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Potsdam, 09.05.2012

Orte der Erinnerung - gepflegt mit gärtnerischer Sorgfalt

Gemeinsam mit Oberbürgermeister Jann Jakobs und Vertretern der AG Potsdamer Friedhofsgärtner hat Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger heute das erste gärtnerbetreute Grabfeld Brandenburgs auf dem Neuen Friedhof der Landeshauptstadt eingeweiht. Zwei ortsansässige Friedhofsgärtnereien haben den „Garten der Erinnerung“ in den vergangenen Wochen angelegt und bepflanzt. Sie übernehmen auch die komplette Pflege für die anspruchsvoll gestaltete Grünanlage, in die nun Erd- und Urnengräber sowie ein Urnenhain eingebettet werden.        

Minister Jörg Vogelsänger: „Wenn wir heute das erste Grabfeld dieser Art in Brandenburg einweihen, dann werden viele Menschen nicht nur wegen der gärtnerischen Qualität auf dieses Beispiel schauen. Denn über die Zukunft unserer Friedhöfe und vor allem die Frage, welche Bestattungsformen in den kommenden Jahrzehnten zeitgemäß sein werden, macht man sich in vielen Städten und Dörfern Gedanken.“

Die Grabpflege in die professionellen Hände von Friedhofsgärtnern zu legen, erachtet Vogelsänger als würdevolle Möglichkeit, die Trauerkultur mit den Herausforderungen der Zeit in Einklang zu bringen. „Dass die Familie oft in alle Winde verstreut ist und sich später niemand um die Pflege der Grabstätten kümmern kann, bereitet vor allem alten Leuten große Sorge. Die Initiative der Potsdamer Friedhofsgärtner zeigt, wie es trotzdem möglich ist, sehr persönliche Orte des Abschiednehmens und des Erinnerns zu schaffen. Ich finde, das ist eine sehr pietätvolle Vorstellung und Alternative zu den immer häufiger gewählten anonymen Bestattungen auf der grünen Wiese.“

Das 1.000 Quadratmeter große Grabfeld auf dem 1866 eingeweihten Neuen Friedhof an der Potsdamer Heinrich-Mann-Allee hebt sich mit seiner gartenähnlichen Gestaltung, den geschwungenen Formen und Ruheplätzen für die Besucher deutlich von den traditionellen Gräberreihen ab. Die Grabstätten werden ohne sichtbare Grenzen in die Anlage eingebettet, die mit immergrünen Bodendeckern, edlen Gehölzen, farbenfrohen Stauden und saisonal zu bepflanzenden Blumenbeeten gestaltet ist. Namenlose Bestattungen sind im Garten der Erinnerung nicht vorgesehen: Persönlich gestaltbare Tafeln oder Steine sowie eine Namensstele am Urnenhain weisen auf die letzte Ruhestätte der Verstorbenen hin.

Das Konzept des „Gartens der Erinnerung“ wurde Ende der 1980er-Jahre in der badischen Region um Karlsruhe entwickelt, wo es bereits mehr als 200 von Gärtnern gepflegte und betreute Grabfelder gibt. Wie in anderen Städten der gesamten Bundesrepublik hat sich auch die AG der Potsdamer Friedhofsgärtner Rat aus Süddeutschland eingeholt, um das Modell in Zusammenarbeit mit der Stadt Potsdam und dem Landesgartenbauverband erstmals auch auf einem Brandenburger Friedhof zu verwirklichen.

Potsdam, 09.05.2012

Veröffentlicht von:
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg

Info Potsdam Logo 2012-05-09 12:02:30 Vorherige Übersicht Nächste


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