Baustart der städtischen KP II Baumaßnahmen im Straßenbau

Umfangreiche Straßenbaumaßnahmen in der Charlottenstraße, der Potsdamer Straße und der Mangerstraße werden aus Mitteln des Konjunkturpaketes II des Bundes und des Landes durchgeführt. Der Einsatz dieser Fördermittel im Straßenbau ist grundsätzlich an das Erreichen einer Lärmminderung gebunden.

In der Charlottenstraße zwischen der Berliner Straße und der Französischen Kirche haben die Bauarbeiten bereits im Mai begonnen. Hier werden sowohl die Gehwege als auch die Fahrbahn und die Kfz-Stellplätze ausgebaut. Ziel ist eine Reduzierung des Lärms und der Erschütterungen. Im unterirdischen Bauraum werden gleichzeitig durch die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) Leitungsbaumaßnahmen durchgeführt.

Mit dem Bauvorhaben wird ein behindertengerechter Zugang des Klinikums ermöglicht und es erfolgen wesentliche verkehrsorganisatorische Verbesserungen hinsichtlich der Krankenwagen- und Taxizufahrt mit separaten Aufstellmöglichkeiten. Zukünftig soll der Bus direkt vor dem Haupteingang des Klinikums halten. Es werden neue Behindertenparkplätze und zusätzliche Fahrradabstellanlagen geschaffen. Vor dem Haupteingang des Klinikums wird es einen anspruchsvollen Vorplatz mit hoher Aufenthaltsqualität geben. Hier wird auch zukünftig der Durchgangsverkehr für den Individualverkehr unterbunden sein.
Die Fahrbahn wird in Asphalt und die PKW-Stellplätze mit wiederverwendbaren Natursteinpflaster hergestellt. Der Gehwegbelag entlang der historischen Bebauung wird aus Mosaikpflaster mit einer Gehbahn aus Granitplatten bestehen. Der Gehweg, die Taxivorfahrt und der Bereich der Fahrradabstellanlagen auf der Seite des Klinikums werden mit Betonpflaster befestigt. Die Straßenbeleuchtung wird durch Schinkelleuchten gewährleistet. Die Bestandsbäume im Bereich der Französischen Kirche bleiben erhalten. 22 Bäume, Platanen und Ulmen werden neu gepflanzt.

Für den Straßenbau sind 1.042.500 Euro bereitgestellt. Es erfolgt eine anteilige Finanzierung durch Fördermittel des Landes und des Bundes als auch durch Beiträge gemäß des Kommunalabgabengesetzes und der Satzung der Landeshauptstadt Potsdam durch die Anlieger. Der Bauauftrag wurde an die Bietergemeinschaft TRP Bau GmbH/ Strabag AG/ beton & rohrbau erteilt. Mit Verkehrseinschränkungen ist in nächster Zeit zu rechnen. Die gesamte Baumaßnahme soll im Sommer 2011 abgeschlossen werden.

Der Bau der Potsdamer Straße zwischen Schulplatz und Amundsenstraße beginnt mit der Einrichtung der Baustelle am 15. Juli. Hier wird die Betondecke der Fahrbahn durch einen Asphaltbelag ersetzt. Vor der Erneuerung des Fahrbahnbelages werden durch die EWP Reparaturarbeiten an den unterirdischen Leitungen durchgeführt. Die Lärmminderung wurde durch Anwohner gefordert und im Zuge des Bürgerhaushaltes bestätigt. Hier sind Mittel in Höhe von 700.000 Euro eingeplant.

Die Baumaßnahme beschränkt sich auf die eigentliche Fahrbahnfläche innerhalb der Straßenborde. Es werden 7 cm der bestehenden Betonfahrbahn abgefräst. Auf die gefräste Betonunterlage wird eine Asphaltarmierung aufgelegt. Darauf wird ein zweilagiger lärmmindernder Asphaltbelag aufgebracht.
Es erfolgt hier keine Umlage der Baukosten auf die Anlieger, da es sich nicht um einen grundhaften Ausbau der Straße, sondern lediglich um eine Sanierung der Verschleißschicht der Fahrbahndecke, handelt.

Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung konnte nach Prüfung und Wertung der Angebote der Zuschlag an eine Arbeitsgemeinschaft der Firmen Eurovia Verkehrsbau Union GmbH/beton & rohrbau/ TRP Bau GmbH erteilt werden. Während der Baumaßnahmen wird ein halbseitige Sperrung der Straße mit Einbahnstraßenverkehr eingerichtet. Damit wird es zu erheblichen Verkehrseinschränkungen im Nordraum Potsdams kommen. Bauende ist für November 2010 geplant.

