebe den Potsdamer Parks und der hiesigen Seenlandschaft.

Im Unterschied zu Otto Heinrich gelangte der Nachlass Johannes Rudolphis nicht in den städtischen Besitz, sondern verblieb in der Familie. 2001 gab ein in Potsdam lebender Enkel des Malers den Nachlass fast geschlossen in den Kunsthandel, so dass sich die Bestände heute zu großen Teilen in Privatbesitz befinden.

Die Inventare des Potsdam Museums belegen, dass 1936 ein Ölgemälde des Künstlers in den Sammlungen nachweisbar war. Das Gemälde „Bucht bei Sacrow" zählt zu den Kriegsverlusten von 1945. Mit der aktuellen Erwerbung befindet sich nun wieder ein stimmungsvolles Landschaftsgemälde des Künstlers im Potsdam Museum.

Die Fielmann AG finanziert seit 2009 Kunstankäufe für das Potsdam Museum. Vor zwei Jahren bezahlte das Unternehmen eine KPM-Vase mit einem Motiv des Stadtschlosses. 2010 erwarb das Museum mit Hilfe der Fielmann AG ein Aquarell sowie fünf Ölskizzen.

Potsdam, 03.08.2011

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2011-08-03 10:41:50 Vorherige Übersicht Nächste


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