Carmen

Opéra comique in vier Akten / Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy / Deutsche Textfassung von Walter FelsensteinDer Sergeant José verfällt der wilden Ausstrahlung der Zigeunerin Carmen. In einer für sie ausweglosen Situation verhilft er ihr zur Flucht. Damit setzt er seine soldatische Ehre ebenso aufs Spiel wie seine Zukunftspläne. Als die junge Frau ihre Errettung mit einer Liebesnacht entgelten will, desertiert José. Er folgt ihr, um als Schmuggler an ihrer Seite zu leben und sie ganz zu besitzen. Doch seine Hingabe kollidiert mit ihrem Freiheitswillen, der sich von nichts und niemandem vereinnahmen lässt. Dass Carmen jeden Augenblick leidenschaftlich leben will, im Bewusstsein aller damit verbundenen Risiken – soeben interessiert sie sich fur den Stierkämpfer Escamillo –, erträgt José nicht. Weil es ihm nicht gelingt, sie an sich zu binden, tötet er sie.Der Komponist Georges Bizet gestaltete seine Opéra comique 1875 nach der Novelle von Prosper Mérimée (1845). In ihr setzt er musikalisch das gesamte Spektrum von Alltäglichkeit und Profanität, Verführung und Spiel, Härte und Grausamkeit ein.»Regisseur Matthias Oldag ubersetzte passgenau die andalusische ›Zigeuner‹-Romantik in die Realität am Südrand Europas. Die Begriffe ›Schmuggler‹ und ›Soldaten‹ haben ihn an den Schauplatz ›Grenze‹ geführt. Flüchtlinge, Menschenhandel, (illegale) Arbeiterinnen in der Zigarettenfabrik, selbst der pejorative ›Zigeuner‹-Begriff, all das passt dazu.« (rbb-kulturradio)Musikalische Leitung Marc Niemann Regie Bühne Matthias Oldag Kostüme Barbara Blaschke Chöre Christian Möbius Zu Gast 26. und 28. September 2014 Spielort Neues Theater