Im Juli 2010 sollen auch die Bauarbeiten in der Mangerstraße beginnen. Auch hier ist eine deutliche Lärmminderung das Ziel. Aber auch die Umsetzung des städtischen Radverkehrskonzeptes, die Beseitigung noch vorhandener Einleitstellen für Regenwasser in den Heiligen See und der denkmal- und behindertengerechte Ausbau der Gehwege spielt eine Rolle. Es sind regelgerechte Fahrbahnquerungen und Gehweganschlüsse entsprechend dem Beschluss von Barcelona zu schaffen, so dass eine nahezu barrierefreie Verkehrsanlage entsteht. Der bestehende Alleecharakter bleibt erhalten. Von insgesamt 72 Bäumen sind 17 Bäume zu fällen. Als Ausgleich werden insgesamt 35 neue Bäume gepflanzt. Auch die Straßenbeleuchtung wird erneuert. Dafür sind 1.516.800 Euro in den Haushaltsjahren 2010 und 2011 eingeplant. Die Straßenbaukosten werden gemäß Kommunalabgabengesetz und Satzung der Stadt Potsdam über die Erhebung von Beiträgen für straßenbauliche Maßnahmen anteilig auf die Anlieger umgelegt.

Jetzt wird nach erfolgter Anhörung der Beitragspflichtigen mit dem Bau des 1. Bauabschnittes zwischen Behlertstraße und Otto-Nagel-Straße begonnen. Im Ergebnis einer öffentlichen Ausschreibung für dieses Teilstück wurde der Bauauftrag an die Firma DAKO Straßen- und Tiefbau GmbH erteilt. Die Straße ist dann für den Durchgangsverkehr gesperrt. Bauende ist im Dezember 2010.

Für den 2. Bauabschnitt zwischen der Otto-Nagel-Straße bis zum Mühlenweg erfolgt derzeitig eine Umplanung unter Einhaltung der Rahmenbedingungen zur Lärmminderung über Fördermittel des Konjunkturpaketes II. Die gesamte Fahrbahn soll mit Kleinsteinpflaster aus Naturstein ausgebaut werden. Gleichzeitig muss eine erneute Anliegerbeteiligung und Anhörung der beitragspflichtigen Anlieger erfolgen. Die Prüfung soll bis Ende August 2010 abgeschlossen werden. Eine entsprechende Berichterstattung gegenüber den Stadtverordneten soll innerhalb dieser Frist erfolgen. Im Sommer 2011 ist die Gesamtbaumaßnahme abzuschließen, um das Vorhaben im Förderzeitraum des Konjunkturprogramms abrechnen zu können.

Zu den geplanten Straßenbauprojekten der Landeshauptstadt Potsdam, die mit Hilfe von Mitteln aus dem Konjunkturpaket II umgesetzt werden, sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam Dr.-Ing. Victor Stimming: „Die IHK Potsdam befürwortet insbesondere Straßenbauprojekte, die direkte positive Effekte für die Entwicklung der Wirtschaft haben, weil neben der Konjunkturbelebung hier auch noch ein positiver Infrastruktur- sowie Umweltschutzeffekt auch durch Lärmreduzierung eintritt. Dies trifft für die Charlottenstraße, in der Einzelhandel und Gastronomie noch Potenziale erschließen können, zu. Ebenso wichtig ist der Ausbau der Potsdamer Straße in Bornstedt/Bornim, wo die bereits bestehende Infrastruktur den modernen Anforderungen der gewerblichen Anlieger, des Liefer- und Durchgangsverkehrs sowie der Lebensqualität nicht mehr genügt. In der Mangerstraße ist das vom Bund gewünschte Anliegen der Lärmreduzierung wichtig in der Umsetzung."

Zur Bedeutung der Konjunkturpakete I und II des Bundes für Potsdam sagte Axel Wunschel, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg: „Wir begrüßen ausdrücklich die Anstrengungen der Potsdamer Stadtverwaltung, um mittels der Konjunkturpakete I und II des Bundes zusätzliche Vorhaben zur Ertüchtigung und zum Ausbau der Infrastruktur der Landeshauptstadt zu verwirklichen und darüber hinaus auch in öffentliche Bauten wie Schulen zu investieren. Der Bau als nachlaufende Branche hat daran bisher auch partizipiert. Auftragseingänge und baugewerbliche Umsätze - da hat sicherlich der lange und harte Winter eine große Rolle gespielt - weisen in den ersten vier Monaten dieses Jahres in Potsdam zwar Rückgänge gegenüber 2009 aus. Wir gehen aber davon aus, dass sich in wenigen Monaten das Bild noch drehen wird, denn mit diesen Aufträgen sichert die Stadt Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und für die Einwohner der prosperierenden Landesmetropole. Und genau dies war und ist das Ziel der Konjunkturpakete."