Arbeitslosigkeit in Potsdam sinkt auf 8,5 Prozent

Im April ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Potsdam deutlich zurück gegangen. "Die klassische Frühjahrsbelebung lässt uns weiter auf einer Welle des Arbeitsmarktbooms reiten", freut sich Edelgard Woythe, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Potsdam. Seit Jahresbeginn konnten bereits 4,2% mehr Menschen einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt finden als 2010. Rund 3.700 zuvor arbeitslose Menschen waren es allein im April. Zudem wurden in den ersten vier Monaten des Jahres insgesamt 7% mehr Stellen gemeldet als noch vor Jahresfrist.

"Im April waren insbesondere die Landwirtschaft und das vom Tourismus abhängige Hotel- und Gaststättenwesen die Zugpferde am regionalen Arbeitsmarkt", erläutert sie. Aber auch das Gesundheitswesen, die Transportbranche und der Metallbereich fragten Fachkräfte nach.

In der Konsequenz waren im April 32.120 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 2.005 weniger als im März und 2.102 weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,5 Prozent (-0,5 Prozentpunkte zum Vormonat und -0,7 Prozent zum April 2010).

Die Arbeitslosigkeit im Detail

7.186 Menschen meldeten sich im April arbeitslos. Dies waren 539 weniger als im März und 1.144 weniger als im Vorjahresmonat. 2.893 Personen kamen direkt aus einer Erwerbstätigkeit.

9.223 Personen konnten im April ihre Arbeitslosigkeit beenden. Dies waren 825 mehr als im März und 1.476 weniger als im April 2010. Rund 50 Prozent davon fanden einen neuen Arbeitsplatz und etwa 18 Prozent begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung.

In beiden Rechtskreisen ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken. 9.255 Personen wurden im April von der Agentur für Arbeit Potsdam betreut, 1.497 weniger als im März und 1.644 weniger als vor Jahresfrist. Die Arbeitsgemeinschaften im Bezirk waren für 22.865 Arbeitslose zuständig, 508 weniger als im März und 458 weniger als im April 2010.

Der Stellenmarkt

Mit 3.361 waren 36 mehr Stellen offen als im März und 438 mehr als im April 2010. Neu gemeldet wurden im April 1.668 Stellen. Seit Jahresbeginn waren dies 6.403 und damit 7% mehr als im selben Zeitraum 2010.

"Derzeit werden saisonbedingt insbesondere im Transportbereich Mitarbeiter gesucht, zum Beispiel Busfahrer, Taxifahrer sowie Kraftfahrer für Kipper und Baufahrzeuge", erläutert Edelgard Woythe. "Auch Fachkräfte für Bürotätigkeiten sind stark nachgefragt. Hier sind es schwerpunktmäßig Verwaltungsfachwirte, Betriebswirte mit Schwerpunkt Rechnungswesen und Controlling sowie Wirtschaftsjuristen. Auffällig ist auch der Rückgang an Einstellungen bei Zeitarbeitsfirmen. Zum Einen fehlen hier potenzielle Bewerber. Andererseits ist zu beobachten, dass viele Firmen Arbeitnehmer neuerdings selber einstellen, anstatt auf Zeitarbeit zurück zu greifen."

Die Kurzarbeit

Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit ging im März - dies sind die derzeit aktuellsten Zahlen - weiter zurück. 36 Betriebe zeigten für 341 Arbeitnehmer neu Kurzarbeit an. Im März 2010 waren die Werte mit 78 Betrieben, die für 789 Arbeitnehmer Kurzarbeit anzeigten, mehr als doppelt so hoch.

Ende Dezember, die Bestandszahlen werden mit zeitlicher Verzögerung quartalsweise erhoben, haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Potsdam 1.470 Menschen in 237 Unternehmen Kurzarbeitergeld bezogen.

Arbeitsmarktpolitische Instrumente

Auch über die Kurzarbeit hinaus leisteten die arbeitsmarktpolitischen Instrumente einen wirksamen Beitrag zur Begrenzung der Arbeitslosigkeit. Insgesamt wurden 9.525 Teilnehmer gefördert (+144 zum Vormonat und -3.000 zum Vorjahr). Allein die Teilnahme an Arbeitsgelegenheiten ging um fast 2.000 zurück. 2.647 Personen fanden im Berichtsmonat durch Arbeitsgelegenheiten eine vorübergehende Beschäftigung. Das waren 104 Teilnehmer mehr als im Vormonat und 1.991 weniger als vor einem Jahr.

Für 1.697 Personen wurden Eingliederungszuschüsse zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gezahlt. Mitte des Monats wurden 1.292 Existenzgründer finanziell unterstützt. 2.691 Personen profitierten im April zudem von Qualifizierungsmaßnahmen (40 mehr als im März und 234 mehr als im April 2010).

Der Ausbildungsmarkt

Die April-Zahlen zum regionalen Ausbildungsmarkt verdeutlichen für Edelgard Woythe, dass "rein statistisch jeder junge Ausbildungsbewerber eine Lehrstelle hier in der Region finden kann. Wir merken ganz stark, dass die Arbeitgeber unsere Warnungen vor dem demografischen Wandel und den zurück gehenden Schülerzahlen ernst nehmen. Da werden schon mal Bewerber zum Vorstellungsgespräch eingeladen, die die geforderten Schulnoten nicht mitbringen."

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober haben sich 2.509 ausbildungsinteressierte Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, 30 weniger als im gleichen Zeitraum des vorangegangenen Beratungsjahres. 1.612 Bewerber suchten Mitte April weiterhin nach einer Lehrstelle, 16 mehr als im April 2010.

Auf der anderen Seite wurden im gleichen Zeitraum 2.903 regionale Ausbildungsplätze gemeldet, 226 mehr als ein Jahr zuvor. 2.173 Angebote für den Ausbildungsstart im Herbst 2011 sind weiter zu haben (+381).

Damit fielen Mitte April 1,35 vakante Lehrstellen auf einen unversorgten Bewerber.