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Potsdam, 18.09.2012

DIE LINKE: Wagenhausburg muss bleiben

Der Kreisvorstand der Partei DIE LINKEN in Potsdam fordert die Stadtverordneten der Landeshauptstadt auf, der Empfehlung des Hauptausschusses zur Wagenhausburg Hermannswerder vom 12.09.2012 in der SVV nicht zu zu folgen, denn hierbei handelt es sich aus unserer Sicht um die empfohlene Zwangsverlegung der Wagenhausburg sowie die schrittweise erfolgende, massive Einengung des bisherigen Standortes. 

Die dort lebenden Potsdamer Familien mit ihren Kindern würden dadurch mittels eines direkten politischen Beschlusses den zunehmenden Verdrängungsprozessen der Landeshauptstadt ausgesetzt. Vielmehr sollten die Stadtverordneten ihrem eigenen Beschluss Folge leisten und mit den Bewohner_innen gemeinsame Lösungsansätze erörtern, ohne mögliche Verhandlungsergebnisse von Vornherein kategorisch auszuschließen. Im Hauptausschuss wurde unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit eine kurzfristige Finanzakquise aus dem Verkauf der städtischen Grundstücke argumentiert und die damit einhergehende Privatisierung des öffentlichen Grundstücks als scheinbar alternativlos favorisiert. Dem folgt seiner eigenen Logik nach der langfristige Verlust von Allgemeingut, dem städtischen Besitz. Eine daraus wahrscheinlich resultierende Investition in die öffentliche Daseinsfürsorge in den direkten Zusammenhang mit dem Verkauf des Grundstückes und der daraus resultierenden Verdrängung von Potsdamer Familien zu stellen, ist aus Sicht des Kreisvorstandes mehr als zynisch. Öffentliche Daseinsfürsorge ist Aufgabe der Öffentlichen Hand und unabhängig von privaten Investitionen. "Das Argument des Beigeordneten Exners, dass das Grundstück Platz für 160 Wohnungen biete, läuft angesichts der hohen Nachfrage nach günstigem Wohnraum ebenfalls ins Leere. Auf dem begehrten Grundstück werden mitnichten günstige Wohnungen gebaut, sondern hochpreisige, die sich der Großteil der momentan Wohnungssuchenden nicht leisten können wird", so Sascha Krämer. 

In den letzten Tagen ist wieder oft vom Potsdamer Toleranzedikt die Rede. Wir möchten an dieser Stelle daran erinnern, dass es darin nicht zuletzt um die Stärkung der Potsdamer Zivilgesellschaft geht, die auch an Orten wie der Wagenhausburg Hermannswerder zu Hause ist.  Hierzu erklärt Matthias Lack, Mitglied des Kreisvorstandes: "Natürlich ist das Ergebnis des Hauptausschusses zur Kenntnis zu nehmen. Jedoch widerspricht es dem Prinzip, dass alle in Potsdam ihren Platz haben und auch die Alternativkultur zur Stadt gehört. Ebenso widerspricht es dem Toleranzedikt, bei dem auch im Zentrum dieser Stadt gleichberechtigt verschiedene Menschen und Kulturen leben. Dies zeigt auch die Unterstützung, welche die Wagenhausburg in der Bevölkerung hat. In diesem Sinne sollte die SVV sich souverän zeigen und der Empfehlung des Hauptausschusses nicht folgen."

Sascha Krämer und Matthias Lack

Potsdam, 18.09.2012

Veröffentlicht von:
DIE LINKE - Sascha Krämer und Matthias Lack

Info Potsdam Logo 2012-09-18 11:08:35 Vorherige Übersicht Nächste


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