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Potsdam, 25.11.2009

Deutscher Fernsehfilmpreis für HFF-Professor Andreas Kleinert

Die Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ gratuliert Andreas Kleinert zum Deutschen Fernsehfilmpreis 2009. Der Preis wurde am vergangenen Samstag auf dem Fernsehfilmfestival 2009 in Baden-Baden verliehen und gilt neben dem Grimme-Preis als die wichtigste Branchenauszeichnung.

Die Tragikomödie um einen Mann mit zwei Frauen beeindruckte die Jury vor allem, „weil Drehbuch, Regie, Schauspielerleistung, Kamera, Ausstattung und Musik gleichermaßen überzeugen. Weil der Film auf feinsinnige und humorvolle Weise erzählt, wie die Sehnsucht nach Selbstverwirklichung in Rücksichtslosigkeit und Selbstbetrug umschlagen kann.(…) Neben dem mal leichtgängigen, mal sarkastischen Dialoghumor bietet der Film ‚Haus und Kind’ eine audio-visuelle Entdeckungsreise, auf der wir uns über die Präzision der Ausstattung genauso freuen können wie über ein zurückhaltendes Musikkonzept, das auf die Stärke der Umgebungsgeräusche vertraut. Eine beeindruckende Gesamtleistung, die wir gerne auszeichnen“.

Die 13-köpfige Studierenden-Jury der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, die außerdem eine Lobende Erwähnung vergab, bekennt: „Dieser Film hat uns bezaubert durch die Ehrlichkeit und die Schonungslosigkeit, mit der er die Scheinmoral und Abgründigkeit seiner Figuren seziert.“ Ihr Urteil: „Ein Juwel des deutschen Fernsehens, das in seiner ästhetischen und künstlerischen Gesamtkomposition viele feine Momente schafft, die wir uns gerne auch auf der Kinoleinwand ansehen würden.“

Cooky Ziesche (HFF 1984) und Peter Hartwig (HFF 1993) suchten für Wolfgang Kohlhaases Buch einen Regisseur, boten Andreas Kleinert den Stoff an und wurden ein Team. Später kam noch Stephan Großmann (HFF 1994) dazu, der den Notar spielt. "Im Fernsehspiel ist Baden-Baden das Maß der Dinge.“, erklärt Peter Hartwig, der bereits mit „Die Polizistin“ und „12 heißt: Ich liebe Dich“ 2000 und 2008 in Baden-Baden zu den Preisträgern zählte. „Die Auszeichnung und Würdigung des Filmes macht Mut, so weiter zu machen". Die „sarkastische Sommerkomödie“ entstand im Auftrag von Arte und dem Bayerischen Rundfunk.

HFF-Absolvent Andreas Kleinert schloss 1989 sein Regiestudium ab. Der Grimme-Preisträger 1998 („Wege in die Nacht“) und Emmy-Gewinner 2006 („Freischwimmer“) ist seit Oktober 2006 Professor für Spielfilmregie an der HFF. Noch bis 2011 wird sich Andreas Kleinert um die Ausbildung des Babelsberger Filmnachwuchses kümmern. Dass die Absolventen der letzten Jahrgänge längst in der Branche und in Baden-Baden angekommen sind, beweisen Festivalkatalog und Abspänne. 3Sat-Zuschauerpreis und Darstellerpreis gingen an „Frau Böhm sagt nein“ (D 2009, R: Conny Walther) - Kameramann Peter Nix und Mischtonmeister Jörg Höhne sind HFF-Absolventen der Jahrgänge 1997 und 1999.  Ebenfalls im Wettbewerb lief „Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben“ (D 2009) von Dror Zahavi (HFF 1988) - Kamera Gero Steffen (HFF 1995).

Im Rahmen des Fernsehfilm-Festivals Baden-Baden findet alljährlich die Verleihung des MFG-Star Baden-Baden statt. Der Preis wird einer Nachwuchsregisseurin oder einem Nachwuchsregisseur verliehen, der sein Erstlings- oder Zweitlingswerk in Baden-Baden vorstellt. Vier Filme konkurrierten in diesem Jahr um den Preis eines dreimonatigen Aufenthalts in der Villa Aurora in den USA, darunter „Evet, ich will“ (D 2008, R: Sinan Akkus) – Kamera Peter Nix, Mischton Jörg Höhne - und „Salami Aleikum“ (D 2009, R: Ali Samadi Ahadi) – produziert von Oliver Stoltz (HFF 1999) mit dem Sounddesign von Sebastian Morsch (Ton 2003), der Tonmischung von Jörg Höhne und mit Stephan Großmann (HFF 1994) in der Rolle des Uwe.

MFG-Star 2005 Gewinnerin Aelrun Goette (HFF 2000), Deutsche Filmpreis- („Die Kinder sind tot“ und Grimme-Preisträgerin („Unter dem Eis“), war Mitglied der 6-köpfigen Baden-Badener Wettbewerbsjury.

Potsdam, 25.11.2009

Veröffentlicht von:
Martina Liebnitz / HFF Hochschule für Film und Fernsehen

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