Friedrich Wilhelm IV.
Friedrich Wilhelm IV. (* 15. Oktober 1795 in Berlin; † 2. Januar 1861 in Potsdam) war der älteste Sohn von Friedrich Wilhelm III. von Preußen und Luise von Mecklenburg-Strelitz. Nach dem Ableben seines Vaters trat er am 7. Juni 1840 die Regierungsnachfolge an und war bis kurz vor seinem Tod König von Preußen.
Nach seinem Amtsantritt 1840 als König von Preußen weckt er, beseelt von der Idee der Erneuerung des Reiches, liberale Hoffnungen. Tatsächlich beendet er die Demagogenverfolgung, entlässt Fritz Reuter aus der Festungshaft, lässt Friedrich Ludwig Jahn rehabilitieren, beendet den Konflikt mit der katholischen Kirche, räumt den Polen in Posen und Westpreußen wieder nationale Eigenständigkeiten ein, hebt die Zensur mit Ausnahme der Pressezensur auf. Friedrich Wilhelm galt als ein schüchterner Mann, der wohlbehütet im fast bürgerlichen Milieu seines Elternhauses aufwuchs. Er besaß eine große Allgemeinbildung und galt als Romantiker, der von den Idealen des mittelalterlichen Heiligen Römischen Reiches inspiriert wurde. Er ist Urheber des „Gesetzes zum Schutze der persönlichen Freiheit“ vom 24. September 1848, das die „Schutzhaft“ einführte.
Auf dem von ihm 1847 einberufenem Vereinigten Landtag lehnt er die Einlösung des Verfassungsversprechens seines Vaters ab. Unter dem Druck der Märzrevolution 1848 kündigt er eine konstitutionelle Verfassung an und biedert sich mit einem Umritt in schwarz-rot-goldener Schärpe durch Berlin beim Volke an. Am 06.12.1848 verabschiedet er nach der Auflösung der preußischen Nationalversammlung eine Verfassung mit liberalen Zügen. Sie garantiert Presse- und Versammlungsfreiheit, unabhängige Justiz, ein nach dem Dreiklassenwahlrecht frei gewähltes Parlament. Diese Verfassung bleibt bis 1918/1919 in Kraft.
Als ihn am 28.3.1849 die Frankfurter Nationalversammlung zum deutschen Kaiser wählt, lehnt Friedrich Wilhelm IV. ab, da er die Volkssouveränität nicht anerkennt und die Kaiserkrone nur von einer Fürstenversammlung akzeptieren würde. Der Versuch Friedrich Wilhelms IV., einen kleindeutschen Bund zu schaffen, scheitert am Einspruch Österreichs und Russlands.
Aus Krankheitsgründen übergab er die Regentschaft am 7. Oktober 1858 an seinen Bruder Wilhelm I.
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