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Potsdam, 30.07.2014

Oberbürgermeister lobt breites Profil der Kinderbetreuung in Potsdam

Oberbürgermeister Jann Jakobs hat heute zusammen mit der Beigeordneten für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung Elona Müller-Preinesberger ausgewählte Kindertagesstätten und Tagespflegeeinrichtungen besucht. Auf dem Programm standen zunächst die Kita „Neunmalklug“ in der Mitschurinstraße, dann die Tagesspflegestätten in der Hugstraße und in der Sternstraße sowie die Kita „Sonnenschein“ im Hans-Marchwitza-Ring.

„Dieser Besuch zeigt die ganze Breite des Angebots der Kinderbetreuung und deren unterschiedliche Profile und unterstreicht, mit welcher Sorgfalt, mit welchem Engagement in Potsdam Jungen und Mädchen intensiv betreut und gefördert werden“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs.

Am Beginn der Tour stand die Kita „Neunmalklug“. In der bilingualen Kita werden die Kinder vom ersten Tag an mit der englischen Sprache vertraut gemacht. „Spoon/Löffel“ steht auf einer Schublade in der Küche. Englisch sprachige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sprechen mit deutschen und fremdsprachlichen Kindern in Englisch. „Die Kinder gewöhnen sich sehr schnell an die fremde Sprache. Sie beginnen auch schnell, fremde Wörter zu verstehen“, stellt Bernadette Zoellner, die Leiterin der Kita fest. Das Miteinander der Kinder werde noch dadurch unterstützt, dass in der Kita keine von vornherein festgelegten Gruppen existieren, sondern die Kinder sich jeweils zum Spielen zusammen finden.

„Das Miteinander der Kinder verschiedener Herkunft in den Kitas ist ein großer Vorteil. Schon sehr früh lernen die Kinder hier einander zu akzeptieren“, sagt auch Elona Müller-Preinesberger in der Kita Sonnenschein, die am Schluss der Tour steht. Kinder aus ungefähr 20 Nationen seien dort versammelt und würden gut miteinander auskommen.

Studien haben in den letzten Jahren wiederholt gezeigt, dass vor allem fehlende sprachliche Kompetenzen bei Kindern den weiteren Bildungsweg und damit den späteren Einstieg ins Erwerbsleben erheblich beeinträchtigen können. Betroffen sind vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Tour war die Zusammenarbeit von Tagespflege und Kita. Eine Tagespflegestation wie diejenige von Marita Becke oder von Ralf Käbelmann betreut jeweils fünf Kinder. Das ist ein anstrengender Job. Eine große Entlastung kann es sein, wenn dann beispielsweise das Essen am Mittag aus der Kita kommt. Hilfreich ist es für die Kita, wenn Kinder, die sich einen Platz dort wünschen, aber zunächst nicht untergebracht werden können, in der nahe gelegenen Tagespflege Aufnahme finden.

Grundsätzlich wird in den besuchten Einrichtungen dem Bedürfnis der Kinder nach Entwicklung im eigenen Tempo Rechnung getragen. Der kindliche Lern- und Entwicklungsprozess basiert auf der Erfüllung der Grundbedürfnisse nach Nähe, Verlässlichkeit und Beziehung – das steht für die Erzieherinnen und Erzieher und auch für Tagespflegepersonen im Mittelpunkt des pädagogischen Handelns.

Die Kita „Neunmalklug“ und die Tagespflegestelle in Bornim arbeiten mit Erfolg zusammen. Mit dem Ziel, langfristig zu kooperieren und Erfahrungen, Wissen und Ressourcen auszutauschen, agieren Kindertageseinrichtungen und Tagespflegepersonen regelmäßig mit ihren Kooperationspartnern.

Das Personal der Tagespflegestellen hat einen sehr unterschiedlichen Hintergrund. Neben Fachkräften, die unmittelbar eine pädagogischen Berufsausbildung abgeschlossen haben, finden sich auch Betreuer, die einen Quereinstieg in den Job gefunden haben. „Je länger ich hier arbeite, desto mehr Spaß macht mir der Job“, sagt Käbelmann. Als gelernter Schlosser hat er sich über verschiedene Weiterbildungen und Umschulungen für die Kinderbetreuung qualifiziert. Mittlerweile betreut er in der Tagespflege fünf Kinder und es könnten auch noch mehr werden betont er. Unter den mehr als 70 Betreuern, die in der Tagespflege mit der Stadt Potsdam zusammen arbeiten, finden sich drei Männer.

Vieles ist über Jahre gewachsen. Die in Kitas und Tagespflegen gelebte Praxis soll in Potsdam Alltag werden. Das Bestreben, das Angebot der Kitas und Tagesmütter und-väter vor Ort gemeinsam zu stärken und zu erweitern, soll immer mehr ausgebaut werden.

Dazu schließen sich in Potsdam freie Träger, Kitaleitungen, Erzieherinnen und Erzieher, Sprachexpertinnen und -experten, Tagespflegepersonen, Elternvertreterinnen und –vertreter und lokale Partner mit der Kommune zusammen. Kontakte zu Grundschulen, Logopädinnen und Logopäden sowie Fachkräften der Frühförderung werden gepflegt.

Gemeinsame Ziele dabei sind:

1.) Eine intensivere Zusammenarbeit und die Einbindung der Eltern in den Alltag und die langfristige Planung von Veranstaltungen lassen ein Netzwerk aus Eltern, Kitas und Tagespflegestellen entstehen. Die Zusammenarbeit von Trägern, Verwaltung, Politik und weiteren Fachkräften der frühkindlichen Förderung zielt ab auf ein vereinfachtes, transparentes und gemeinsames Handeln .

2.) Ziel aller Initiativen ist es, gute Angebote der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung für alle Kinder in der Region zu schaffen. Daher profitieren vor allem die Jüngsten von der Zusammenarbeit in Netzwerken rund um die frühkindliche Entwicklung.

Auch die Bundesregierung unterstützt die Bildungsarbeit in den Kitas. Im Rahmen des Bundesprogramms werden insgesamt rund 4.000 Kindertageseinrichtungen zu Schwerpunkt-Kitas weiterentwickelt. Etwa 3.000 der Schwerpunkt-Kitas werden im Rahmen der ersten Programmwelle gefördert, die am 1. März 2011 startete. Weitere ca. 1000 Schwerpunkt-Kitas sind seit dem 1. April 2012 dazugekommen. Sprache wird verstanden als ein grundlegender Baustein in der Entwicklung, die nicht nur Grundlage ist, sondern Entwicklung erheblich befördert.

Weitere Infos:

• 72 Tagespflegepersonen in der LHP aktuell 72- davon drei Männer

• 336 Potsdamer Kinder in Potsdamer Tagespflegen und 32 Potsdamer Kinder in der Tagespflege anderer Gemeinden

Potsdam, 30.07.2014

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2014-07-30 15:09:45 Vorherige Übersicht Nächste


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