Die Präsidentinnen

Das Stück „Die Präsidentinnen“ des österreichischen Dramatikers Werner Schwab ist ein Höllenritt zwischen Tirade und Theologie, zwischen Exkrementen und Goldstaub. Die Protagonistinnen - drei Putzfrauen, ihre Sprache derb, ihr Leben missraten. Sie träumen, schwadronieren und phantasieren sich aus ihrem verunglückten Dasein heraus, befreien sich von ihrem Weltekel - bis ausgerechnet ein Tagtraum sie auf den harten Boden ihrer Realität zurückwirft. Es sind vor keiner Sauerei zurückschreckende Antiheldinnen, die da in der Inszenierung vom Theaterschiff in einer ärmlich-trostlosen Wohnküche vor sich hin krakeelen.  Das Theaterschiff Potsdam ist das einzige schwimmende Theater im Land Brandenburg. Seit 1995 lag der 1927 gebaute Lastkahn in der Alten Fahrt im Zentrum Potsdams und zog 2014 in die Schiffbauergasse um. Ursprünglich hervorgegangen aus der Stadt-Spiel-Truppe entwickelt das aus freien Schauspielern und semiprofessionellen Akteuren bestehende Ensemble unter der künstlerischen Leitung von Martina König jedes Jahr mehrere Inszenierungen. Neben der ganzjährigen Bespielung der eigenen Spielstätte blickt das Theaterschiff auf sechs Schiffstouren zurück, die es zuletzt nach Poznan (Polen) zum Maltafestival führte.